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Nachrufe
wurde er 1949 auf einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Universität Frankfurt
am Main berufen. 1954 wurde er Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches
öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg und Mitglied der Heidelbergerjuri-
stenfakultät. Er leitete das Institut bis 1976, das vor allem auch durch die Ausrichtung
bedeutender Symposien zu einer internationalen Drehscheibe der Völkerrechtsfor-
schung wurde. Die dort auf Englisch herausgegebene Encyclopedia of Public Interna-
tional Law enthält viele Artikel aus seiner Feder zu grundlegenden Fragen des Völ-
kerrechts. Seine 1974 gehaltenen Vorlesungen an der Haager Akademie für Internatio-
nales Recht über „The International Society as a Legal Community“ verwerten die
Erfahrungen eines auch in der Gerichtspraxis tätigen Wissenschaftlers. Das hohe
Ansehen, daß er überall in den internationalen Gremien genoß (er gehörte z. B. dem
Kuratorium der Haager Akademie an), schuf eine Vertrauensbasis, auf welcher die
nachfolgende Generation aufbauen konnte. Auf eine Anregung Moslers geht es
zurück, daß das 1873 gegründete Institut de Droit International im Jahre 1999 seine
69. Tagung im wiedervereinigten Deutschland in Berlin abhielt. Daß dies nach all dem,
was im 20. Jahrhundert geschehen war, wieder möglich wurde, ist mit ein Verdienst
Moslers.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften verliert mit Hermann Mosler einen
ihrer früheren Präsidenten, dem es in seiner Amtszeit gelang, die nicht immer deutli-
chen Rechtsverhältnisse zu stabilisieren und der Institution ihren Rang im Wissen-
schaftsleben zu sichern. Stets überzeugten seine ausgewogenen Vorschläge. Hinzu trat
ein sicheres Gespür bei der Auswahl neuer Mitglieder. Dankbar wird die Akademie
sein Andenken in Ehren halten.
Nachrufe
wurde er 1949 auf einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Universität Frankfurt
am Main berufen. 1954 wurde er Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches
öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg und Mitglied der Heidelbergerjuri-
stenfakultät. Er leitete das Institut bis 1976, das vor allem auch durch die Ausrichtung
bedeutender Symposien zu einer internationalen Drehscheibe der Völkerrechtsfor-
schung wurde. Die dort auf Englisch herausgegebene Encyclopedia of Public Interna-
tional Law enthält viele Artikel aus seiner Feder zu grundlegenden Fragen des Völ-
kerrechts. Seine 1974 gehaltenen Vorlesungen an der Haager Akademie für Internatio-
nales Recht über „The International Society as a Legal Community“ verwerten die
Erfahrungen eines auch in der Gerichtspraxis tätigen Wissenschaftlers. Das hohe
Ansehen, daß er überall in den internationalen Gremien genoß (er gehörte z. B. dem
Kuratorium der Haager Akademie an), schuf eine Vertrauensbasis, auf welcher die
nachfolgende Generation aufbauen konnte. Auf eine Anregung Moslers geht es
zurück, daß das 1873 gegründete Institut de Droit International im Jahre 1999 seine
69. Tagung im wiedervereinigten Deutschland in Berlin abhielt. Daß dies nach all dem,
was im 20. Jahrhundert geschehen war, wieder möglich wurde, ist mit ein Verdienst
Moslers.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften verliert mit Hermann Mosler einen
ihrer früheren Präsidenten, dem es in seiner Amtszeit gelang, die nicht immer deutli-
chen Rechtsverhältnisse zu stabilisieren und der Institution ihren Rang im Wissen-
schaftsleben zu sichern. Stets überzeugten seine ausgewogenen Vorschläge. Hinzu trat
ein sicheres Gespür bei der Auswahl neuer Mitglieder. Dankbar wird die Akademie
sein Andenken in Ehren halten.