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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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A. Das akademische Jahr 2015
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III. Veranstaltungen
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Carrara, Laura: Die Weltchronik des Johannes Malalas. Quellenfragen: Tagung der Forschungsstelle „Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas“ vom 18. bis 19. Juni 2015 in Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0097
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Tagung „Die Weltchronik des Johannes Malalas. Quellenfragen

„Die Weltchronik des Johannes Malalas. Quellenfragen"
Tagung der Forschungsstelle „Historisch-philologischer Kommentar zur
Chronik des Johannes Malalas" vom 18. bis 19. Juni 2015 in Heidelberg
Im Juni 2015 fand die zweite Tagung der in Tübingen angesiedelten Forschungs-
stelle „Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas“
statt. Für die eineinhalbtägige Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Heidel-
berger Akademie konnten erneut zahlreiche international renommierte Referen-
tinnen und Referenten (u. a. aus Australien, Belgien, Italien, Polen und den USA)
gewonnen werden, um das diesjährige Thema - die Quellen der Chronik des Ma-
lalas - umfassend zu erörtern. Besonders erfreulich aus Sicht der Veranstalter war,
dass die aktuell wichtigsten Malalas-Experten die jährlich stattfmdenden Tagungen
der Forschungsstelle inzwischen als zentrale Plattform zum wissenschaftlichen
Austausch wahrnehmen.
Mit der thematischen Ausrichtung der Tagung auf die Quellenproblematik
wählte die Forschungsstelle (nach Fragen zu Autor, Werk und Überlieferung
2014) einen weiteren zentralen Problemkomplex im Umgang mit der Malalas-
Chronik. Die Tradition der Quellenforschung bzw. Qucllenarbeit ist vor allem in
Deutschland fest verankert, steht jedoch seit einigen Jahren, u. a. bedingt durch
die kulturwissenschaftliche Wende, unter Rechtfertigungsdruck. Angesichts der
Tatsache, dass die Chronik des Malalas in der Forschung bis in die 1980er Jahre
eher stiefmütterlich behandelt worden ist, fehlt es auf diesem Gebiet indes noch
immer an Grundlagenarbeit. Auf dieses Faktum und die zentrale Bedeutung
quellenkritischer Ergebnisse für das Gesamtverständnis der Weltchronik des
Johannes Malalas ging der Forschungsstellenleiter Mischa Meier (Tübingen) in
seinen einleitenden Worten zu Beginn der Tagung ein.
Die Anordnung der Vorträge folgte chronologischen Gesichtspunkten:
Insgesamt vier Sektionen beschäftigten sich jeweils mit unterschiedlichen Partien
bzw. Büchergruppen der Chronik, von der biblischen Vorgeschichte in den frühen
Büchern bis hin zur Gegenwart des Autors in den Büchern 16-18. Den Auftakt
machte William Adler (North Carolina State University) mit einem Vortrag zum
Thema „Pre-Abrahamic History and its Sources in the Chronicle ofjohn Malalas“.
Anhand einer Analyse ausgewählter Stellen aus den ersten zwei Büchern der
Chronik zeigte er auf, wie sich dort festgehaltene Notizen (z. B. zu Adams Sohn
Seth als Erfinder der hebräischen Schrift) auch in Werken aus der hellenistisch-
jüdischen Tradition wiederfinden, und diskutierte mögliche Abhängigkeiten der
Mahhs-Chronik von diesen Schriften. Umberto Roberto (Rom) ging in seinem
Beitrag „The Influence of Julius Africanus on Malalas’ View of Ancient History“
der Frage nach, ob und inwiefern Malalas das grundlegende chronographische
Werk des Sextus Julius Africanus (3.Jh. n. Chr.) bei seiner Niederschrift u. a.

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