Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0528
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
MESSGUTACHTEN

523

schrifft seyn, alß psalmen vnd anders, vnd muß gehandlet werden, das
mans zur besserung verstende. So man daß thun wolt, mit zeyt, zal der
psalmen vnd anders, auch der auß legung, wurde leycht rath gefunden.

Yn Sachsen vnd Hessen haltet mans vff die erste zz weyß; vnd das
5 nachtmal nur am sundag yn gantzer gemeyn vnd anur yn gantzer gemeyn
eins.

Es ist auch kundtlich auß den historien vnd der stifft fundation
brieuen, auch alten ordnungen, das sy anfenglich nur zur leer vnd
vbung göttlicher schrifft, vnd gar b nit zun Messen vnd dem handel, den
10 sy cynnerthalb ij c14 joren angefangen haben, gestyfftet sind.

dDoch mogen sunst andere weg bedocht werden. Aber vffs hohst ist
acht zu haben, vff das das wort gotts vnd der theur schatz der gnaden
nit geringert 15 vnd verachtet, sunder in grosser ansehen brocht wirde,
wie dann gewißlich beschee, so die messen abgeton vnd nutzliche auß-
15 legung an jr statt angenomen wurden noch jeder zeit gelegenheit de.

zz) Vielleicht besser mit D: erstere. — a) Vielleicht ab hier schon andere Hand,
nach Adam von hier ab von Hand Capitos. — b) eingefügt. — c)—c) jnnerthalb ij C,
yn vierthalb II c D. — d)—d) In A sicher von anderer Hand. - e) A am Blattende
links unten: Vnd. Folgender Absatz nur in B und C vorhanden (Text nach B):

Es möchten sich ouch die jhennen (so C, B: gynnen), die oder deren älterenn die
Messenn vnd andere vngeschrifftliche übungen gestyfftet haben, Nytzndt beclagen,
sam man nit die stifftung vnd letsten willenn jrer oder jrer vorelterenn hielte, wie dann
etlich eyn yfer (wie wol nit vsß rechtem wissenn) anzeigen vnd firwenden. Wan ist
ir wyll (wie zuo verhoffen ist) gewesen, alleyn die eer gotts vnd den nutz des nechsten
jn sollicher styfftung zuo suochen,vnd es sich aber befyndt, das sy gejrret, wie dann
ein zietlang jnher die gemein welt mit jrthumb vnd blintheitt von wegen der ver-
werffung der worheitt billich gestrafft, Synd sy oder jre nochkomen, Erbenn oder
testamenter schuldig, sollichs zuo enderen vnd vffs aller glichformiglichest vnd nehest
noch gotts gefallen zuowiderpringen vnd vffzuerichten. Vnd also erstatett mann inen
erst (B + C: ererst) jren letsten willenn. Darzuo, welcher erb, nochkomen oder
testamenter sich an sollichem nit wölt lossenn sättigen vnd benügen, vermeinende jm
zuohalten oder abzuowenden die Nutzungen, zuo sollicher jrrigenn styfftung ver-
wendet: Den möcht ein christliche oberkeitt dartzu halten, das er sollichs firnemens
ab stunde, wo’s füglich syn mochte; wo nitt, müßt man jn lossenn faren vnd gott
beuelhen, wie mann in mer anderen dingen thuon musß, bitz gott selbs solliche
widerspenstigen vrteilte, antweders sy zerbreche oder bekerte.

14. 200.

15. Vermindern, wertlos machen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften