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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

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I. Das Geschäftsjahr 2001
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Rüchardt, Christoph: Alfred Rieche (28.4.1902 - 6.11.2001)
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Christoph Rüchardt:

Alfred Rieche
(28.4.1902-6.11.2001)


Prof. Dr. Dres. h. c. Alfred Rieche, seit 1964 korrespondierendes Mitglied unserer
Akadmie, starb am 6.11.2001 kurz vor Erreichen seines 100. Geburtstags. Er war der
Nestor der Organischen Chemie in der Deutschen Demokratischen Republik und
besaß hohes Ansehen in ganz Deutschland und international. In seinem wissenschaft-
lichen Werk erzielte er herausragende Erfolge auf breiten Gebieten der Grundlagen-
forschung und der Angewandten Chemie.
Der in Dortmund als Sohn eines Chemikers Geborene verlebte seine Schulzeit in
Bernburg/Saale und studierte anschliessend Chemie in Greifswald. Als Doktorand
folgte er seinem akademeischen Lehrer R. Pummerer 1925 nach Erlangen, wo er noch
im gleichen Jahr mit einer Arbeit „Über einwertigen Sauerstoff“ promoviert wurde.
Als Postdoktorand verbreiterte und vertiefte er seine Ausbildung in Analytischer
Chemie bei F. Pregl in Graz und in dem Einsatz von Enzymen zur Proteinspaltung bei
E. Waldschmidt-Leitz in R. Willstätters Münchner Laboratorium. 1930 habilitierte
sich Rieche in Erlangen mit einer Arbeit über „Alkyl-Peroxide und Ozonide“, ein
Thema, das ihn lebenslang begleiten sollte. Die politischen Verhältnisse in Deutsch-
land 1933 erlaubten es ihm nicht, eine akademische Laufbahn an der TH-München
aufzunehmen. Deshalb entschloss er sich, in die Farbenfabriken Wolfen als Leiter des
Laboratoriums für Zwischenprodukte einzutreten, eine Position, die er - unterbro-
chen durch seine zwangsweise Deportation als Experte in die Sowjetunion von
1946-1951 - bis 1954 innehatte. Neben diesen industriellen Aufgaben wurde er aller-
dings an mehreren Universitäten tätig: 1937-1945 lehrte er an der Universität Leipzig;
 
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