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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

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I. Das Geschäftsjahr 2010
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Antrittsreden
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Quack, Joachim Friedrich: Antrittsrede von Herrn Joachim Friedrich Quack an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 17. April 2010
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https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0194
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210 | ANTRITTSREDEN

Antrittsrede von Herrn JOACHIM FRIEDRICH QUACK
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 17. April 2010.


Die folgenden Angaben sollen ein Bild von meinem
wissenschaftlichen Werdegang geben. Geboren wurde
ich im Jahre 1966 in Husum, wo ich auch aufgewach-
sen und zur Schule gegangen bin; somit bin ich der
Herkunft nach Nordfriese, wenn auch nur sehr
bedingt, da meine Vorfahren sämtlich nicht aus dieser
Gegend stammen. Eine Chance, die mit dieser Her-
kunft verbunden gewesen wäre, habe ich leider nicht
wahrgenommen, nämlich die Möglichkeit zum Erler-
nen des Dänischen, was ich im späteren Leben gut hätte
brauchen können. Mehr nachhaltigen Nutzen damals
nicht zu erahnender Relevanz hat mir dagegen eine

Vorliebe für Puzzles mit vielen Teilen gebracht, die ich als Kind gerne gespielt habe.
Zeitweise habe ich auch in einem Verein Schach gespielt und es bis zur Teilnahme
an den schleswig-holsteinischen Jugendmeisterschaften gebracht. Allerdings erwies
sich dieses Hobby letztlich in seiner zeitlichen Anforderung als unvereinbar mit mei-
nem Studium.

Da meine Eltern beide Altphilologen sind, wuchs ich in einem Milieu des bil-
dungsbürgerlichen Humanismus auf. Entsprechend führte der Familienurlaub uns
auch nach Griechenland oder Italien. Dieses Umfeld, das gegenüber alten Kulturen
aufgeschlossen war, hat mich einerseits geprägt, andererseits habe ich doch meine
eigene, abweichende Spezialisierung gesucht. Sowohl die Lektüre von Bücher als
auch die damals gerade einsetzende Welle von großen und spektakulären Ausstellun-
gen, beginnend mit der Tutanchamun-Präsentation, die ich 1977 in Hamburg gese-
hen habe, erweckten in mir schon früh den Wunsch, mich dem Alten Ägypten zu
widmen, und diese Vorliebe hat sich über alle sonstigen Optionen durchgesetzt, als
es an die Wahl des Studienfaches ging.
Nachdem ich von verschiedenen Universitäten Informationsmaterial erbeten
hatte, entschied ich mich schließlich für Tübingen als Studienort, wo ich im Win-
tersemester 1985/86 das Studium von Ägyptologie, Semitistik und Biblischer
Archäologie aufnahm. Die Wahl des Ortes erwies sich als glücklich. Besonders pro-
fitiert habe ich vom Lehrstuhlinhaber Wolfgang Schenkel, dessen präzise und klar
strukturierte Betrachtung der ägyptischen Sprache mich nachhaltig geformt hat.
Ebenfalls wichtig für meine Entwicklung war Privatdozentin Waltraud Guglielmi,
der ich Anregungen besonders hinsichtlich der ägyptischen Literatur und Religion
verdanke, die wesentlich dafür gesorgt haben, daß ich letztlich weniger in den
Bereich der Linguistik und mehr den der Auswertung der Textinhalte gegangen bin.
Einer Lektüreübung bei ihr verdanke ich auch eine sehr frühe Entscheidung für ein
Dissertationsthema, längst vor dem Magister. Schon recht früh im Studium habe ich
auch eine Vorliebe für kursive Schriften entwickelt. Dabei handelt es sich um die-
 
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