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MESSGUTACHTEN
437
harab khompt vnnd also zur Eer gottes jrer gemeyn gewillfaret Alles,
das sy mit vnnderthänigkeit, so zu gottes Eer reichet, gesuocht vnnd
gebetten haben, vnnd jnen vnns, die beclagten pfarrherr, so die Ge-
schrifft vnnd das wort gottes predigen, vergunstiget vnnd nachgelossen 28,
mit den Capitelen vmb platz jnn der kilchen gehandlet vnnd nit anders
ye begert, dann das göttlich ordenung haben wil vnnd die alten Bessern
geistlichen Recht erforderen, vorab distinctiones 23 & 63 vnnd 67 29,
welches auch Cyprianus | Apostolisch satzungen nennet 30, dann der 25 r
Apostel gewonheit ist, das durch gemeine wal des volcks der gemeyn
furstäher gewelt werde; vff das aber sich nymant hett solicher wys
zubeswären, hatt vnns vnnd Vnnsere mithelffer Ein Ersamer Rath
vnntz 31 vff diesen tag vnnderhalten vnnd besoldet, on abbruch vnnd
tzuthun der Stifft vnnd der pfaffheit, wie hoch sie sich beclagen, dann
allein gottes Eer vnnd der seelen heil, so vil müeglichen gewesen, on
yemans schaden gesucht hie wurdt.
Nach dem aber vnns zu Pfarrherrn vnnd predicanten die Gemeyn
begert vnnd die ordenlich obergkeit bewilliget vnnd zu gelossen hat, jst
vnns nit müeglich gewesen als Christen lewten, den der glaub vnnd die
gepott Christi kein schertz ist, solich christlich wal vnnd beruoff abtzu-
slagen, dann wir des Beruofs war genomenn haben, nit angesehen
vnnser vngeschicklicheit, die von vnns selbs nichts begeren zu handlen,
sonder erwarten des wurgkung, der jn vnns alle dingk würgket mit
crafft, Colloss. 1, [29]; was christlich lieb wer es, sinen dienst zu vff-
buwung abzuslagen ? so ein yeder sine gaben empfangen hat zu pesserung
der gemeyn: Ro 12, [3 ff.]. Vnnd wee vnns, wo wir nit predigen: 1. Cor. 9,
[16]. Wie der prophet wee schryt darumb, das er geswigen hat: Jsa. 6,
[5]. Darumb wir nit allein eerlich zu versehung der pfarren komenn,
sonder von göttlichem Rechten die antzunemmen getrungen synt. Vnnd
wo ettliche jrem fleisch hetten wollen statt geben oder noch geben
welten, mechten sie lieber gemachsam rüwig leben 32 haben vnnd bessere
nutzung, die jn sonnst zustünde, jnnemenn, weder 33 mit einger besoldung
so groß angst, mueg 34 vnnd arbeit vnnd vyler nyd vnnd hasß vff sich
laden. |
Es ist ye Eerlicher, zu einer christlichen arbeit durch wal der gemeyn 25 v
zukomenn, weder durch Henseliner 35 wergk vnnd lichtfertig vffenthalt
28. Zugestehen.
29. Vgl. Corpus Juris Canonici, ed. Richter-Friedberg, 1879ff., I, S.76ff., 234ff.; 253.
30. Vgl. Ep. LXVIII, MSL 3, 1062-1065.
31. Bis.
32. Ein gemächtliches, ruhiges Leben.
33. Als.
34. Mühe.
35. Lotterbube.
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harab khompt vnnd also zur Eer gottes jrer gemeyn gewillfaret Alles,
das sy mit vnnderthänigkeit, so zu gottes Eer reichet, gesuocht vnnd
gebetten haben, vnnd jnen vnns, die beclagten pfarrherr, so die Ge-
schrifft vnnd das wort gottes predigen, vergunstiget vnnd nachgelossen 28,
mit den Capitelen vmb platz jnn der kilchen gehandlet vnnd nit anders
ye begert, dann das göttlich ordenung haben wil vnnd die alten Bessern
geistlichen Recht erforderen, vorab distinctiones 23 & 63 vnnd 67 29,
welches auch Cyprianus | Apostolisch satzungen nennet 30, dann der 25 r
Apostel gewonheit ist, das durch gemeine wal des volcks der gemeyn
furstäher gewelt werde; vff das aber sich nymant hett solicher wys
zubeswären, hatt vnns vnnd Vnnsere mithelffer Ein Ersamer Rath
vnntz 31 vff diesen tag vnnderhalten vnnd besoldet, on abbruch vnnd
tzuthun der Stifft vnnd der pfaffheit, wie hoch sie sich beclagen, dann
allein gottes Eer vnnd der seelen heil, so vil müeglichen gewesen, on
yemans schaden gesucht hie wurdt.
Nach dem aber vnns zu Pfarrherrn vnnd predicanten die Gemeyn
begert vnnd die ordenlich obergkeit bewilliget vnnd zu gelossen hat, jst
vnns nit müeglich gewesen als Christen lewten, den der glaub vnnd die
gepott Christi kein schertz ist, solich christlich wal vnnd beruoff abtzu-
slagen, dann wir des Beruofs war genomenn haben, nit angesehen
vnnser vngeschicklicheit, die von vnns selbs nichts begeren zu handlen,
sonder erwarten des wurgkung, der jn vnns alle dingk würgket mit
crafft, Colloss. 1, [29]; was christlich lieb wer es, sinen dienst zu vff-
buwung abzuslagen ? so ein yeder sine gaben empfangen hat zu pesserung
der gemeyn: Ro 12, [3 ff.]. Vnnd wee vnns, wo wir nit predigen: 1. Cor. 9,
[16]. Wie der prophet wee schryt darumb, das er geswigen hat: Jsa. 6,
[5]. Darumb wir nit allein eerlich zu versehung der pfarren komenn,
sonder von göttlichem Rechten die antzunemmen getrungen synt. Vnnd
wo ettliche jrem fleisch hetten wollen statt geben oder noch geben
welten, mechten sie lieber gemachsam rüwig leben 32 haben vnnd bessere
nutzung, die jn sonnst zustünde, jnnemenn, weder 33 mit einger besoldung
so groß angst, mueg 34 vnnd arbeit vnnd vyler nyd vnnd hasß vff sich
laden. |
Es ist ye Eerlicher, zu einer christlichen arbeit durch wal der gemeyn 25 v
zukomenn, weder durch Henseliner 35 wergk vnnd lichtfertig vffenthalt
28. Zugestehen.
29. Vgl. Corpus Juris Canonici, ed. Richter-Friedberg, 1879ff., I, S.76ff., 234ff.; 253.
30. Vgl. Ep. LXVIII, MSL 3, 1062-1065.
31. Bis.
32. Ein gemächtliches, ruhiges Leben.
33. Als.
34. Mühe.
35. Lotterbube.