Erika Simon:
Homer Armstrong Thompson
(7.9.1906-7.5.2000)
Seit 1961 war Homer A. Thompson, der langjährige Leiter der amerikanischen Gra-
bungen auf der Agora von Athen, korrespondierendes Mitglied dieser Akademie. Er
war von Geburt Kanadier und auf einer Farm nördlich von Vancouver aufgewachsen.
Die Liebe seines Vaters zur Antike geht aus dem Namen des Sohnes hervor wie aus
der Tatsache, daß er neben dem Farmerberuf Griechisch und Latein lernte. Homer
Thompson studierte am Department of Classics an der Universität von British
Columbia und anschließend an der Universität von Michigan/USA, wo er 1929 pro-
moviert wurde. Einer seiner dortigen Lehrer war der Epigraphiker Benjamin D.
Meritt, der den jungen Gelehrten zur Teilnahme an den Ausgrabungen empfahl, wel-
che die American School of Classical Studies at Athens plante. Sie galten der im Nord-
westen der Athener Akropolis gelegenen Agora, also jenem Zentrum, an dem sich die
älteste Demokratie der Welt gebildet hatte. Man begann im Mai 1931 und grub jedes
Jahr 4-5 Monate lang aus. Zugleich wurde eine neue Zeitschrift, Hesperia, gegründet,
die seit 1932 jährlich erscheint. In ihr ist ein großer Teil des Lebenswerks von Homer
Thompson festgehalten, nicht nur in den vielen Beiträgen von seiner Feder, sondern
auch in denen der mit ihm Arbeitenden. Er war zunächst die ‘rechte Hand’ des Gra-
bungsleiters T. Leslie Shear und ab 1947, nach der Unterbrechung durch den zweiten
Weltkrieg, zwanzig Jahre lang Direktor der amerikanischen Grabungen in Athen. Ab
1967 bis zum Ende des Jahrhunderts leitete er dann als Emeritus die vielfältigen Publi-
kationen, die sich aus der Tätigkeit auf der Agora ergaben - einem Gebiet von 118 000
Quadratmetern mit Funden aus fünf Jahrtausenden, vom Neolithikum an.
Homer Armstrong Thompson
(7.9.1906-7.5.2000)
Seit 1961 war Homer A. Thompson, der langjährige Leiter der amerikanischen Gra-
bungen auf der Agora von Athen, korrespondierendes Mitglied dieser Akademie. Er
war von Geburt Kanadier und auf einer Farm nördlich von Vancouver aufgewachsen.
Die Liebe seines Vaters zur Antike geht aus dem Namen des Sohnes hervor wie aus
der Tatsache, daß er neben dem Farmerberuf Griechisch und Latein lernte. Homer
Thompson studierte am Department of Classics an der Universität von British
Columbia und anschließend an der Universität von Michigan/USA, wo er 1929 pro-
moviert wurde. Einer seiner dortigen Lehrer war der Epigraphiker Benjamin D.
Meritt, der den jungen Gelehrten zur Teilnahme an den Ausgrabungen empfahl, wel-
che die American School of Classical Studies at Athens plante. Sie galten der im Nord-
westen der Athener Akropolis gelegenen Agora, also jenem Zentrum, an dem sich die
älteste Demokratie der Welt gebildet hatte. Man begann im Mai 1931 und grub jedes
Jahr 4-5 Monate lang aus. Zugleich wurde eine neue Zeitschrift, Hesperia, gegründet,
die seit 1932 jährlich erscheint. In ihr ist ein großer Teil des Lebenswerks von Homer
Thompson festgehalten, nicht nur in den vielen Beiträgen von seiner Feder, sondern
auch in denen der mit ihm Arbeitenden. Er war zunächst die ‘rechte Hand’ des Gra-
bungsleiters T. Leslie Shear und ab 1947, nach der Unterbrechung durch den zweiten
Weltkrieg, zwanzig Jahre lang Direktor der amerikanischen Grabungen in Athen. Ab
1967 bis zum Ende des Jahrhunderts leitete er dann als Emeritus die vielfältigen Publi-
kationen, die sich aus der Tätigkeit auf der Agora ergaben - einem Gebiet von 118 000
Quadratmetern mit Funden aus fünf Jahrtausenden, vom Neolithikum an.