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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0424
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SCHULGUTACHTEN

419

nutzens Vnnd der gemain Christi behalten werden, dann nach dem der
Herre disse hatt jnn zeitlichem so reichlichem versehen, solte sy nit
alain fur die jrren, sonnder auch fur andere stätt vnnd flecken Leutt
auff-|ziehen. Als aber nit alain zu uertädingen Christenliche lerr wider fo 358
die Päpster, sunder auch jn fill wegen zu besserung der gemainen kirchen
nutz ist, das die diener des wortts auch der altten hailigen Vätter als
Tertulliani, Cypriani, Origenes, Athanasyi, Ambrosii, Augustini, ja auch
der newen Lerr gschrifften, sampt *der* Historien lessen, vnnd aber
soliche bücher eben fill costen, das sy nit ain yeder jm selbs zu kauffen
hat, wurdt nutz sein, daz vnnsere H.H. alle soliche nutzlich Bücher
allte vnnd Newe, so zun Prödigern vnnd barrfüßern sein, möchten
auff die Pfarr lieberey Hinzethonn 4, die Unnutzlichen verordnen vnnd
dar zu, was der rechten, nutzlichen kirchen außganngen, so jn denn
Clöstern liebereyen nit werren, bestelen, damit alle, so fleißig sein wöllen,
damit möchten gefurdert werden. So fill achten wir von nötten sein, zu
dem, das jn vnnsern H.H. statt vnnd lannde Christenlich gelerrtt vnnd
dazu geschickte, taugennliche diener Erwöllet, auffgezogen vnnd erybett
werde.

[c] Die weil meniglich zu wissen, das die Clöster erstlich nit anders dan fo 363
zu christenlich schulen verordnet vnnd vffkommen sind, wurd gantz
Christlich sein, das man die selbigen wider dohin zu bringen vnder-
stande vnd jre einkomen, wie auch anderer stifftung, pfrunden vnd
kirchen gefell, neben versehung der armen vff geschickte jungen vff
zu ziehen kere 5, auch ein vorradt samel vnnd behalte, dauon nit allein
den furfallenden notturfften der kirchen, sonder auch gantzes | gemeinen fo 363
nutzes mit der Zeit statlich rath beschehen möchte, zu dem, das man die
vberbleybenden clösterpersonen früntlich bedencke 6 vnnd jr lebenlang
erhalte, joch solle jnen jre kleidung vnd andere sondere weysen zu
offentlichen ergernuß zu tragen vnd zu geprauchen nit gestattet werden.

4. Zur Errichtung von Büchereien, »sonderlich jnn den großen stedten, die solichs
wol vermügen«, vgl. M. Luther, a.a.O., WA 15,42,10ff.

5. Vgl. in der »Erleütherong«: »Es ist auch hoffnong, das der kloster vnd etlicher
ander pfrunnen nützong zu solcher guthat jnn kurtzem komen werden, dan Stift vnd
klöster, da sy am besten geweßen, seind sy schulen gewesen, daruß man fug hat, sy
anzusuchen«, oben, S. 404. B. hat sich eingehend mit der Kirchengüterfrage in
seiner Schrift »Von Kirchengütern« (1538, Bibl. Nr. 65) beschäftigt. Ein Gutachten
von ihm zu dieser Frage, für Hessen befindet sich im Marburger Staatsarchiv, PA.

Nr. 2923, vgl. auch Lenz I, S. 48, Anm. 1.

6. Mit Pfründen bedenken.
 
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