Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015
— 2016
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0333
DOI Kapitel:
D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe und Mitglieder
DOI Kapitel:II. Nachrufe
DOI Artikel:Holstein, Thomas W.: Klaus Ludwig Sander (17.1.1929 – 21.2.2015)
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- Umschlag
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-10 Inhaltsverzeichnis
- 11-150 A. Das akademische Jahr 2015
-
151-239
B. Die Forschungsvorhaben
- 151-152 I. Forschungsvorhaben und Arbeitsstellenleiter (Übersicht)
-
153-239
II. Tätigkeitsberichte (chronologisch)
- 153-156 1. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 156-159 2. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache (DAG)
- 159-164 3. Deutsches Rechtswörterbuch
- 165-167 4. Martin Bucers Deutsche Schriften ´
- 167-169 5. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 169-172 6. Melanchthon-Briefwechsel
- 172-175 7. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch (DEAF)
- 175-180 8. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 181-183 9. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 184-188 10. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 188-193 11. Buddhistische Steininschriften in Nordchina
- 194-196 12. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert (Schwetzingen)
- 196-206 13. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt/Tübingen)
- 206-211 14. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 211-215 15. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle
- 215-222 16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 222-226 17. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
- 226-230 18. Kommentierung und Gesamtedition der Werke von Karl Jaspers sowie Edition der Briefe und des Nachlasses in Auswahl
- 231-234 19. Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas (Tübingen)
- 234-239 20. Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal
-
241-315
C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 241-250 I. Die Preisträger
-
251-308
II. Das WIN-Kolleg
- 251-253 Aufgaben und Ziele des WIN-Kollegs
- 254 Verzeichnis der WIN-Kollegiaten
- 256-263 Fünfter Forschungsschwerpunkt „Neue Wege der Verflechtung von Natur- und Geisteswissenschaften“
-
264-
Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
- 264-265 3. Analyzing, Measuring and Forecasting Financial Risks by means of High-Frequency Data
- 266-270 4. Das menschliche Spiegelneuronensystem: Wie erfassen wir, was wir nicht messen können?
- 270-271 5. Geld, Gunst und Gnade. Die Monetarisierung der Politik im 12. und 13. Jahrhundert
- 271-274 6. Neogeographie einer Digitalen Erde: Geo-Informatik als methodische Brücke in der interdisziplinären Naturgefahrenanalyse (NEOHAZ)
- 274-277 7. Quantifizierung und Operationalisierung der Verhältnismäßigkeit von internationalen und interlokalen Sanktionen
- 278-283 8. Regulierung neuer Herausforderungen in den Naturwissenschaften – Datenschutz und Datenaustausch in der transnationalen genetischen Forschung
- 284-287 9. Der digital turn in den Altertumswissenschaften: Wahrnehmung – Dokumentation – Reflexion
- 288-291 10. Juristisches Referenzkorpus (JuReKo) – Computergestützte Zugänge zu Sprache und Dogmatik des Rechts
- 291-294 11. Die Vermessung der Welt. Religiöse Deutung und empirische Quantifizierung im mittelalterlichen Europa
- 294-297 12. Wissen(schaft), Zahl und Macht. Zeitgenössische Politik zwischen Rationalisierung und Zahlenhörigkeit
- 298-301 13. Thermischer Komfort und Schmerz: Reflexionen zur Methodik und deren Auswirkungen
- 301-304 14. Charakterisierung von durchströmten Gefäßen und der Hämodynamik mittels modell- und simulationsbasierter Fluss-MRI (CFD-MRI)
- 304-307 15. Zählen und Erzählen. Spielräume und Korrelationen quantitativer und qualitativer Welterschließung
- 307-308 16. Metaphern und Modelle – Zur Übersetzung von Wissen in Verstehen
-
309-315
III. Akademiekonferenzen
- 317-386 D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe und Mitglieder
- 387-392 E. Anhang
- 393-401 Personenregister
- Umschlag
D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder
Klaus Ludwig Sander
(17.1.1929-21.2.2015)
Klaus Sander ist Ende Februar 2015 im Alter von 86 Jahren nach längerer Krank-
heit in Freiburg gestorben. Sander war Zoologe und ein namhafter Entwicklungs-
biologe. Als gewähltes Mitglied gehörte er seit 1990 der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften an.
Klaus Sander wurde Anfang 1929 in Darmstadt geboren und legte im Som-
mer 1948 sein Abitur am humanistischen Ludwig-Georgs-Gymnasium ab. Danach
studierte er an der Technischen Hochschule Darmstadt Biologie. Seine Diplomar-
beit verfasste er bei dem Zoologen W E. Ankel zur Fortpflanzungsbiologie der Küs-
tenschnecke Assiminea grayana LEACH, auf die er bei seinen Untersuchungen der
Deichwiesen am Jadebusen zum ersten Mal aufmerksam wurde. Danach ging er
mit einem Stipendium der Indo-German Industrial Scheme Cooperation für zweieinhalb
Jahre an die nordindische Aligarh Muslim University, wo er bei dem Entomologen
M. B. Mirza über die Embryonalentwicklung von Pyrilla perpusilla Walker promo-
vierte (1955), eine im subtropischen Indien am Zuckerrohr und anderen Pflanzen
parasitierende Kleinzikade (Sugarcane Leafhopper). In seiner Antrittsrede in unserer
Akademie (1990) charakterisierte Klaus Sander diesen Aufenthalt in vieler Hinsicht
als prägend, denn er eröffnete ihm, dem in der Enge und Bedrängnis des Natio-
nalsozialismus Aufgewachsenen, eine neue Welt und ungeahnte Pluralität: „Zum
bereichernden Kontakt mit mehreren fremden Kulturen - die Universität war is-
lamisch, die Umgebung hinduistisch, die aufgeschlossensten Kommilitonen waren
Sikhs oder südindische St. Thomas-Christen - kam der alltägliche Umgang mit der
englischen Sprache und Lebensart, die bei der gebildeten Oberschicht unvermin-
dert, wenn auch etwas verzerrt, fortlebten.“ Vor allem aber fand er in der Insekten-
Embryologie die Grundlage für seinen weiteren wissenschaftlichen Lebensweg.
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Klaus Ludwig Sander
(17.1.1929-21.2.2015)
Klaus Sander ist Ende Februar 2015 im Alter von 86 Jahren nach längerer Krank-
heit in Freiburg gestorben. Sander war Zoologe und ein namhafter Entwicklungs-
biologe. Als gewähltes Mitglied gehörte er seit 1990 der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften an.
Klaus Sander wurde Anfang 1929 in Darmstadt geboren und legte im Som-
mer 1948 sein Abitur am humanistischen Ludwig-Georgs-Gymnasium ab. Danach
studierte er an der Technischen Hochschule Darmstadt Biologie. Seine Diplomar-
beit verfasste er bei dem Zoologen W E. Ankel zur Fortpflanzungsbiologie der Küs-
tenschnecke Assiminea grayana LEACH, auf die er bei seinen Untersuchungen der
Deichwiesen am Jadebusen zum ersten Mal aufmerksam wurde. Danach ging er
mit einem Stipendium der Indo-German Industrial Scheme Cooperation für zweieinhalb
Jahre an die nordindische Aligarh Muslim University, wo er bei dem Entomologen
M. B. Mirza über die Embryonalentwicklung von Pyrilla perpusilla Walker promo-
vierte (1955), eine im subtropischen Indien am Zuckerrohr und anderen Pflanzen
parasitierende Kleinzikade (Sugarcane Leafhopper). In seiner Antrittsrede in unserer
Akademie (1990) charakterisierte Klaus Sander diesen Aufenthalt in vieler Hinsicht
als prägend, denn er eröffnete ihm, dem in der Enge und Bedrängnis des Natio-
nalsozialismus Aufgewachsenen, eine neue Welt und ungeahnte Pluralität: „Zum
bereichernden Kontakt mit mehreren fremden Kulturen - die Universität war is-
lamisch, die Umgebung hinduistisch, die aufgeschlossensten Kommilitonen waren
Sikhs oder südindische St. Thomas-Christen - kam der alltägliche Umgang mit der
englischen Sprache und Lebensart, die bei der gebildeten Oberschicht unvermin-
dert, wenn auch etwas verzerrt, fortlebten.“ Vor allem aber fand er in der Insekten-
Embryologie die Grundlage für seinen weiteren wissenschaftlichen Lebensweg.
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