Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

DOI Kapitel:
II. Die Forschungsvorhaben
DOI Kapitel:
Tätigkeitsberichte
DOI Kapitel:
18. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0296
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
312 | TÄTIGKEITSBERICHTE

Begleitend zu den genannten Ausstellungen initiierte die Forschungsstelle in
Karlsruhe mehrere kammermusikalische Konzerte mit Werken südwestdeutscher
Hofmusiker, Ausfuhrende waren das Mannheimer Hofquartett, die Mezzosopranistin
Annette Wieland, die Pianistin Katharina Olivia Brand und der Flötist Johannes
Hustedt. Ein Konzert mit dem Orchestra Carolina war Werken Schmittbaurs gewid-
met, u.a. wurde die Kantate Die Ureltern im ersten Gewitter erstmals wiederaufgeführt,
zu der Rüdiger Thomsen-Fürst das Aufführungsmaterial eingerichtet hatte und eine
Werkeinführung gab. Außerdem hielt er im Badischen Landesmuseum einen Vortrag
zur Kammermusik für Traversflöte am kurpfälzischen Hof in Mannheim, umrahmt
von Flötensonaten Franz Xaver Richters, aufgeführt von Johannes Hustedt und
Katharina Olivia Brand. Diese Veranstaltung wurde in Heidelberg als Abschluss der
Mitarbeitervortragsreihe der Akademie wiederholt (Vortrag s. Seite 171 bis 183).
Vom SWR ergingen an die Forschungsstelle Einladungen zu zwei Podiumsdiskus-
sionen („SWR Fernsehen zu Gast: Musikgeschichte seit der Steinzeit“ und „Musi-
kalische Gespräche: Die Mannheimer Schule — das Donaueschingen des 18. Jahr-
hunderts?“), die Silke Leopold wahrnahm. Bei allen Veranstaltungen informierten die
Mitarbeiter der Forschungsstelle an einem Informationsstand über ihre Arbeit und
die der Akademie.
Für die Erstaufführung des Singspiels Die Geisterinsel des Stuttgarter Hofmusi-
kers Johann Rudolf Zumsteeg richtete Bärbel Pelker neben der Partitur (2009) auch
die Orchester- und Singstimmen musikalisch ein. Die überregional beachtete kon-
zertante Aufführung des Singspiels fand im Rahmen des Barock-Festivals in Stutt-
gart unter der Leitung von Frieder Bermus am 29. und 30. April statt. Die erfolg-
reiche Aufführung wurde vom SWR mitgeschnitten, eine CD-Produktion in
Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag Stuttgart befindet sich in Vorbereitung.
Aufgrund der verstärkten öffentlichen Wahrnehmung entschlossen sich die
beiden Mitarbeiter, nicht nur das Layout der projekteigenen Homepage zusammen
mit der Grafikerin Gabriele Roloff grundlegend zu überarbeiten, sondern auch die
Grundlagenforschungen für alle 19 südwestdeutschen Residenzen voranzutreiben.
Hierzu waren umfangreiche Literaturrecherchen notwendig. So wurde zunächst die
Standardliteratur gesammelt und ausgewertet, die wichtigsten Informationen zu den
Residenzen wurden dann in Kurzform mit weiterführender Verlinkung im Netz auf
die Homepage gestellt. Außerdem erarbeiteten die Mitarbeiter mit Hilfe von über-
lieferten Hofkalendern erste Musikerlisten für die zu erforschenden Residenzen. Sie
konnten insgesamt über 1300 Hofmusikerinnen und Hofmusiker ermitteln, von
denen etwa 50 auch komponierten. Die Namen der Musikerinnen und Musiker
wurden mit ihrer jeweiligen Kapellzugehörigkeit auf die Homepage gestellt. Mit der
sukzessiven Erarbeitung und Bereitstellung der Biographien mit Angabe der wich-
tigsten Literatur sowie im Fall der komponierenden Hofmusiker mit einer ausge-
wählten Werkliste wurde begonnen.
In dem Berichtsjahr sind ferner ergänzende Arbeiten am Tagungsband Süd-
deutsche Hofkapellen im 18. Jahrhundert — eine Bestandsaufnahme von Bärbel Pelker vor-
genommen worden. Entgegen der ursprünglichen Planung hatten einige Referenten
ihren Beiträgen ein Verzeichnis der jeweiligen Hofkapellmitglieder angehängt. Da
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften