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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
in hader liesse. Das dann einem dapffern mann schmächlich were
und seinem guten gerucht abbrüchlich. Ist aber nun dem also, wie
hat dann so manch erbar verstendig mann unserm predigen glauben
geben? Do seh ich wol nach meynung dißes Tregers haben weder hyrn
noch gemüt, so ein grosser hauff von Fürsten, Adel und Stetten, die 5
uns, als denen so Christum leren, haben glauben geben und täglich
geben. Zu Nürenberg, Augspurg, Ulm, Nördlingen s, Strasszburg und
in vil andern stetten seind nit wenig, die auch in Rhadt und regiment
gebraucht werden und doch bißhär nit so gar hyrnloß und on gemüt
erfunden seind, die uns lassen Theologen sein, das ist, die von Gott 10
recht leren und predigen.
Nit schreib ich diß, das ich der leüt hoch achte, dieweil ich doch
Gottes gezeügknüß hab, sonder habs dem Tregert, der nach leer der
Rhetorick so gar will verachten, das er nit weissz mit der worheit zu
überwinden, gleichsam alle weisszheit und verstandt bey ym und seinem 15
hauffen were und wir uff dißer seyten eitel strümpff und blöcher 38.
Allein hat er der rhetorick in dem gefält, das er klagt, wir schaden vil,
und will uns doch so gar nichts lassen künnen noch wissen, das uns auch
nyemant möge für etwas halten, er häb dann weder hyrn noch gemüt.
O Treger, Gott geb dir ein ander hyrn und gemüt dann diß, das du 20
bißhär erzeygt hast, soll worlich nichts, das würstu ynnen werden. Gott
würstu die leng nit bochen 39. An uns ist nichts gelegen. Heissz uns
»spilleüt«, »Momos«, das ist die alle ding straffen, »Lixas«, das ist
»trosser«, die dem heerhauffen umb des geringern gewynns willen
nachfolgen, als ist weschen, kochen und dergleichen, welchen nammen, 25
B 4 b wo du yn anders selb verstanden, verwundert mich, warumb du | ynen
uns geben habest. Schylt uns Philisteyer, die aller leichtfertigsten und
unbestendigsten, an dem allen würt die sach nit gelegen sein. Auch
umb deins scheltens willen würt uns kein frummer dester erger halten.
Dann wer dich kennt, weyssz, wenn du uns lobtest in dem ampt wir 30
seind, das wir kleiner eren werdt weren.
Antwort uff den Anderen Artickel des Sendtbrieffs.
Zum andern, nachdem er, unangesehen das er uns übel schyltet durch
den gantzen Sendtbrieff uß, uns doch hat zugemessen, wir künnen nichts
dann schelten, und alle unsere macht sey nichts dann ein unverschammpte 35
zung, wie yetzt gemeldet ist, nun so würfft er uns entgegen in disem
s) Nörlingen. - t) sc. »geschrieben«.
38. Stümpfe und Blöcke.
39. Verhöhnen.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
in hader liesse. Das dann einem dapffern mann schmächlich were
und seinem guten gerucht abbrüchlich. Ist aber nun dem also, wie
hat dann so manch erbar verstendig mann unserm predigen glauben
geben? Do seh ich wol nach meynung dißes Tregers haben weder hyrn
noch gemüt, so ein grosser hauff von Fürsten, Adel und Stetten, die 5
uns, als denen so Christum leren, haben glauben geben und täglich
geben. Zu Nürenberg, Augspurg, Ulm, Nördlingen s, Strasszburg und
in vil andern stetten seind nit wenig, die auch in Rhadt und regiment
gebraucht werden und doch bißhär nit so gar hyrnloß und on gemüt
erfunden seind, die uns lassen Theologen sein, das ist, die von Gott 10
recht leren und predigen.
Nit schreib ich diß, das ich der leüt hoch achte, dieweil ich doch
Gottes gezeügknüß hab, sonder habs dem Tregert, der nach leer der
Rhetorick so gar will verachten, das er nit weissz mit der worheit zu
überwinden, gleichsam alle weisszheit und verstandt bey ym und seinem 15
hauffen were und wir uff dißer seyten eitel strümpff und blöcher 38.
Allein hat er der rhetorick in dem gefält, das er klagt, wir schaden vil,
und will uns doch so gar nichts lassen künnen noch wissen, das uns auch
nyemant möge für etwas halten, er häb dann weder hyrn noch gemüt.
O Treger, Gott geb dir ein ander hyrn und gemüt dann diß, das du 20
bißhär erzeygt hast, soll worlich nichts, das würstu ynnen werden. Gott
würstu die leng nit bochen 39. An uns ist nichts gelegen. Heissz uns
»spilleüt«, »Momos«, das ist die alle ding straffen, »Lixas«, das ist
»trosser«, die dem heerhauffen umb des geringern gewynns willen
nachfolgen, als ist weschen, kochen und dergleichen, welchen nammen, 25
B 4 b wo du yn anders selb verstanden, verwundert mich, warumb du | ynen
uns geben habest. Schylt uns Philisteyer, die aller leichtfertigsten und
unbestendigsten, an dem allen würt die sach nit gelegen sein. Auch
umb deins scheltens willen würt uns kein frummer dester erger halten.
Dann wer dich kennt, weyssz, wenn du uns lobtest in dem ampt wir 30
seind, das wir kleiner eren werdt weren.
Antwort uff den Anderen Artickel des Sendtbrieffs.
Zum andern, nachdem er, unangesehen das er uns übel schyltet durch
den gantzen Sendtbrieff uß, uns doch hat zugemessen, wir künnen nichts
dann schelten, und alle unsere macht sey nichts dann ein unverschammpte 35
zung, wie yetzt gemeldet ist, nun so würfft er uns entgegen in disem
s) Nörlingen. - t) sc. »geschrieben«.
38. Stümpfe und Blöcke.
39. Verhöhnen.