292 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Durand, Paris (College de France); Prof. Dr. Andrew George, London (SOAS); Prof.
Dr. Gernot Wilhelm, Universität Würzburg
Leiter der Forschungsstelle: Stefan M. Maul
Mitarbeiter:
PD Dr. Lilian Baiensiefen (seit 1.5.2010); PD Dr. Nils P. Heeßel; Dr. Stefan Jakob;
Dr. Wiebke Meinhold (bis 31.5.2010); Dr. Catherine Mittermayer (bis 15.1.2010);
Dr. Hanspeter Schaudig (seit 1.8.2010); Dr. Kamran Zand (seit 1.9.2010).
Die systematische photographische Erfassung der literarischen Keilschrifttexte aus
Assur wurde im Jahr 2010 fortgeführt. Die in jeweils drei Sätzen vorliegende Pho-
todokumentation der Texte aus dem Berliner Vorderasiatischen Museum wurde
durch die Photographin Marianne Kosanke (Berlin) wiederum erweitert. Anhand
dieser Dokumentation hat Stefan Maul den catalogue raisonne, in dem die Tontafeln
aus Assur in ihrer Gesamtheit erfaßt werden, wiederum ergänzt und erweitert.
Die wissenschaftlichen Hilfskräfte Federica Lume und Giovanna Matini haben
die Datenbank, die alle archäologischen Funde aus den Grabungen in Assur ver-
zeichnet, erweitert und aktualisiert sowie die Arbeit an der Digitalisierung der Photo-
dokumentation der Ausgräber von Assur aus den Jahren 1904-1914 fortgefuhrt.
Sammelband »Assur-Forschungen«
Die Beschäftigung mit den literarischen Keilschrifttexten aus Assur regt in der For-
schungsstelle und in ihrem wissenschaftlichen Umfeld immer wieder grundlegende
Untersuchungen an, für die in der Reihe KAL kein rechter Platz ist. Solche Beiträ-
ge sollten zusammengeführt werden und als wissenschaftlicher Ertrag der For-
schungsstelle erkennbar sein. Die Forschungsstelle legte daher wichtige Arbeiten in
einem von Stefan Maul und Nils Heeßel herausgegebene Band nut dem Titel
„Assur-Forschungen“ (viii+ 254 S.) vor. Der Band erschien im Sommer 2010.
J. Bär diskutiert in seinem Beitrag (S. 1-33) einen weitgehend unbeachtet
gebliebenen Fundkomplex aus frühdynastischer Zeit, der aus dem Bereich des Assur-
Tempels stammt. J. Fincke kann erstmals aufzeigen, daß im 8.Jh. v. Chr. auch in Assur
— so wie im spätassyrischen Ninive — an den König gerichtete astrologische omen
reports eingingen (S. 35—64). C. Fischer stellt in ihrem Aufsatz das aus mittelassyrischer
Zeit stammende Siegel eines Verwalters des königlichen Palastes in Assur vor und
nimmt dies zum Anlaß, wichtige Untersuchungen zu den Techniken der Siegel-
schneider anzustellen (S. 65—87). Ein bislang unveröffentlichter, an einen neuassyri-
schen König gerichteter Brief eines Spitzels veranlaßte E. Frahm zu einer umfang-
reichen Studie über das politische Klima im Assyrien des 7. Jh. v. Chr. unter Asar-
haddon (S. 89—137). N. P. Heeßel stellt unbekannte physiognomische Omentraktate
aus Assur vor (S. 139—187). Die Tontafelbibliothek aus dem sogenannten „Haus des
Beschwörungspriesters“ und die Geschichte ihrer Entstehung steht im Mittelpunkt
des Beitrages von S. M. Maul (S. 189—228). P. Miglus schließlich liefert in seinem
Durand, Paris (College de France); Prof. Dr. Andrew George, London (SOAS); Prof.
Dr. Gernot Wilhelm, Universität Würzburg
Leiter der Forschungsstelle: Stefan M. Maul
Mitarbeiter:
PD Dr. Lilian Baiensiefen (seit 1.5.2010); PD Dr. Nils P. Heeßel; Dr. Stefan Jakob;
Dr. Wiebke Meinhold (bis 31.5.2010); Dr. Catherine Mittermayer (bis 15.1.2010);
Dr. Hanspeter Schaudig (seit 1.8.2010); Dr. Kamran Zand (seit 1.9.2010).
Die systematische photographische Erfassung der literarischen Keilschrifttexte aus
Assur wurde im Jahr 2010 fortgeführt. Die in jeweils drei Sätzen vorliegende Pho-
todokumentation der Texte aus dem Berliner Vorderasiatischen Museum wurde
durch die Photographin Marianne Kosanke (Berlin) wiederum erweitert. Anhand
dieser Dokumentation hat Stefan Maul den catalogue raisonne, in dem die Tontafeln
aus Assur in ihrer Gesamtheit erfaßt werden, wiederum ergänzt und erweitert.
Die wissenschaftlichen Hilfskräfte Federica Lume und Giovanna Matini haben
die Datenbank, die alle archäologischen Funde aus den Grabungen in Assur ver-
zeichnet, erweitert und aktualisiert sowie die Arbeit an der Digitalisierung der Photo-
dokumentation der Ausgräber von Assur aus den Jahren 1904-1914 fortgefuhrt.
Sammelband »Assur-Forschungen«
Die Beschäftigung mit den literarischen Keilschrifttexten aus Assur regt in der For-
schungsstelle und in ihrem wissenschaftlichen Umfeld immer wieder grundlegende
Untersuchungen an, für die in der Reihe KAL kein rechter Platz ist. Solche Beiträ-
ge sollten zusammengeführt werden und als wissenschaftlicher Ertrag der For-
schungsstelle erkennbar sein. Die Forschungsstelle legte daher wichtige Arbeiten in
einem von Stefan Maul und Nils Heeßel herausgegebene Band nut dem Titel
„Assur-Forschungen“ (viii+ 254 S.) vor. Der Band erschien im Sommer 2010.
J. Bär diskutiert in seinem Beitrag (S. 1-33) einen weitgehend unbeachtet
gebliebenen Fundkomplex aus frühdynastischer Zeit, der aus dem Bereich des Assur-
Tempels stammt. J. Fincke kann erstmals aufzeigen, daß im 8.Jh. v. Chr. auch in Assur
— so wie im spätassyrischen Ninive — an den König gerichtete astrologische omen
reports eingingen (S. 35—64). C. Fischer stellt in ihrem Aufsatz das aus mittelassyrischer
Zeit stammende Siegel eines Verwalters des königlichen Palastes in Assur vor und
nimmt dies zum Anlaß, wichtige Untersuchungen zu den Techniken der Siegel-
schneider anzustellen (S. 65—87). Ein bislang unveröffentlichter, an einen neuassyri-
schen König gerichteter Brief eines Spitzels veranlaßte E. Frahm zu einer umfang-
reichen Studie über das politische Klima im Assyrien des 7. Jh. v. Chr. unter Asar-
haddon (S. 89—137). N. P. Heeßel stellt unbekannte physiognomische Omentraktate
aus Assur vor (S. 139—187). Die Tontafelbibliothek aus dem sogenannten „Haus des
Beschwörungspriesters“ und die Geschichte ihrer Entstehung steht im Mittelpunkt
des Beitrages von S. M. Maul (S. 189—228). P. Miglus schließlich liefert in seinem