C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
teldeutschland schon deutlich früher endete, als es bislang gesehen wurde - auch
wenn hier entsprechende Datenserien bislang noch fehlen.
Paläogenetik
Der Schwerpunkt der Analysen lag 2015 insbesondere auf der Paläogenetik. Bei
den ersten Analysen der alten DNA (aDNA) hatte sich gezeigt, dass die Proben aus
dem Augsburger Raum durchweg eine gute, zum Teil sogar exzeptionelle DNA-
Erhaltung aufweisen, wie man sie ansonsten aus dem Permafrost, kaum jedoch aus
der mitteleuropäischen Urgeschichte kennt. Dies ermöglichte uns nicht nur, für
nahezu alle Proben erfolgreich die mitochondriale DNA (mtDNA) zu sequenzi-
eren, sondern wir konnten 2015 auch an insgesamt 66 Proben, die anhand ihrer
guten Erhaltung oder aber ihrer archäologischen Relevanz ausgewählt wurden,
ein sog. „SNP Capture“ vornehmen. Dabei handelt es sich um eine Anreicherung
der menschlichen DNA-Fragmente, die genomische Positionen (SNPs) enthal-
ten, welche besonders aussagekräftig für die genetische Abstammung sind und für
die ein großer Vergleichsdatensatz an modernen und prähistorischen Genomen
besteht. Diese Anreicherung erfolgte für insgesamt 1,24 Millionen SNPs. Der Er-
folg dieses SNP Captures wurde zunächst durch eine vorläufige Sequenzierung
überprüft. Schon durch diese initiale Sequenzierung erreichten wir bei 50 Pro-
ben eine Abdeckung von mehr als 10.000 SNPs, ausreichend für erste Analysen,
die zeigten, dass die Glockenbecher- und frühbronzezeitlichen Individuen des
Lechtals genetisch eine Stellung einnehmen, die zwischen dem bei schnurkera-
misch bestattete Individuen vorherrschenden Muster und dem Muster des mittel-
europäischen Mittelneolithikums liegt. Zugleich weisen die Glockenbecher- und
frühbronzezeitlichen Individuen des Lechtals eine große Variabilität untereinander
auf. Auf den Ergebnissen der Testsequenzierung aufhauend wurde eine zweite,
tiefere Sequenzierung der Proben durchgeführt, um die Abdeckung der interes-
santen SNPs zu erhöhen und so in späteren Analysen mehr Proben einbeziehen zu
können und eine größere Auflösung der genetischen Daten zu ermöglichen. Diese
Analysen, die unter anderem der Entstehung des Glockenbecherphänomens auf
den Grund gehen, genetische Affinitäten der Bewohner des Lechtals zu anderen
endneolithischen und frühbronzezeitlichen europäischen Populationen aufzeigen
sowie eine genauere Feststellung der Verwandtschaftsbeziehungen untereinander
ermöglichen, sind für das Jahr 2016 geplant.
Metallversorgung
Im Hinblick auf die Analyse der Metallfunde aus den Gräbern gelang es uns 2015,
die reichen Edelmetallfunde aus dem Grab 1 von Biberbach-Markt mittels Laser-
ablation-Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (LA-ICP-MS)
zu analysieren. Dabei wird durch einen Laserstrahl ein geringer Teil der Probe
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teldeutschland schon deutlich früher endete, als es bislang gesehen wurde - auch
wenn hier entsprechende Datenserien bislang noch fehlen.
Paläogenetik
Der Schwerpunkt der Analysen lag 2015 insbesondere auf der Paläogenetik. Bei
den ersten Analysen der alten DNA (aDNA) hatte sich gezeigt, dass die Proben aus
dem Augsburger Raum durchweg eine gute, zum Teil sogar exzeptionelle DNA-
Erhaltung aufweisen, wie man sie ansonsten aus dem Permafrost, kaum jedoch aus
der mitteleuropäischen Urgeschichte kennt. Dies ermöglichte uns nicht nur, für
nahezu alle Proben erfolgreich die mitochondriale DNA (mtDNA) zu sequenzi-
eren, sondern wir konnten 2015 auch an insgesamt 66 Proben, die anhand ihrer
guten Erhaltung oder aber ihrer archäologischen Relevanz ausgewählt wurden,
ein sog. „SNP Capture“ vornehmen. Dabei handelt es sich um eine Anreicherung
der menschlichen DNA-Fragmente, die genomische Positionen (SNPs) enthal-
ten, welche besonders aussagekräftig für die genetische Abstammung sind und für
die ein großer Vergleichsdatensatz an modernen und prähistorischen Genomen
besteht. Diese Anreicherung erfolgte für insgesamt 1,24 Millionen SNPs. Der Er-
folg dieses SNP Captures wurde zunächst durch eine vorläufige Sequenzierung
überprüft. Schon durch diese initiale Sequenzierung erreichten wir bei 50 Pro-
ben eine Abdeckung von mehr als 10.000 SNPs, ausreichend für erste Analysen,
die zeigten, dass die Glockenbecher- und frühbronzezeitlichen Individuen des
Lechtals genetisch eine Stellung einnehmen, die zwischen dem bei schnurkera-
misch bestattete Individuen vorherrschenden Muster und dem Muster des mittel-
europäischen Mittelneolithikums liegt. Zugleich weisen die Glockenbecher- und
frühbronzezeitlichen Individuen des Lechtals eine große Variabilität untereinander
auf. Auf den Ergebnissen der Testsequenzierung aufhauend wurde eine zweite,
tiefere Sequenzierung der Proben durchgeführt, um die Abdeckung der interes-
santen SNPs zu erhöhen und so in späteren Analysen mehr Proben einbeziehen zu
können und eine größere Auflösung der genetischen Daten zu ermöglichen. Diese
Analysen, die unter anderem der Entstehung des Glockenbecherphänomens auf
den Grund gehen, genetische Affinitäten der Bewohner des Lechtals zu anderen
endneolithischen und frühbronzezeitlichen europäischen Populationen aufzeigen
sowie eine genauere Feststellung der Verwandtschaftsbeziehungen untereinander
ermöglichen, sind für das Jahr 2016 geplant.
Metallversorgung
Im Hinblick auf die Analyse der Metallfunde aus den Gräbern gelang es uns 2015,
die reichen Edelmetallfunde aus dem Grab 1 von Biberbach-Markt mittels Laser-
ablation-Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (LA-ICP-MS)
zu analysieren. Dabei wird durch einen Laserstrahl ein geringer Teil der Probe
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