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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
dann soll das vermutlich heissen: jener ist der Anstifter gewesen. Die
»Mitarbeit« Konrad Pellikans hat sich also auf das Lesen der Korrektur
und das Aufstellen des Index beschränkt.
Auch innere Gründe wird man gegen Bucers Verfasserschaft nicht
vorbringen können. W. Walther »wundert sich, daß Bucer so echt
zwinglisch geschrieben, daß er nicht, wie er es sonst wohl tut, daneben
etwas von einem wirklichen, wenngleich nur geistlichen Empfang des
Leibes und Blutes Christi gesagt hat 27«. Er übersieht, daß Bucer sich
erst später den lutherischen Lehrformeln angenähert hat. Vielmehr ist
zu beobachten, daß sich die betreffenden Erläuterungen zu Psalm 111
im Sprachgebrauch nicht von den übrigen unterscheiden. Es finden sich
in ihnen dieselben Schachtelsätze, die für Bucer so typisch sind.
Bucers deutscher Psalmenkommentar ist mehrmals nachgedruckt
worden. Ein vollständiges Verzeichnis der Ausgaben bietet Georg
Geisenhof, Bibliographie der Druckschriften des D. Joh. Bugenhagen,
1908. Das Werk zeichnet sich durch ein Höchstmaß an Genauigkeit
und Ausführlichkeit bei der Beschreibung der einzelnen Ausgaben aus.
Das Standortverzeichnis der vorhandenen Exemplare umfaßt viele aus-
ländische Bibliotheken. Es ist trotz der inzwischen entstandenen Kriegs-
verluste eine wertvolle Hilfe bei der Auffindung 28. Ältere (unvollstän-
dige) Aufzählungen der verschiedenen Ausgaben finden sich in WA 15
(S. 6f., Luthers »Vorwort zu Bugenhagens In Librum Psalmorum
Interpretatio«) und bei Mentz (wiedergegeben in Bibl. Nr. 12-12 c).
Folgende Ausgaben sind bekannt:
A. PSalter wol uer/teutscht auß der heyli-/gen sprach. / Verklerung
des Psalters, / fast klar vnd nutzlich, Durch Johann Bu-/genhag auß
Pomern, Von dem Latein / inn Teutsch, an vil orten durch / jn selbs
gebessert. / ... / Gedruckt zu Basel, / durch Adam Petri, im iar. /
M.D. XXVI. (Bibl. Nr. 12; Geisenhof Nr. 13; WA: a.)
In Folio. Am Ende: »Gedruckt zu Basel durch Adam Petri, im Jenner,
des iars M.D.XXVI«. Inhalt: Bucers, Luthers, Melanchthons und
Bugenhagens Vorrede; Bugenhagens Einleitung »Was der Psalter«
(Was Psalm, Psalmen sind allein lieder für die gleubigen, Was Sela,
Weiß der sprachen); Luthers »Vorrede auff den Psalter«; Bucers Ein-
leitung (Vergattung der psalmen, kurtze Summary aller psalmen);
» Zeyger aller materien «; »Anfang der psalmen zu Latein «; Bugenhagens
»Kurtze verklerung der Psalmen«. Den Psalmentext, der den Aus-
legungen jeweils vorangestellt ist, hat Bucer nicht selbst übersetzt,
sondern Luthers Übersetzung übernommen. An einigen Stellen finden
27. W . Walther, a.a.O., S. 922.
28. Vgl. auch die weniger reichhaltigen Angaben in WA 15,5-6, und Bibl.
Nr. 12-12c.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
dann soll das vermutlich heissen: jener ist der Anstifter gewesen. Die
»Mitarbeit« Konrad Pellikans hat sich also auf das Lesen der Korrektur
und das Aufstellen des Index beschränkt.
Auch innere Gründe wird man gegen Bucers Verfasserschaft nicht
vorbringen können. W. Walther »wundert sich, daß Bucer so echt
zwinglisch geschrieben, daß er nicht, wie er es sonst wohl tut, daneben
etwas von einem wirklichen, wenngleich nur geistlichen Empfang des
Leibes und Blutes Christi gesagt hat 27«. Er übersieht, daß Bucer sich
erst später den lutherischen Lehrformeln angenähert hat. Vielmehr ist
zu beobachten, daß sich die betreffenden Erläuterungen zu Psalm 111
im Sprachgebrauch nicht von den übrigen unterscheiden. Es finden sich
in ihnen dieselben Schachtelsätze, die für Bucer so typisch sind.
Bucers deutscher Psalmenkommentar ist mehrmals nachgedruckt
worden. Ein vollständiges Verzeichnis der Ausgaben bietet Georg
Geisenhof, Bibliographie der Druckschriften des D. Joh. Bugenhagen,
1908. Das Werk zeichnet sich durch ein Höchstmaß an Genauigkeit
und Ausführlichkeit bei der Beschreibung der einzelnen Ausgaben aus.
Das Standortverzeichnis der vorhandenen Exemplare umfaßt viele aus-
ländische Bibliotheken. Es ist trotz der inzwischen entstandenen Kriegs-
verluste eine wertvolle Hilfe bei der Auffindung 28. Ältere (unvollstän-
dige) Aufzählungen der verschiedenen Ausgaben finden sich in WA 15
(S. 6f., Luthers »Vorwort zu Bugenhagens In Librum Psalmorum
Interpretatio«) und bei Mentz (wiedergegeben in Bibl. Nr. 12-12 c).
Folgende Ausgaben sind bekannt:
A. PSalter wol uer/teutscht auß der heyli-/gen sprach. / Verklerung
des Psalters, / fast klar vnd nutzlich, Durch Johann Bu-/genhag auß
Pomern, Von dem Latein / inn Teutsch, an vil orten durch / jn selbs
gebessert. / ... / Gedruckt zu Basel, / durch Adam Petri, im iar. /
M.D. XXVI. (Bibl. Nr. 12; Geisenhof Nr. 13; WA: a.)
In Folio. Am Ende: »Gedruckt zu Basel durch Adam Petri, im Jenner,
des iars M.D.XXVI«. Inhalt: Bucers, Luthers, Melanchthons und
Bugenhagens Vorrede; Bugenhagens Einleitung »Was der Psalter«
(Was Psalm, Psalmen sind allein lieder für die gleubigen, Was Sela,
Weiß der sprachen); Luthers »Vorrede auff den Psalter«; Bucers Ein-
leitung (Vergattung der psalmen, kurtze Summary aller psalmen);
» Zeyger aller materien «; »Anfang der psalmen zu Latein «; Bugenhagens
»Kurtze verklerung der Psalmen«. Den Psalmentext, der den Aus-
legungen jeweils vorangestellt ist, hat Bucer nicht selbst übersetzt,
sondern Luthers Übersetzung übernommen. An einigen Stellen finden
27. W . Walther, a.a.O., S. 922.
28. Vgl. auch die weniger reichhaltigen Angaben in WA 15,5-6, und Bibl.
Nr. 12-12c.