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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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A. Die Preisträger
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Sigrid- und Viktor-Dulger-Preis 2010
DOI Kapitel:
Jörg Evers: „Yoctosecond photon pulses from quarkgluon plasmas”
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https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0317
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Die Preisträger

333

SIGRID- UND VIKTOR-DULGER-PREIS

JÖRG EVERS
(geb. 1976) studierte Physik an den Universitä-
ten Dortmund, Freiburg, und Imperial College
London (Diplom in Freiburg), 2004 Promotion
in Freiburg, 2008 Habilitation in Heidelberg
zum Thema „Coherence and interference in
quantum optics“. 2003 erhielt Evers ein Dok-
torandenstipendium durch die Studienstiftung
des Deutschen Volkes. 2005 wurde seine Dissertation als beste Doktorarbeit vom Institute of
Physics (Quantum Electronics and Photonics Group) ausgezeichnet. 2009 bekam er den
Outstanding Referee Award durch die American Physical Society verliehen und wurde schließ-
lich 2010 mit dem Sigrid-und-Viktor-Dulger Preis durch die Heidelberger Akademie der
Wissenschaften ausgezeichnet. Heute ist er als W2-Fellow und Arbeitsgruppenleiter am Max-
Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg beschäftigt.


„Erzeugung kürzester Lichtpulse in Hochenergiekollisionen“
Experimente mit kurzen Lichtpulsen haben viele Gebiete wie die hochpräzise Spek-
troskopie oder Strukturuntersuchungen revolutioniert, und insbesondere Einblicke
in die Dynamik etwa von chemischen Reaktionen oder physikalischen Prozessen auf
kürzester Zeitskala ermöglicht. In der mit dem Sigrid- undViktor-Dulger-Preis aus-
gezeichneten Arbeit wird ein grundlegend neuer Ansatz vorgeschlagen, um noch
kürzere Lichtpulse mit höherer Photonenenergie zu erzeugen.
Als Lichtquelle dienen dabei nicht wie bisher Laser, sondern hochenergetische
Schwerionenstöße. Für extrem kurze Zeitspannen entstehen in diesen Stößen
sogenannte Quark-Gluon-Plasmen, die dem Zustand des Universums nach dem
Urknall ähneln. Diese Plasmen emittieren Lichtpulse von nur einigen Yoktosekun-
den (10-24s) Dauer, was in etwa der Zeit entspricht, die Licht benötigt, um einen
Atomkern zu durchqueren.
Für die Untersuchung von Dynamik auf derart kurzen Zeitskalen werden
strukturierte Lichtpulse benötigt, wie etwa zwei in kontrolliertem Abstand aufein-
anderfolgende Pulse. Auch solche sogenannte Pump-Probe-Experimente könnten
 
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