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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0043
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528

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werden. Und das die kirch nichts über die Schrifft ist. In der wider-
legung der achtundzwentzigsten Wunderred.

Wohär irrthumb in die Kirch kummen und wie weit sye irren mag.

In der widerlegung der zwounddreyssigsten Wunderred.

Welche (schrifftlich zu reden) die heylig Kirch und wer ir zugehörig. 5
In der Widerlegung der fyerunddreyssigsten Wunderred.

Wie man christlich Concilien halten und die Kirch hören soll. In der
widerlegung der achtundfyertzigsten Wunderred.

Das die Ketzer durch schrifft müssen überwunden werden und nit
durch sprüch oder gewalt der Concilien. In der widerlegung der neün- 10
undfyertzigsten Wunderred.

Mit vil andern nützlichen puncten und ettlicher ort der schrifft
erklärung, dadurch die christlich leer erleütert und wider ire wider-
sprächet verfochten würt. |

Martinus Butzer dem christlichen Leser. Gnad und frid von Gott, dem 15
vatter, und unserem herren Jhesu Christo.

Wiewol mir nye gefallen hat, mit vil nebenbüchlin, wie christlich joch
die seyen, den fleiß der Christen an leßung der göttlichen Biblischen
geschrifft zu verhindern, dann ich weisz nit, was krefftigere würckung
und anmütigere lieblicheit das wort des herren habe, so man dasselbig 20
in den Biblischen büchern liset, mer dann in andern. So solte uns die
ußlegung und verklerung der Apostolischen schrifften des newen
Testaments ye genug sein gegen den prophetischen des alten Testaments,
dieselbigen zu verston und unser täglich übung drynnen zu haben.
Noch so dringt mich die lieb der göttlichen eeren und auch des heyls 25
der einfeltigen Christen, dich, christlicher Leser, auch etwas mit meinem
schreiben zu mühen. Dann noch ettlichen andern, so hye zu Straßburg,
da der Herr - ym sey ewigs lob - sein wort hat hell und krefftigklich
lassen erklingen, unsere predig und leer, die wir wissen vor aller welt,
englen, menschen und teüffelen zu erhalten, das sye nit unsere, sonder 30
Gottes und sein einigs wores wort seind, angefochten und widersprochen
haben, hat dem Herren unserem Gott und genedigen vatter gefallen,
das auch Cunrat Treger, der Augustiner Provincial, sich wider uns
gesetzet hat, erstmals lassen ußgon hundert Paradoxa, das ist Wunder-
reden, mit einer vorgonden, zumal hochmütigen und honsprechigen 35
Epistel, in der er uns, so das lauter wort Gottes on menschliche zusätz
predigen, prachtlich und mit vil und woren 2 und ungereymten schmäch-

2. vnd woren ist vermutlich Schreibfehler für »unworen«, ergäbe zur Not aller-
dings auch einen Sinn in der Bedeutung »und wirklichen = richtigen«.
 
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