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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
Durch rath vnd schöffel s ist erkant, by dem heilgen euangelio vnd
wort gottes zu blyben, nieman drunder angesehen 30. Nun vß dem wort
gottes haben wir nit mer, dann so ein gemein christi zusamen kumet,
das sy gemeinklicht das Nachtmal christi halten, das ist, von dem brott
des herren vnd | kelch in der gemein gemeinlich essen vnd drincken
soll, wie der herr sagt: uNemet, esset 31; teilens u vnder euch3 2; drincken do
von alle 33; vnd thun das mir gedechtnüß34; vnd paulus: so offt ir von disem
brot esset v vnd von disem kölch drincketw, solt ir den todt des herren verkünden,
bis er x kompt [I Kor 11, 26].
Vß welchem ie klar ist, das die christen kein andere Meß dulden
mögen, dann so in gantzer gemein, zu bezeügen den glouben vnd danck
zu sagen vmb den todt christi, gemeinschafft 35 des tisch christi gemein-
lich gehalten würdt, das es also eucharistia, das ist dancksagung, vnd
communio, das ist ein gemeinschafft, sye.
Darumb kan mans nit besondern personen zu lossen zu halten, als
ob es ein personlicher gotts dienst oder gut werk were.
Wir haben in dem ein ordenung furgenomen vnd die nun y ein halb
ior gehalten 36, die der schrifft die nehest ist, so vns yetz möglich. Dann
leider, das die rechten iunger christi alle mal alle gemeinlich die sacra-
ment empfiengen, vnd die, so vnder christlichem namen vnchristlich
lebten, durch christlichen bann von inen vß schlussen, mangelt vns
noch.
So dann dise ordenung der schrifft am gemessisten ist, mag, wo
christen, ein gott, ein christus, ein euangelion ist, kein andere erlitten
werden. Dann noch so fil predigen soll man der schrifft ie neher zu
kumen vnd nit erst wider zu ruck gohn.
Wyter ist kundtlich, das vertorblicher zweyung nit sind, dann im
glouben vnd gots dienst; dorumb, so vnser dencken zum friden syn
soll, wer torecht, erst ein newen gotts dienst lassen vff kumen, der |
schrifft vngemesser dann der ist, den wir haben angestöllet; vnd das,
noch dem das z singen vnd lesen mit filen messen durch gepott der räth
vnd ein vnd zwentzig a vnderlossen ist 37.
Nieman soll zwyfeln, die wyl, wie gesagt, die Mesß des widerchrist-
s) Rhatt vnd Scheffen C. - t) gemeincklich B, gemeinlich C. - u)—u) Nement,
essent, teilents C. — v) essen C. — w) drincken C. - x) Korrektur Bucers aus »der
herr«, so noch C: der here. — y) man C. - z) eingefügt in A. — a) xxj BC.
30. Vgl. die Ratsverordnung vom 1. 12. 1523; Adam, S. 57.
31. I Kor 11,24. 32. Lk 22,17. 33. Mt 26,27.
34. I Kor 11,25. 35. Vgl. I Kor 10,16.
36. Seit Weihnachten 1525 (vgl. unten, S. 480 f.). Mit der » Ordnung «ist wohl die
am 1. 7. 1525 den Stiftern zugestellte Gottesdienstordnung der Praedikanten (Adam,
S. 135) gemeint.
37. Vgl. Adam, S. 134f.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
Durch rath vnd schöffel s ist erkant, by dem heilgen euangelio vnd
wort gottes zu blyben, nieman drunder angesehen 30. Nun vß dem wort
gottes haben wir nit mer, dann so ein gemein christi zusamen kumet,
das sy gemeinklicht das Nachtmal christi halten, das ist, von dem brott
des herren vnd | kelch in der gemein gemeinlich essen vnd drincken
soll, wie der herr sagt: uNemet, esset 31; teilens u vnder euch3 2; drincken do
von alle 33; vnd thun das mir gedechtnüß34; vnd paulus: so offt ir von disem
brot esset v vnd von disem kölch drincketw, solt ir den todt des herren verkünden,
bis er x kompt [I Kor 11, 26].
Vß welchem ie klar ist, das die christen kein andere Meß dulden
mögen, dann so in gantzer gemein, zu bezeügen den glouben vnd danck
zu sagen vmb den todt christi, gemeinschafft 35 des tisch christi gemein-
lich gehalten würdt, das es also eucharistia, das ist dancksagung, vnd
communio, das ist ein gemeinschafft, sye.
Darumb kan mans nit besondern personen zu lossen zu halten, als
ob es ein personlicher gotts dienst oder gut werk were.
Wir haben in dem ein ordenung furgenomen vnd die nun y ein halb
ior gehalten 36, die der schrifft die nehest ist, so vns yetz möglich. Dann
leider, das die rechten iunger christi alle mal alle gemeinlich die sacra-
ment empfiengen, vnd die, so vnder christlichem namen vnchristlich
lebten, durch christlichen bann von inen vß schlussen, mangelt vns
noch.
So dann dise ordenung der schrifft am gemessisten ist, mag, wo
christen, ein gott, ein christus, ein euangelion ist, kein andere erlitten
werden. Dann noch so fil predigen soll man der schrifft ie neher zu
kumen vnd nit erst wider zu ruck gohn.
Wyter ist kundtlich, das vertorblicher zweyung nit sind, dann im
glouben vnd gots dienst; dorumb, so vnser dencken zum friden syn
soll, wer torecht, erst ein newen gotts dienst lassen vff kumen, der |
schrifft vngemesser dann der ist, den wir haben angestöllet; vnd das,
noch dem das z singen vnd lesen mit filen messen durch gepott der räth
vnd ein vnd zwentzig a vnderlossen ist 37.
Nieman soll zwyfeln, die wyl, wie gesagt, die Mesß des widerchrist-
s) Rhatt vnd Scheffen C. - t) gemeincklich B, gemeinlich C. - u)—u) Nement,
essent, teilents C. — v) essen C. — w) drincken C. - x) Korrektur Bucers aus »der
herr«, so noch C: der here. — y) man C. - z) eingefügt in A. — a) xxj BC.
30. Vgl. die Ratsverordnung vom 1. 12. 1523; Adam, S. 57.
31. I Kor 11,24. 32. Lk 22,17. 33. Mt 26,27.
34. I Kor 11,25. 35. Vgl. I Kor 10,16.
36. Seit Weihnachten 1525 (vgl. unten, S. 480 f.). Mit der » Ordnung «ist wohl die
am 1. 7. 1525 den Stiftern zugestellte Gottesdienstordnung der Praedikanten (Adam,
S. 135) gemeint.
37. Vgl. Adam, S. 134f.