Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2004
— 2004
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https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0109
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2004
DOI Kapitel:Antrittsreden
DOI Artikel:Weinfurter, Stefan: Antrittsrede vom 31. Januar 2004
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0109
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-27 Verzeichnis der Mitglieder
-
29-168
I. Das Geschäftsjahr 2004
- 29-62 Jahresfeier am 15. Mai 2004
-
63-101
Wissenschaftliche Sitzungen
- 63 Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 30. Januar 2004
-
63-66
Gesamtsitzung am 31. Januar 2004
-
66-72
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 14. Februar 2004
-
72-76
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 24. April 2004
-
77-79
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 7. Mai 2004
-
79-83
Gesamtsitzung am 8. Mai 2004
-
83-85
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Juni 2004
-
85-88
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 9. Juli 2004
-
88-93
Gesamtsitzung am 10. Juli 2004
-
94-96
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 30. Oktober 2004
-
96-99
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 27. November 2004
-
99-101
Gesamtsitzung am 11. Dezember 2004
-
102-114
Öffentliche Veranstaltungen
- 102 Akademieabend der Landtags und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
-
109-110
Mitarbeitervortragsreihe "Wir forschen für Sie"
-
110-112
Vorlesungsreihe "Kennt die Wissenschaft die Zukunft?"
- 112 Symposium "Science and Music - The Impact of Music" 13.-15. Mai 2004
- 112-113 Symposium "Physik und Biophysik zur Goethezeit" 3. Juli 2004
- 113-114 Symposium "Chinesische Steinschriften für die Ewigkeit" 12.-14. Juli 2004
- 114 Workshop "Continental Rifting, Human Dispersion and Natural Hazards" 14.-17. Juli 2004
- 114 Tag des offenen Denkmals
-
115-150
Antrittsreden
-
151-168
Nachrufe
-
169-241
II. Die Forschungsvorhaben
-
169-173
Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
174-241
Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
-
174-240
Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 174-175 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 175-181 2. Archäometrie
- 181-190 3. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
- 190-196 4. Weltkarte der tektonischen Spannungen (Karlsruhe)
- 196-199 5. Mathematische Logik (Kaiserslautern)
- 199-200 6. Mathematische Kommission. Zentralblatt MATH
- 201 7. Deutsche Inschriften
- 202-203 8. Deutsches Rechtswörterbuch
- 203-204 9. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 204-206 10. Altokzitanisches und Altgaskognisches Wörterbuch/DAO/DAG
- 206-207 11. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters/DEM
- 207-213 12. Cusanus-Edition (Köln/Trier)
- 213-214 13. Melanchthon-Forschungsstelle
- 215-218 14. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 218-219 15. Reuchlin-Briefwechsel (Pforzheim)
- 220 16. Luther-Register
- 221-222 17. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 222-223 18. Europa Humanistica
- 224-227 19. Epigraphische Datenbank
- 227-229 20. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 229-230 21. Année Philologique
- 230-231 22. Internationale Kommission für die Erforschung der Vorgeschichte des Balkans
- 231-232 23. Lexikon der antiken Kulte und Riten (Heidelberg/Würzburg)
- 233-237 24. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 237-240 25. Geschichte der Mannheimer Hofkapelle im 18. Jahrhundert
- 240-241 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
-
174-240
Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
-
174-241
Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
-
169-173
Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
- 242-286 III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
- 287-308 IV. Gesamthaushalt 2004 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Maßstab/Farbkeil
Stefan Weinfurter
121
Quelle miteinzubeziehen, um den „Menschen“ in einem möglichst weiten kultu-
rellen Kontext erfassen zu können. Die Kunstgeschichte zählt seither zu den Nach-
bardisziplinen, ohne die meine Forschungen gar nicht mehr denkbar wären.
Die Universität Heidelberg ist nun die letzte Station meiner akademischen
Wanderschaft. Im Herbst 1999 übernahm ich hier die Professur für Mittelalterliche
Geschichte sowie den Studiengang für Historische Hilfswissenschaften. Außerdem
leite ich das Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde. Wenn ich
mir meinen Werdegang ansehe, könnte ich sagen, daß sich in meiner Heidelberger
Stelle alle meine forscherlichen Vorlieben vereinigen. Aber es sind inzwischen neue
Schwerpunkte hinzugekommen. Emer ist mit meiner Beteiligung am Sonderfor-
schungsbereich 619 verbunden, der den Titel „Ritualdynamik“ trägt. Der anthropo-
logische Ansatz der Ritual- und Kommunikationsforschung hat das Mittelalter zur
Zeit fest im Griff. Mein Anliegen dabei ist die Klärung der Frage, wie sich Ord-
nungs- und Wertevorstellungen einerseits und ritualisiertes Verhalten andererseits
zueinander verhalten. Em zweites neues Feld betrifft die Wechselwirkung verschie-
dener Ordnungskonfigurationen im europäischen Rahmen. Konkret soll in diesem
Zusammenhang demnächst das Thema „Individuelle Handlungsspielräume und
gesellschaftliche Codierungen im Mittelalter“ angegangen werden.
Ganz am Ende möchte ich nicht verschweigen, daß ich verheiratet bin und
drei Töchter habe und meiner Frau den Freiraum für meine Forschungen verdanke.
Sie gehört zu den idealen Professorenfrauen, von denen in Wien folgendes erzählt
wird: Ein heute berühmter Kollege wird von seinem damals noch berühmteren
Lehrer, der ihn als Assistenten anstellen will, gefragt: „Bewundert Sie Ihre Frau?“ Als
die Antwort lautet: „Nein! Nicht im geringsten“, folgt erleichtert die Prognose des
Lehrers: „Dann steht ihrer Karriere nichts mehr im Wege“.
Ich freue mich sehr, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
zu sein, und bedanke mich für die Aufnahme in Ihren Kreis.
121
Quelle miteinzubeziehen, um den „Menschen“ in einem möglichst weiten kultu-
rellen Kontext erfassen zu können. Die Kunstgeschichte zählt seither zu den Nach-
bardisziplinen, ohne die meine Forschungen gar nicht mehr denkbar wären.
Die Universität Heidelberg ist nun die letzte Station meiner akademischen
Wanderschaft. Im Herbst 1999 übernahm ich hier die Professur für Mittelalterliche
Geschichte sowie den Studiengang für Historische Hilfswissenschaften. Außerdem
leite ich das Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde. Wenn ich
mir meinen Werdegang ansehe, könnte ich sagen, daß sich in meiner Heidelberger
Stelle alle meine forscherlichen Vorlieben vereinigen. Aber es sind inzwischen neue
Schwerpunkte hinzugekommen. Emer ist mit meiner Beteiligung am Sonderfor-
schungsbereich 619 verbunden, der den Titel „Ritualdynamik“ trägt. Der anthropo-
logische Ansatz der Ritual- und Kommunikationsforschung hat das Mittelalter zur
Zeit fest im Griff. Mein Anliegen dabei ist die Klärung der Frage, wie sich Ord-
nungs- und Wertevorstellungen einerseits und ritualisiertes Verhalten andererseits
zueinander verhalten. Em zweites neues Feld betrifft die Wechselwirkung verschie-
dener Ordnungskonfigurationen im europäischen Rahmen. Konkret soll in diesem
Zusammenhang demnächst das Thema „Individuelle Handlungsspielräume und
gesellschaftliche Codierungen im Mittelalter“ angegangen werden.
Ganz am Ende möchte ich nicht verschweigen, daß ich verheiratet bin und
drei Töchter habe und meiner Frau den Freiraum für meine Forschungen verdanke.
Sie gehört zu den idealen Professorenfrauen, von denen in Wien folgendes erzählt
wird: Ein heute berühmter Kollege wird von seinem damals noch berühmteren
Lehrer, der ihn als Assistenten anstellen will, gefragt: „Bewundert Sie Ihre Frau?“ Als
die Antwort lautet: „Nein! Nicht im geringsten“, folgt erleichtert die Prognose des
Lehrers: „Dann steht ihrer Karriere nichts mehr im Wege“.
Ich freue mich sehr, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
zu sein, und bedanke mich für die Aufnahme in Ihren Kreis.