38 | JAHRESFEIER
uns gelungen, auch jüngere, z.T. sehr junge Mitglieder zuzuwählen. Im vergangenen
Jahr habe ich Ihnen, wohl unter Nichtbeachtung einiger Grundregeln einer mathe-
matischen Statistik, em Durchschnittsalter der jüngst dazugekommen Akademiemit-
glieder genannt. Ich verzichte heute darauf, da Sie sich selbst anhand der durch
Bildprojektionen unterstützten Vorstellung der Aufgenommenen ein Bild machen
können.
Zu (2) Die zweite Säule der Akademiearbeit ist die Durchführung von For-
schungsvorhaben, die an anderer Stelle, z.B. in den Universitäten oder auch den
Großforschungseinrichtungen, aus Gründen der Langfristigkeit oder auch der orga-
nisatorischen und finanziellen Randbedingungen nicht durchgeführt werden oder
durchgeführt werden können. Sie werden dankenswerterweise von Bund und Land
im Rahmen des sog. Akademienprogramms finanziert. Zu diesem Akademienpro-
gramm haben wir in einem sehr starken Wettbewerb Zugang und dies mit Erfolg.
Von den an der Heidelberger Akademie laufenden 22 Vorhaben, die stichwortartig
auch schon im vergangenen Jahr vorgestellt wurden — ich darf wohl davon ausgehen,
dass ich in einer Abfrage bei den heute Anwesenden nicht alle vorgestellten Vorhaben
wieder genannt bekäme —, von diesen 22 Vorhaben also sind im Berichtszeitraum
vier Vorhaben evaluiert worden. Sie sind zu unserer Freude positiv und oft auch
enthusiastisch beurteilt worden.
Auch die Arbeit in den laufenden Vorhaben bleibt spannend, wie ich im ver-
gangenen Jahr durch knappe Zitate aus den Publikationen im Jubiläumsband
„Früchte des Wissens“ illustrativ darstellen konnte. Für meinen heutigen Bericht
haben Mitarbeiter aus einigen von mir besuchten Forschungsstellen mit folgenden
„Statements“ gezeigt, dass es immer noch Freude und Überraschung bedeutet, an
Akademienvorhaben des Unionsprogramms und in einem aus dem Landeshaushalt
direkt finanzierten zu arbeiten.
— Den Mitarbeitern der Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar“ ist es gelun-
gen, wesentliche Quellen für Nietzsches Antike-Bild und für seine
Physiologisierung der Philosophie zu identifizieren und zu zeigen, wie diese
Quellen ausgebeutet und verarbeitet worden sind. Überdies konnte gezeigt
werden, wie eine wichtige Frühschrift Nietzsches bis in die konzeptionellen
Details hinein von Schopenhauers Kritik an der Universitätsphilosophie
bestimmt wird.
— In der Forschungsstelle, in der literarische „Keilschrifttexte aus Assur“ entziffert
und ediert werden, konnten zum erneuten Male Tafelbruchstücke identifiziert
werden, die bislang unbekannte Passagen des Gilgamesch-Epos’ enthalten.
Durch die Arbeit der Forschungsstelle wird so die Kenntnis des berühmtesten
literarischen Werkes der antiken Kulturen wiederum erweitert.
— In der Forschungsstelle „Die evangelischen Kirchenordnungen“, die ursprüng-
lich der Erlanger Professor für Kirchenrecht, Emil Sehling, mit der Editions-
reihe „Die evangelischen Kirchenordnungen“ begründet hat — die Reihe wird
heute noch als „der Sehling“ bezeichnet — fand man heraus, dass Sehling 1912
vom österreichischen Kaiser einen Orden für einen Editionsband bekommen
hatte. Dies ist aus zwei Gründen erstaunlich. Zum einen, weil der öster-
uns gelungen, auch jüngere, z.T. sehr junge Mitglieder zuzuwählen. Im vergangenen
Jahr habe ich Ihnen, wohl unter Nichtbeachtung einiger Grundregeln einer mathe-
matischen Statistik, em Durchschnittsalter der jüngst dazugekommen Akademiemit-
glieder genannt. Ich verzichte heute darauf, da Sie sich selbst anhand der durch
Bildprojektionen unterstützten Vorstellung der Aufgenommenen ein Bild machen
können.
Zu (2) Die zweite Säule der Akademiearbeit ist die Durchführung von For-
schungsvorhaben, die an anderer Stelle, z.B. in den Universitäten oder auch den
Großforschungseinrichtungen, aus Gründen der Langfristigkeit oder auch der orga-
nisatorischen und finanziellen Randbedingungen nicht durchgeführt werden oder
durchgeführt werden können. Sie werden dankenswerterweise von Bund und Land
im Rahmen des sog. Akademienprogramms finanziert. Zu diesem Akademienpro-
gramm haben wir in einem sehr starken Wettbewerb Zugang und dies mit Erfolg.
Von den an der Heidelberger Akademie laufenden 22 Vorhaben, die stichwortartig
auch schon im vergangenen Jahr vorgestellt wurden — ich darf wohl davon ausgehen,
dass ich in einer Abfrage bei den heute Anwesenden nicht alle vorgestellten Vorhaben
wieder genannt bekäme —, von diesen 22 Vorhaben also sind im Berichtszeitraum
vier Vorhaben evaluiert worden. Sie sind zu unserer Freude positiv und oft auch
enthusiastisch beurteilt worden.
Auch die Arbeit in den laufenden Vorhaben bleibt spannend, wie ich im ver-
gangenen Jahr durch knappe Zitate aus den Publikationen im Jubiläumsband
„Früchte des Wissens“ illustrativ darstellen konnte. Für meinen heutigen Bericht
haben Mitarbeiter aus einigen von mir besuchten Forschungsstellen mit folgenden
„Statements“ gezeigt, dass es immer noch Freude und Überraschung bedeutet, an
Akademienvorhaben des Unionsprogramms und in einem aus dem Landeshaushalt
direkt finanzierten zu arbeiten.
— Den Mitarbeitern der Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar“ ist es gelun-
gen, wesentliche Quellen für Nietzsches Antike-Bild und für seine
Physiologisierung der Philosophie zu identifizieren und zu zeigen, wie diese
Quellen ausgebeutet und verarbeitet worden sind. Überdies konnte gezeigt
werden, wie eine wichtige Frühschrift Nietzsches bis in die konzeptionellen
Details hinein von Schopenhauers Kritik an der Universitätsphilosophie
bestimmt wird.
— In der Forschungsstelle, in der literarische „Keilschrifttexte aus Assur“ entziffert
und ediert werden, konnten zum erneuten Male Tafelbruchstücke identifiziert
werden, die bislang unbekannte Passagen des Gilgamesch-Epos’ enthalten.
Durch die Arbeit der Forschungsstelle wird so die Kenntnis des berühmtesten
literarischen Werkes der antiken Kulturen wiederum erweitert.
— In der Forschungsstelle „Die evangelischen Kirchenordnungen“, die ursprüng-
lich der Erlanger Professor für Kirchenrecht, Emil Sehling, mit der Editions-
reihe „Die evangelischen Kirchenordnungen“ begründet hat — die Reihe wird
heute noch als „der Sehling“ bezeichnet — fand man heraus, dass Sehling 1912
vom österreichischen Kaiser einen Orden für einen Editionsband bekommen
hatte. Dies ist aus zwei Gründen erstaunlich. Zum einen, weil der öster-