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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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17. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
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https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0288
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304 | TÄTIGKEITSBERICHTE

17. Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway
Dokumentation der am Oberen Indus entlang des Karakorum Highway entdeckten
5 000 Inschriften und mehr als 50 000 Felszeichnungen. Die Stationen, in denen
Petroglyphen gehäuft vorkommen, werden in Einzelmonographien systematisch
vorgelegt und in vergleichenden Studien ausgewertet.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Josef van Ess, Harald Hauptmann, Lothar
Ledderose, Stefan Maul, Gisbert Frhr. zu Putlitz, Eike Wolgast (Vorsitzender); Prof.
Dr. Gerard Fussman, Paris; Prof. Dr. Henri-Paul Francfort (Paris); Prof. Dr. Oskar
von Hinüber, Freiburg; Prof. Dr. Thomas O. Höllmann, München; Prof. Dr.
Hermann Parzinger, Berlin.
Leiter der Forschungsstelle: Harald Hauptmann.
Mitarbeiter: Dr. Ditte Bandini-König, Martin Bemmann M.A., Dipl.-Graph. Elisa-
beth Ochsenfeld.
Die Expedition zur Aufnahme von Felsbildern und Inschriften in Nordpakistan
konnte auch in diesem Jahr fortgeführt werden. Die Genehmigung zu den Feld-
arbeiten durch das Department of Archaeology & Museums in Islamabad unter
seinem Generaldirektor Dr. Fazal Dad Kakar war rechtzeitig erteilt worden. An der
von Prof. Dr. Harald Hauptmann geleiteten Unternehmung waren beteiligt: Martin
Bemmann M.A. und Dipl. Ing. Salwa Hauptmann-Hamza M.A. Als ständiger ört-
licher Mitarbeiter war wieder Akhtar Khan aus Chilas tätig.
Für die diesjährige Feldkampagne war eine Weiterführung der im letzten Jahr
begonnenen Aufnahme der reichen Felsbildansammlungen in Baltistan im Shyok-Tal
östlich von Khaplu und im Indus-Tal in Kharmang vorgesehen. Infolge eines Erd-
rutsches war am 3. Januar im oberen Hunza-Tal bei Attaabad der Nebenfluß des
Gilgit zu einem See aufgestaut worden, der infolge des Ansteigens des Wasserspiegels
im Mai die Verschüttung im Tal zu durchbrechen drohte. Da der Karakorum High-
way wegen einer erwarteten Flutwelle zeitweise für den Verkehr gesperrt wurde,
widmete sich die Arbeitsgruppe zunächst der Erkundung der näheren Umgebung
von Chilas und einiger Seitentäler des Indus im Diamer-Distrikt. Infolge der fortge-
schrittenen Zeit wurde auf die Fahrt nach Baltistan verzichtet und dafür die noch
ausstehende systematische Begehung der großen Felsbildansammlungen in Yasin
fortgeführt.
Die Feldarbeiten, die vom 18. Mai bis 20. Juni von Chilas aus unternommen
wurden, konzentrierten sich zunächst darauf, Lücken in der Dokumentation einzel-
ner Fundstellen im näheren Umfeld von Chilas zu schließen. Die Kenntnis dieser
Felsbildgruppen war örtlichen Hinweisen zu verdanken. Von Khalti bei Gupis aus-
gehend wurden zwischen dem 8. und 14. Juni die Felsbildstationen in Yasin began-
gen.
Insgesamt sind auf 123 Steinen und Felswänden 1057 Petroglyphen mit 9 In-
schriften in Brahma dokumentiert worden. Mit der Kartierung von Felsbildgruppen
 
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