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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0418
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SCHULGUTACHTEN

413

arbeyt thun mögen. Deßhalben gnädig Herren Bittend mir ew. g.
durch gottes er willen, die durch solich lection Martini butzers hoch-
gefurdert wirt, ew. g. well ansehen gemeyner statt lob, nutz vnd friden,
och vnser der schuler ew. g. vnderthänig zum größeren teyl burger
5 nutzbarkeyt, vnd ein mittel bedencken, damitt er Martinus butzer mit
fug in der statt mög wonung haben, vnd eer also sich zu lesen hinfur nicht
zu beschwären hab, welches och zu stillen die widertauffer dienen
achten, denn er den handel wider sy am höchsten furet, darzu zu vff-
buwung gemeyner kirchen nit wenig dienstlich sin wirtt. Gedenckend
10 och daby g. herren, wie zu Nurnberg 5 vnd an andern ortten lectionen
mit grossen herlichen besoldungen vffgericht vnd villeycht nit so eygent-
lich die gschrifft wirt vßgelegt alß hie durch Capitonem vnd Butzer,
welche doch sölich thund on alle besoldung. Es gebend och die bücher,
so ytz fil durch Butzer imm druck außgangen, och by den frömbden
15 vnd allenthalben zuckgnuß, mit waß frucht die heylig gschrifft von
im vßgelegt wirtt 5 6. Bittend also, ew. g. wöll sölichs mitt allem flyß
bedencken und verstendigen sölicher ding die sach befelhen, damit ein
weg vnd mittel furgenommen werd, das er der Butzer in der vßlegung der
heyligen geschrifft nit gehindert sonder gefurdert werd, | vnd mir also f° 1 v
20 in rechtem verstand deß wortt gottes zu mögend nemmen, damitt
mir och, so gott der herr ettlich vß vnß, die so nun vnd so furtter be-
ruefft werden mögen, mitt dester meer frucht das selbig gottes wort
der gemeyn Christi mogend vßlegen vnd darthun. Sölich vnser bitt vnd
diemütigklich begeren, well ew. g. in dem besten auffnemmen vnd
25 vnß g. antwort lassen widerfaren.

Auch g. herren, so hatt man alle tag ein lection in theologie ein in
greco ein in hebreo vnd furter ein in rhetorica, daß sind vier lectiones,
darzu ewer kind gon, welche deße kalte zitt sich nit wol behelfen vnd
nit schriben vnd iren nutz schepfen mogen von wegen der keilte, deß-
30 glichen och die anderen zuhörer. Dwil nun die lectiones zu nutz ew. g.
jugend vnd anderer angefachen sin, ist vnßer geflissen gebett an so klei-
nen kosten nit zu sehen vnd zu verschaffen, das die stuben zu den predi-
gern, darinn man die gedachten lectionen teglich haltet, geheytzt werden
mög. Das wirt ewer jugend vnd mänigklich zu trost vnd nutz kommen.

35 E.g. vnderthänige

D. Michel rot 7 Petrus von Richenwiler 10

Daniel Zweybrugger 8 vnd andre zuhörer der

Jacobus pludentinus 9 heylgen geschrifft.

5. Zur Gründung des Gymnasiums in Nürnberg — von Melanchthon am 23. Mai
1526 eröffnet - vgl. G. Mertz,a.O., S. 196 und S. 461.

6. Gemeint sind die Kommentare der Jahre 1527 und 1528. Vgl. in der Bibliographie

die Nr. 14, 17 und 20.
 
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