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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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II. Das WIN-Kolleg
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Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
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9. Der digital turn in den Altertumswissenschaften: Wahrnehmung – Dokumentation – Reflexion
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0286
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9. Der digital turn in den Altertumswissenschaften (WIN-Programm)

die Verknüpfungen, die zwischen den verschiedenen Informationselementen
hergestellt werden, damit die Suchergebnisse durchforstet werden können, sowie
die genaue Anwendungsmöglichkeiten eines solchen Werkzeugs bei der Bearbei-
tung einer hermeneutisch orientierten Fragestellung. In diesem Zusammenhang
wurde auch die Vorstellung erörtert, ein grundlegendes Informationssystem zu
modellieren und herzustellen, das erlauben könnte, verschiedene Materialsamm-
lungen aufzunehmen.
Christian Mann und Leif Isaksen („Athletes and Spaces in the Hellenistic
world“) untersuchten die Transformation einer bestehenden Datenbank zu einem
multifunktionalen Werkzeug durch die Anwendung von „Open Linked Data“ mit
geographischen und prosopographischen Informationen. Es wurden sowohl kon-
krete Verfahren und Werkzeuge vorgestellt als auch reflektiert, welche Interpreta-
tionszüge notwendig sind, damit die Herstellung der notwendigen Verbindungen
möglich ist.
Inzwischen ist die zweite Phase des Projektes angelaufen, die mit der Tagung
„Digital Classics: Editing, Interpreting, Teaching“ am 30. Juni/1. Juli 2016 in Frei-
burg fortgeführt wird. Im Zentrum jener Tagung stehen vor allem drei Module,
die aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Tagung folgende Themenbereiche
abdecken: 1) Digital Tools in der Lehre, 2) Digitale Editionen: Annotation und
Visualisierung, 3) Open Access und Print Media.
In der ersten Sektion möchte das Projekt die Möglichkeiten untersuchen, in-
wieweit der Einsatz von digital tools (sowohl digitale Lernumgebungen als auch
bisher schon etablierte Informationssysteme wie TLG) in der Lehre zu neuen Im-
pulsen bei der Texterschließung (Philologie) und Textverortung (Geschichte) der
Studierenden führen kann. Ausgehend von dieser Grundfrage soll des Weiteren
analysiert werden, welche Konsequenzen der Einsatz von Datenbanken für die
Lehre mit sich bringt und sowohl die damit verbundenen Vorteile als Nachteile
ergebnisoffen diskutiert werden.
In der zweiten Sektion steht die Frage im Mittelpunkt, wie eine sinnvol-
le digitale Edition von Texten durchgeführt werden kann und auf welche Weise
möglichst viele Querverbindungen zu bereits bestehenden Forschungsprojekten,
die sich mit jenem Text befassen, hergestellt werden können, ohne dass die funk-
tionale Darstellung der Inhalte darunter leidet.
In der dritten Sektion soll zum einen die Auswirkungen einer zunächst ge-
mäßigten Digitalisierung und Beibehaltung des proprietären Status von bestimm-
ter Print-Produkten in verschiedenen Bereichen des wissenschaftlichen Arbeitens
diskutiert werden. Anschließend steht die Erörterung einer radikaleren Variante,
des open access, auf dem Programm.
Die Konferenz versammelt führende Geisteswissenschaftler auf dem Gebiet der
Altertumswissenschaften, der Digital Humanities sowie Vertreter an den Schnitt-
punkten (Verlage, digitale Internetplattformen etc.) aus dem In- und Ausland.

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