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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0544
MESSGUTACHTEN
539
vffzubwen 4 waren gottes dienst geneigt sind vnd ob vnordlichem mussig-
gang der priester, ouch öde der kirchen, so viel an euch steh, niemant
zubeklagen hab : diß bedencken vnd furnemmmen ist ja christlich, allein
das auch hiezu bequame mittel werden furgenommen vnd nit soliche,
die dem schriefftmessigem b vnd gotlichem furnemmen E.g. zu wider
syen.
Demnach müssen E.g. wol zu hertzen fassen, soll es ein gottes vnd
nit ein buch dienst 5 syn, das jr wöltt vffrichten, das vffs hochst, so viel
ymmer möglich, aller lerer schyn hie vermitten vnd jn khein weg das
jhene, so den namen eines gotts dienst haben, soll als ein mittel werden
furgenommen, die narung zu bekhummen oder erhaltenn. Got mag nit
dulden, das der buch nebem jm vnd durch schyn synes diensts vnd lobs
bedacht werde. Got hat euch gnad geben, falschen gots dienst, darunder
nur die narung gesucht worden ist, abzustellen. Richten nun selbs nit
ein Newen an.
Derhalben muß E.g. auch woll war nemmen, was jr vor lüt haben,
denen jr das lob gottes vnd kirchen vbung befelhen. Wir versehen vns
eigentlich, das jm Munster nit vber v. oder vj., zum jungen S. peter nit
vber zwen, zum alten nit vber dry seyen, die on bezwang E.g. zu einiger
Christlichen kirchen vbung sich gentzlich begeben werden. Wir wissen
zu guter massen wol, was vff solchen Stifften von der Ordnung, so E.g.
erstlich vff abstellung der sybenzyt 6 vnd byMessen 6a, auch hernaher jn
vergangnem jar 7 jn anbotten haben, red gangen synd. So dann sie E.g.
noch der zyt nit zwingen werden, als wir achten, so werden jr vff
gedachten dryen Stifftenn nit lüt haben, die ein Christliche ordnung, wie
joch 8 die were, annemmen.
| Doch mocht man jnen diese ordnung anbitten: Jm Munster, das vor
der morgen predig ein Stund vorhyn als vor ein erst zeichenn mit einer
neben glocken gelutet vnd sie, die vnser jm Munster verpfrundet c9, zu
sammen khummen jn den Chor, doselbs ein stuck der heiligen geschriefft
gelesen wurde, welches als bald zu latin vßlegen vnd erklere solte ein
gschriefft vnd gots verstendiger ongeuerlich 10 vff ein halbe stund, vntz
das zur predig man anfing zu lüten. Vnd so sie ye begerten zu singenn
oder sunst fur gut ansehe, das sy vor vnd nach der predig ein psalmen
b) schrieffmessigem. - c) verpfrunet.
4. Aufzubauen.
5. Bauchdienst, vgl. Ro 16,18; Phil 3,19.
6. Kanonische Horen. 6a. »Nebenmessen«.
7. Also 1528.
8. Auch immer.
9. Verpfründet, mit seiner Pfründe versehen.
10. Ungefähr.
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vffzubwen 4 waren gottes dienst geneigt sind vnd ob vnordlichem mussig-
gang der priester, ouch öde der kirchen, so viel an euch steh, niemant
zubeklagen hab : diß bedencken vnd furnemmmen ist ja christlich, allein
das auch hiezu bequame mittel werden furgenommen vnd nit soliche,
die dem schriefftmessigem b vnd gotlichem furnemmen E.g. zu wider
syen.
Demnach müssen E.g. wol zu hertzen fassen, soll es ein gottes vnd
nit ein buch dienst 5 syn, das jr wöltt vffrichten, das vffs hochst, so viel
ymmer möglich, aller lerer schyn hie vermitten vnd jn khein weg das
jhene, so den namen eines gotts dienst haben, soll als ein mittel werden
furgenommen, die narung zu bekhummen oder erhaltenn. Got mag nit
dulden, das der buch nebem jm vnd durch schyn synes diensts vnd lobs
bedacht werde. Got hat euch gnad geben, falschen gots dienst, darunder
nur die narung gesucht worden ist, abzustellen. Richten nun selbs nit
ein Newen an.
Derhalben muß E.g. auch woll war nemmen, was jr vor lüt haben,
denen jr das lob gottes vnd kirchen vbung befelhen. Wir versehen vns
eigentlich, das jm Munster nit vber v. oder vj., zum jungen S. peter nit
vber zwen, zum alten nit vber dry seyen, die on bezwang E.g. zu einiger
Christlichen kirchen vbung sich gentzlich begeben werden. Wir wissen
zu guter massen wol, was vff solchen Stifften von der Ordnung, so E.g.
erstlich vff abstellung der sybenzyt 6 vnd byMessen 6a, auch hernaher jn
vergangnem jar 7 jn anbotten haben, red gangen synd. So dann sie E.g.
noch der zyt nit zwingen werden, als wir achten, so werden jr vff
gedachten dryen Stifftenn nit lüt haben, die ein Christliche ordnung, wie
joch 8 die were, annemmen.
| Doch mocht man jnen diese ordnung anbitten: Jm Munster, das vor
der morgen predig ein Stund vorhyn als vor ein erst zeichenn mit einer
neben glocken gelutet vnd sie, die vnser jm Munster verpfrundet c9, zu
sammen khummen jn den Chor, doselbs ein stuck der heiligen geschriefft
gelesen wurde, welches als bald zu latin vßlegen vnd erklere solte ein
gschriefft vnd gots verstendiger ongeuerlich 10 vff ein halbe stund, vntz
das zur predig man anfing zu lüten. Vnd so sie ye begerten zu singenn
oder sunst fur gut ansehe, das sy vor vnd nach der predig ein psalmen
b) schrieffmessigem. - c) verpfrunet.
4. Aufzubauen.
5. Bauchdienst, vgl. Ro 16,18; Phil 3,19.
6. Kanonische Horen. 6a. »Nebenmessen«.
7. Also 1528.
8. Auch immer.
9. Verpfründet, mit seiner Pfründe versehen.
10. Ungefähr.