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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0499
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528

dann der gewalt ist ein gottes dienerin vnd racherin zur straff vber
denen, der böseß thüt, Ro. 13, [4]; der gewalt ist zwar von gott geordnet
vnd werden ouch die richter in der gschrifft götter 54 genennet, volget,
das sy gott gemeß vnd göttlich ir schwert gebruchen sollen.

Deßhalb dem künig vnd by dem einem yeden Oberherren gebotten
ist, Deut. 17, [ 18f.], das er das ander gesetz jn ein büch schriben lasse,
das soll by jm syn vnd soll drin lesen sin lebenlang, vf das er lerne
förchten den herrenn, sinen gott, das ers halte vnd darnach thue v.
Wölches alle gottselig regenten bedacht vnd das volck vf gott gefiert
haben, wie die biecher Iudicum, Samuel, die konig biecher vnd die
kronica sollicher hystorien vol sind. wZwo gemeiner geschichten wellen
wir anregen, die erst vom hyskia 55, dem konig Iuda, welches altfordern
von Dauid her vntz 56 vff sin zytt den weg des herrenn verlassen hetten.
Also das es zü siner zytten waß mit dem gsatz, wie es by vnsern tagen mit
dem euangelio gewesen ist; waß deth er glich am ingang siner regierung ?
er dath, waß dem herrenn wolgefiel x, wie sin vatter Dauid, die thur deß herren
huß däthe er vff vnd beuestiget sy vnd bracht hinyn die Leuiten etc. [2 Chr 29,2 ff.],
mit erfryschung 57 deß gantzen gesätzlichen gots diensts; er schrib ouch
brieff zum gantzen Israhel vnd Iüda 58, wie wol gantz Israhel jm nit
vndertänig waß, die zehen geschlecht hetten ein eigen konig. - So
geflyssen war der gottsälig könig die ere gottes zü furderen by yederman
vnd ließ y sich nit jrren, das Effraim vnd Manasse byß gen Zebulon in
verlachten, dann allweg die welt klügen mit der woren ere gottes ein
gespött tryben haben, 1. Corint. 1, [21f. 25] vnd 2, [8] etc.

Darumb kam die hand gottes vff Iuda (das er inen gab einerley hertz, zü thün
nach deß königs vnd der obersten gebott) vß dem wort des herrenn [2 Chr 30, 12]. |

Vß dem ist geuolget, daß er wider den gewaltigen könig z der Assyrien,
Sancherib, der vil königrich verwustet hett vnd jetz Hierusalem mit
aller macht belegert, wol getröst waß - vnd alles sin volck mit jm ein-
mundig a - vnd gloubte, das gott der her mit jnen were, jnen zü helfen
vnd yeren strytt hinnuß zü füren, wie hinnach beschehen ist: dan ein
engel des herren zü todt schlug vß dem Aßyrier hör 58a in einer nacht
hundert dussend vnd funf vnd achzig dusend mann, der könig Sancherib
entran gen Niniue vnd da selbst ward er von sinen eigen sunen gedöttet,
lesa. 37, [36 ff.].

v) thie A; so B. - w)—w) B \Quod exemplis illustratur. — x) volgefiel A. - y) liessen
A. — 2) Einfügung Bucers. - a) +- waß (gestrichen) A.

54. Vgl. Ps 82, 1.6.

55. Vgl. 2 Kö 18 ff.; 2 Chr 28 ff.; anregen = anzeigen, andeuten.

56. Bis.

57. Erneuerung.

58. Vgl. 2 Chr 30. 58a. Heer.
 
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