262 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Frequenzanalysen deuten auf eine solare Modulation des Niederschlags hm, aber
es wird gezeigt, dass eine wichtige Verbindung zu Nord Atlantischen Meeresober-
flächentemperaturen, der Atlantisch Multidekadischen Oszillation, existiert. Diese Ver-
bindung ist sichtbar auf multidekadischer, aber auch auf Jahrtausender Zeitskalen, den
Bond-Zyklen. Während Kälteepisoden im Nordatlantik, wie z. B. in der kleinen Eis-
zeit, den Bond Ereignissen, dem 8,2 ka Ereignis und der Jüngeren Dryas, zeigen die
kubanischen Stalagmiten trockenere Bedingungen. Ist die thermohaline Zirkulation in
einer schwächeren Phase, so sinken Nordatlantische Meeresoberflächentemperaturen,
was zu einer südlichen Verschiebung der Innertropische Konvergenzzone und trocke-
neren Bedingungen in Kuba führt. Die Archive deuten auch auf eine Verbindung zur
Pazifischen El Nino-Südliche Oszillation hin, die möglicherweise von dem Atlantik
selbst gesteuert wird.
Rekonstruktion der atlantischen Ozeanzirkulation
(Dr. J. Lippold, DFG Li 1815/2-1)
Die Zirkulation des Atlantischen Ozeans nimmt eine Schlüsselrolle im Klimasystem
der Erde em, da durch sie eine ständige Umverteilung von Wärme und Kohlenstoff
(CO2) stattfindet. Um hier mögliche zukünftige Entwicklungen abschätzen bzw.
modellieren zu können, ist es essentiell die Zirkulation während vergangener Klima-
perioden zu rekonstruieren.
Anhand von Messungen mit modernem Massenspektrometern soll die vergan-
gene Zirkulationsstärke aus Meeressedimentproben abgeleitet werden. Hierzu werden
die Isotopensysteme 143Nd/144Nd und 231Pa/230Th verwendet. Das erstere gibt
Hinweise auf die Herkunft spezifischer Wassermassen, das zweite zeigt die Stärke der
Strömung an.
Im Rahmen eines neuen Projektes werden beide Proxies im Nord-West Atlan-
tik während der letzten 130.000 Jahre hochaufgelöst gemessen und die 231Pa/230Th-
Verteilung im Atlantik unter verschiedenen Zirkulationsmustern modelliert. Der Ver-
gleich der Modelle mit Messdaten soll mögliche Zirkulationsmuster der Vergangenheit
liefern. Erste Ergebnisse deuten auf eine schwächere und von südlichen Wassermassen
dominierte Zirkulation während der letzten Eiszeit hin.
Rekonstruktion der Atlantischen Ozeanzirkulation mittels Kaltwasserkorallen
(M. Ruckeishausen, DFG Ma-821/40-1)
Thorium und Uran Isotope an Kaltwasserkorallen der Gattungen Lophelia und Sole-
nosmilia aus zwei Sedimentkernen aus dem Gebiet des brasilianischen Kontinen-
talabhangs wurden mittels Massenspektrometrie bestimmt. Die Kerne stammen aus
intermediären Wassertiefen zwischen 600 und 800m. Aus den gemessenen Werten
konnte das Alter der Korallen bestimmt werden. Diese liegen zwischen 5000 und
30000 Jahren. Es zeigte sich eine Häufung der Korallen in den Zeitbereichen, die die
Heinrich-Ereignisse H2, Hl und die Jüngere Dryas umfassen. Dabei handelt es sich
um Kälteereignisse, die nachweislich in der zweiten Hälfte des letzten Glazials auf-
getreten sind. Dieser Befund lässt vermuten, dass die Korallen in diesen Phasen gün-
Frequenzanalysen deuten auf eine solare Modulation des Niederschlags hm, aber
es wird gezeigt, dass eine wichtige Verbindung zu Nord Atlantischen Meeresober-
flächentemperaturen, der Atlantisch Multidekadischen Oszillation, existiert. Diese Ver-
bindung ist sichtbar auf multidekadischer, aber auch auf Jahrtausender Zeitskalen, den
Bond-Zyklen. Während Kälteepisoden im Nordatlantik, wie z. B. in der kleinen Eis-
zeit, den Bond Ereignissen, dem 8,2 ka Ereignis und der Jüngeren Dryas, zeigen die
kubanischen Stalagmiten trockenere Bedingungen. Ist die thermohaline Zirkulation in
einer schwächeren Phase, so sinken Nordatlantische Meeresoberflächentemperaturen,
was zu einer südlichen Verschiebung der Innertropische Konvergenzzone und trocke-
neren Bedingungen in Kuba führt. Die Archive deuten auch auf eine Verbindung zur
Pazifischen El Nino-Südliche Oszillation hin, die möglicherweise von dem Atlantik
selbst gesteuert wird.
Rekonstruktion der atlantischen Ozeanzirkulation
(Dr. J. Lippold, DFG Li 1815/2-1)
Die Zirkulation des Atlantischen Ozeans nimmt eine Schlüsselrolle im Klimasystem
der Erde em, da durch sie eine ständige Umverteilung von Wärme und Kohlenstoff
(CO2) stattfindet. Um hier mögliche zukünftige Entwicklungen abschätzen bzw.
modellieren zu können, ist es essentiell die Zirkulation während vergangener Klima-
perioden zu rekonstruieren.
Anhand von Messungen mit modernem Massenspektrometern soll die vergan-
gene Zirkulationsstärke aus Meeressedimentproben abgeleitet werden. Hierzu werden
die Isotopensysteme 143Nd/144Nd und 231Pa/230Th verwendet. Das erstere gibt
Hinweise auf die Herkunft spezifischer Wassermassen, das zweite zeigt die Stärke der
Strömung an.
Im Rahmen eines neuen Projektes werden beide Proxies im Nord-West Atlan-
tik während der letzten 130.000 Jahre hochaufgelöst gemessen und die 231Pa/230Th-
Verteilung im Atlantik unter verschiedenen Zirkulationsmustern modelliert. Der Ver-
gleich der Modelle mit Messdaten soll mögliche Zirkulationsmuster der Vergangenheit
liefern. Erste Ergebnisse deuten auf eine schwächere und von südlichen Wassermassen
dominierte Zirkulation während der letzten Eiszeit hin.
Rekonstruktion der Atlantischen Ozeanzirkulation mittels Kaltwasserkorallen
(M. Ruckeishausen, DFG Ma-821/40-1)
Thorium und Uran Isotope an Kaltwasserkorallen der Gattungen Lophelia und Sole-
nosmilia aus zwei Sedimentkernen aus dem Gebiet des brasilianischen Kontinen-
talabhangs wurden mittels Massenspektrometrie bestimmt. Die Kerne stammen aus
intermediären Wassertiefen zwischen 600 und 800m. Aus den gemessenen Werten
konnte das Alter der Korallen bestimmt werden. Diese liegen zwischen 5000 und
30000 Jahren. Es zeigte sich eine Häufung der Korallen in den Zeitbereichen, die die
Heinrich-Ereignisse H2, Hl und die Jüngere Dryas umfassen. Dabei handelt es sich
um Kälteereignisse, die nachweislich in der zweiten Hälfte des letzten Glazials auf-
getreten sind. Dieser Befund lässt vermuten, dass die Korallen in diesen Phasen gün-