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HANDEL MIT CUNRAT TREGER
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glaubten, so hette er uns überwunden. Es were ye unbillich vom
gewissen wort Gottes uff die menschen lugen, die doch all lugenhafft
seind 7b. und wir nyemant anzeygen künden, welche recht oder falsche
christen seyen. Die wore christlich kirch glaube man doch und mög
sye nit sehen, dann was man glaubt, sycht man nit 7c.
Dahär arguiert er. Alle täufften weren die kirch. Daruff ym geantwort
ward: Neyn, und doch do bey fürgehalten, das ich auch hernaher wider
sein xxxvii paradoxon geschriben hab 7d. Dabey hat ers auch müssen blei-
ben lassen. Allein, das er in der anderen disputation ettlich zwyspeltig-
keit in den vorgebenen schlusszreden suchet. Das ist vast der herrlich
syg, den er zum andern mal, als etlich von der Eydgenoschafft
und anderswo beredt seind, an uns erlanget hat. Lieber leser, wisszte er
solche ynreden bey ym, mit denen er uns also überwinden und schwey-
gen möchte, er würde sich nit also geweygert haben, in der Messz hye
zu Straßburg 8 wider zu kummen, da ich drey tag nacheinander sein
und seins anhangs mit offentlichem disputieren wartet und yn sonder-
lich hatte betten lassen zu kummen. Dabey verheissen, ich wolte ym
kein scharpff wort geben, wie ich ym solchs vor auch nit geben hatte,
noch einig verding9 machen, wo mit er gegen mer fechten solte. Item,
wo er seiner sach so gewissz were, wie hett er sich doch nit sollen bewe-
gen lassen, uns unsers yrrtumbs uff die weiß doch zu berichten, das
red und gegenred | beyder durch geschworen notarii were uffgezeichnet
worden und das urteil dem freyen leser vorbehalten? Das durch unser
bitt und beger an yn flehlich und ernstlich gesunnen ist, aber nit mögen
erlangt werden.
Sonder hat daruff stetigs beharrt, es gepüre ym nit weiters, dann
schrifftlich mit uns zu handlen. Haben wir etwas wider yn, sollen wir
das schrifftlich gegen ym ußrichten, schrifftlich wölle er antworten. Ich
acht aber, es sey die ursach: Nach vil unnützen ynreden waren wir in
den dreyen Disputationen, zu latin gehalten, dazukummen, das die gött-
lich schrifft doch gewisszlich wor were. Daruß gefolget solte haben,
hynfürt uß derselbigen, von den puncten, in denen wir mißhelig 10 seind,
zu handlen. Da hat er besorgt, er werde durch die schrifft sein meynung
nit mögen erhalten, nammlich vor dem verstendigen zuhörer; darumb
ist er auch nit me kummen und sich auch in kein weg dohyn wellen bereden
iiii
rom. viii. [24]
A 3 b
v
End der Disputation
7b. Vgl. Ro 3,4.
7c. Vgl. Hebr. 11,1; 2 Cor 5,7.
7d. Vgl. unten, S. 103 ff.
8. Gemeint ist die große Straßburger Johannismesse. Vgl. A. Stöber: Die großen
Jahrmärkte oder Messen in Straßburg. In: Neue Alsatia, 1885, S. 253ff. - Offenbar
geht auf diese Äußerung B.s das Mißverständnis zurück, daß B. den Augustiner-
provinzial drei Tage lang in Metz zur Disputation erwartet habe (Eells, S. 36).
9. Bedingung. 10. Uneins.
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HANDEL MIT CUNRAT TREGER
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glaubten, so hette er uns überwunden. Es were ye unbillich vom
gewissen wort Gottes uff die menschen lugen, die doch all lugenhafft
seind 7b. und wir nyemant anzeygen künden, welche recht oder falsche
christen seyen. Die wore christlich kirch glaube man doch und mög
sye nit sehen, dann was man glaubt, sycht man nit 7c.
Dahär arguiert er. Alle täufften weren die kirch. Daruff ym geantwort
ward: Neyn, und doch do bey fürgehalten, das ich auch hernaher wider
sein xxxvii paradoxon geschriben hab 7d. Dabey hat ers auch müssen blei-
ben lassen. Allein, das er in der anderen disputation ettlich zwyspeltig-
keit in den vorgebenen schlusszreden suchet. Das ist vast der herrlich
syg, den er zum andern mal, als etlich von der Eydgenoschafft
und anderswo beredt seind, an uns erlanget hat. Lieber leser, wisszte er
solche ynreden bey ym, mit denen er uns also überwinden und schwey-
gen möchte, er würde sich nit also geweygert haben, in der Messz hye
zu Straßburg 8 wider zu kummen, da ich drey tag nacheinander sein
und seins anhangs mit offentlichem disputieren wartet und yn sonder-
lich hatte betten lassen zu kummen. Dabey verheissen, ich wolte ym
kein scharpff wort geben, wie ich ym solchs vor auch nit geben hatte,
noch einig verding9 machen, wo mit er gegen mer fechten solte. Item,
wo er seiner sach so gewissz were, wie hett er sich doch nit sollen bewe-
gen lassen, uns unsers yrrtumbs uff die weiß doch zu berichten, das
red und gegenred | beyder durch geschworen notarii were uffgezeichnet
worden und das urteil dem freyen leser vorbehalten? Das durch unser
bitt und beger an yn flehlich und ernstlich gesunnen ist, aber nit mögen
erlangt werden.
Sonder hat daruff stetigs beharrt, es gepüre ym nit weiters, dann
schrifftlich mit uns zu handlen. Haben wir etwas wider yn, sollen wir
das schrifftlich gegen ym ußrichten, schrifftlich wölle er antworten. Ich
acht aber, es sey die ursach: Nach vil unnützen ynreden waren wir in
den dreyen Disputationen, zu latin gehalten, dazukummen, das die gött-
lich schrifft doch gewisszlich wor were. Daruß gefolget solte haben,
hynfürt uß derselbigen, von den puncten, in denen wir mißhelig 10 seind,
zu handlen. Da hat er besorgt, er werde durch die schrifft sein meynung
nit mögen erhalten, nammlich vor dem verstendigen zuhörer; darumb
ist er auch nit me kummen und sich auch in kein weg dohyn wellen bereden
iiii
rom. viii. [24]
A 3 b
v
End der Disputation
7b. Vgl. Ro 3,4.
7c. Vgl. Hebr. 11,1; 2 Cor 5,7.
7d. Vgl. unten, S. 103 ff.
8. Gemeint ist die große Straßburger Johannismesse. Vgl. A. Stöber: Die großen
Jahrmärkte oder Messen in Straßburg. In: Neue Alsatia, 1885, S. 253ff. - Offenbar
geht auf diese Äußerung B.s das Mißverständnis zurück, daß B. den Augustiner-
provinzial drei Tage lang in Metz zur Disputation erwartet habe (Eells, S. 36).
9. Bedingung. 10. Uneins.