D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder
1970 bis 1973 als Mitglied des Verwaltungsrates und anderer Gremien maßgeblich
an der Entwicklung der TH Darmstadt beteiligt.
Nach Darmstadt ging Hubert Markl 1974 an die Universität Konstanz. Er
wählte den Konstanzer Lehrstuhl aus einer Reihe von anderen Möglichkeiten aus,
und es war für ihn nochmals eine Weichenstellung, die ihn letztlich von der Ver-
haltensbiologie und Zoologie im engeren Sinne wegführte. Er wurde zwar zum
Mitbegründer der im März 1976 erstmals erschienen Zeitschrift Behaviorial Ecology
and Sociobiology, einer noch heute wichtigen Fachzeitschrift für die Verhaltensphy-
siologie, aber er interessierte sich auch für allgemeinere Fragen und veröffent-
lichte hier zahlreiche Artikel, die alle nicht PubMed gelistet sind. So schaltete sich
Markl mit seiner soziobiologischen Expertise in die Diskussion über Altruismus
und Eigennutz im Tierreich ein und schrieb darüber umfassende und theoretische
Artikel. In seiner Konstanzer Zeit sind eine Reihe wichtiger Bücher erschienen:
Neben dem Fachbuch Biophysik (1977, 1982, Mithrsg.), Evolution of Social Behavior
(1980, Hrsg.), Natur und Geschichte (1983, Mithrsg.), Neuroethology and Behavioral
Physiology (1983, Mithrsg.), Evolution, Genetik und menschliches Verhalten (1986), Wis-
senschaft: Zur Rede gestellt (1989), Wissenschaft im Widerstreit (1990), Wissenschaft gegen
Zukunftsangst (1998), Wohin führt uns die Wissenschaft (1998), Schöner neuer Mensch
(2002).
Das Engagement Hubert Markls in der Wissenschaftsverwaltung und Wissen-
schaftspolitik führte ihn zur Übernahme der wichtigsten Positionen der deutschen
Forschungslandschaft. So war er in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
zunächst Mitglied des Senats (1974-1977), dann Vizepräsident (1977-1983)
und von 1986 bis 1991 Präsident. Im Kuratorium der Dahlem-Konferenzen war
Markl Mitglied (1978-1985) und von 1983 bis 1985 Vorsitzender. Von 1980 bis
1985 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wissenschaftskollegs zu
Berlin. 1996 nahm Hubert Markl das Amt des Präsidenten der Max-Planck-Ge-
sellschaft an, welches er bis zum Jahr 2002 innehatte. Damit wechselte Hubert
Markl von den Universitäten in eine zweite bedeutende Domäne der deutschen
Forschungslandschaft, er war hier zudem der erste Präsident, der nicht vorher
Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft gewesen war. In seine Präsidentschaft fällt
ein wesentlicher Teil der Aufbauarbeit Ost der Max-Planck-Gesellschaft und die
Untersuchung zur Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Dritten Reich. Um
seine bedeutenden Ämter bei DFG und Max-Planck-Gesellschaft wahrzuneh-
men ließ sich Hubert Markl in Konstanz zeitweise beurlauben (1986-1991 und
1996-2001). Seit November 2002 war Hubert Markl Professor der Universität
Konstanz im Ruhestand.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist stolz, Hubert Markl 1978
aufgenommen zu haben. Hubert Markl spielte für die Entwicklung der deutschen
Akademien-Landschaft in der wichtigen Umbruchszeit nach der Wende eine zen-
trale Rolle. Von 1993 bis 1995 war er Gründungspräsident der Berlin-Branden-
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1970 bis 1973 als Mitglied des Verwaltungsrates und anderer Gremien maßgeblich
an der Entwicklung der TH Darmstadt beteiligt.
Nach Darmstadt ging Hubert Markl 1974 an die Universität Konstanz. Er
wählte den Konstanzer Lehrstuhl aus einer Reihe von anderen Möglichkeiten aus,
und es war für ihn nochmals eine Weichenstellung, die ihn letztlich von der Ver-
haltensbiologie und Zoologie im engeren Sinne wegführte. Er wurde zwar zum
Mitbegründer der im März 1976 erstmals erschienen Zeitschrift Behaviorial Ecology
and Sociobiology, einer noch heute wichtigen Fachzeitschrift für die Verhaltensphy-
siologie, aber er interessierte sich auch für allgemeinere Fragen und veröffent-
lichte hier zahlreiche Artikel, die alle nicht PubMed gelistet sind. So schaltete sich
Markl mit seiner soziobiologischen Expertise in die Diskussion über Altruismus
und Eigennutz im Tierreich ein und schrieb darüber umfassende und theoretische
Artikel. In seiner Konstanzer Zeit sind eine Reihe wichtiger Bücher erschienen:
Neben dem Fachbuch Biophysik (1977, 1982, Mithrsg.), Evolution of Social Behavior
(1980, Hrsg.), Natur und Geschichte (1983, Mithrsg.), Neuroethology and Behavioral
Physiology (1983, Mithrsg.), Evolution, Genetik und menschliches Verhalten (1986), Wis-
senschaft: Zur Rede gestellt (1989), Wissenschaft im Widerstreit (1990), Wissenschaft gegen
Zukunftsangst (1998), Wohin führt uns die Wissenschaft (1998), Schöner neuer Mensch
(2002).
Das Engagement Hubert Markls in der Wissenschaftsverwaltung und Wissen-
schaftspolitik führte ihn zur Übernahme der wichtigsten Positionen der deutschen
Forschungslandschaft. So war er in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
zunächst Mitglied des Senats (1974-1977), dann Vizepräsident (1977-1983)
und von 1986 bis 1991 Präsident. Im Kuratorium der Dahlem-Konferenzen war
Markl Mitglied (1978-1985) und von 1983 bis 1985 Vorsitzender. Von 1980 bis
1985 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wissenschaftskollegs zu
Berlin. 1996 nahm Hubert Markl das Amt des Präsidenten der Max-Planck-Ge-
sellschaft an, welches er bis zum Jahr 2002 innehatte. Damit wechselte Hubert
Markl von den Universitäten in eine zweite bedeutende Domäne der deutschen
Forschungslandschaft, er war hier zudem der erste Präsident, der nicht vorher
Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft gewesen war. In seine Präsidentschaft fällt
ein wesentlicher Teil der Aufbauarbeit Ost der Max-Planck-Gesellschaft und die
Untersuchung zur Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Dritten Reich. Um
seine bedeutenden Ämter bei DFG und Max-Planck-Gesellschaft wahrzuneh-
men ließ sich Hubert Markl in Konstanz zeitweise beurlauben (1986-1991 und
1996-2001). Seit November 2002 war Hubert Markl Professor der Universität
Konstanz im Ruhestand.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist stolz, Hubert Markl 1978
aufgenommen zu haben. Hubert Markl spielte für die Entwicklung der deutschen
Akademien-Landschaft in der wichtigen Umbruchszeit nach der Wende eine zen-
trale Rolle. Von 1993 bis 1995 war er Gründungspräsident der Berlin-Branden-
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