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SITZUNGEN
Abb. 3: Fixationen (graue Kreise) und Sakkaden (Pfeile) einer 4 Sekunden langen Betrachtung
von Pieter Bruegel, Der Blindensturz, 1568.
halb eines Durchmessers von ca. 240 cm bewegen kann. Die Gemälde werden aus-
gehend von großformatigen Museumsektachromen in Originalgröße auf Fotopapier
mit Faksimilequalität belichtet und in Holzrahmen präsentiert. Neuerdings experi-
mentieren wir zusätzlich mit einem System, das beide Augen aus einer Entfernung
von ca. 110 cm mit 120 Hz aufzeichnet. Die Kameras liegen unterhalb eines Bild-
schirms, auf dem die Gemälde, nun allerdings nur noch in (bestmöglicher) Bild-
schirmqualität gezeigt werden. Vorteilhaft ist bei dieser Lösung, dass kein physischer
Kontakt zwischen der Versuchsperson und dem Eye-Tracker nötig ist; derzeit arbei-
ten wir an der Präzision der Messungen mit diesem Gerät. Auf der anderen Seite
haben wir eine Analysesoftware („EyeTrace“) entwickelt, mit der wir Blickbewe-
gungen detailliert als eine Abfolge von Fixationen und Sakkaden parametrisieren.
Die Analysen beschränken sich nicht nur auf die räumliche und zeitliche Verteilung
von Fixationen, sondern visualisieren auch die Verteilung von Sakkaden sowie die
Ubergangswahrscheinlichkeiten von Fixationsclustern.
Verfolgt man einige Sekunden lang die Blickbewegung einer Versuchsperson,
die em Gemälde betrachtet (Abb. 3), so fällt auf, dass der Blick hm und her springt
und keine im Sinne von Diderot oder Badt durchgehende Linie durch das gesamte
Bild läuft. Dies gilt unabhängig von der Person und unabhängig davon, ob die ersten
Sekunden der Betrachtung oder aber spätere Zeitabschnitte ausgewertet werden.
Dieser Sachverhalt ist in der psychologischen Forschung seit langem bekannt.9 Weit-
Siehe oben Anm. 7.
SITZUNGEN
Abb. 3: Fixationen (graue Kreise) und Sakkaden (Pfeile) einer 4 Sekunden langen Betrachtung
von Pieter Bruegel, Der Blindensturz, 1568.
halb eines Durchmessers von ca. 240 cm bewegen kann. Die Gemälde werden aus-
gehend von großformatigen Museumsektachromen in Originalgröße auf Fotopapier
mit Faksimilequalität belichtet und in Holzrahmen präsentiert. Neuerdings experi-
mentieren wir zusätzlich mit einem System, das beide Augen aus einer Entfernung
von ca. 110 cm mit 120 Hz aufzeichnet. Die Kameras liegen unterhalb eines Bild-
schirms, auf dem die Gemälde, nun allerdings nur noch in (bestmöglicher) Bild-
schirmqualität gezeigt werden. Vorteilhaft ist bei dieser Lösung, dass kein physischer
Kontakt zwischen der Versuchsperson und dem Eye-Tracker nötig ist; derzeit arbei-
ten wir an der Präzision der Messungen mit diesem Gerät. Auf der anderen Seite
haben wir eine Analysesoftware („EyeTrace“) entwickelt, mit der wir Blickbewe-
gungen detailliert als eine Abfolge von Fixationen und Sakkaden parametrisieren.
Die Analysen beschränken sich nicht nur auf die räumliche und zeitliche Verteilung
von Fixationen, sondern visualisieren auch die Verteilung von Sakkaden sowie die
Ubergangswahrscheinlichkeiten von Fixationsclustern.
Verfolgt man einige Sekunden lang die Blickbewegung einer Versuchsperson,
die em Gemälde betrachtet (Abb. 3), so fällt auf, dass der Blick hm und her springt
und keine im Sinne von Diderot oder Badt durchgehende Linie durch das gesamte
Bild läuft. Dies gilt unabhängig von der Person und unabhängig davon, ob die ersten
Sekunden der Betrachtung oder aber spätere Zeitabschnitte ausgewertet werden.
Dieser Sachverhalt ist in der psychologischen Forschung seit langem bekannt.9 Weit-
Siehe oben Anm. 7.