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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0241
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528

wyrren und das Evangeli a Christi verkeren 6, die wirt Got finden, das
werden wir alle sehen. Got geh, das sie sich bekeren und sampt euch
und uns bey dem eynigen unserm heiland Jesu Christo blyben. Amen.

Jacob Kautz hat für seine artickel eyn solche Vorrede gesetzet: Jacob
Kautz, Predicant zu Worms, mit sampt b seinen brüdern wünscht allen 5
menschen erkantnus des Vatters durch Jesum Christum den Sun c.

Seytemal die kinder diser welt sich nitt schemen wöllen, ob sie
schon geschant sind, sonder je lenger je mehr glorieren und die lugen,
die aus irem vatter dem teuffel und uß seinem eygenthumb entsprüst,
sich fürt zuhandhaben understohn, darbey ewig warheit höhlich schme- 10
hen, werden wir aus Gottes krafft bewegt, der uns solche gemüt uß
A 5 b gnaden geliehen hat, das | wir von unsers Herren wegen die lugen
straffen und der d warheit in Got, der die warheyt ist, mit ansetzung
alles das wir vermügen gezeugnüs geben e. Und daruff hie nachgestelte
artickel mit Gotts macht warhafftig, Christennlich und aller götlichen 15
warheit gemeß und änlich f aus der selbs warheit zu beweysen g under-
nemen, uff nechstkünfftig donnerstag, welcher ist der xiii. tag des
monats Junii, am morgen nach vi uren, hieruff meniglich ermanet seins
ampts, seins stands und glaubens. Sonder aber jenige, so uff Cantzlen
das gegenteyl sagen, das sie umb der theuren warheit willen herfür an 20
das liecht (welchs sie uns schewen neben der warheit ußgeben) tretten
und ir leer oder glauben beschützen. Darbey werd ich und alle brüder
im Herren erkennen, das sie die warheit lieb haben.

In diser vorred wölle sich nieman yrren lassen oder die augen plenden
die treflichen, prechtigen wort, das Jacob Kautz die, wider welche er 25
seine Artickel setzt, kinder diser welt, die geschendet seyen und doch
nit wöllen geschendet sein, je lenger je mehr glorieren und die lugen
von irem vatter dem teuffel entspreyssend fürt zu handthaben under-
stohn, darbey die ewig warheit hochlich schmehen, schiltet Und aber
sich dargibt, der aus Gotts krafft bewegt sey, der im solch gemüt aus 30
A 4 a gnaden geleihen hab, das er von unsers Herren wegen die lüge stra- | ffe
und der warheit mit ansetzung alles so er vermüge gezeugnis gebe und
daruff seine artickel mit Gottes macht warhafftig, Christlich und aller
götlichen warheyt gemäß und änlich aus der selbs warheit zubewysen
underneme. Ermanet hieruff meniglich und besonder die uff den 35
cantzeln das gegenteil sagen, die sie um der thüren warheyt willen
wöllen herfür an das liecht, welchs, als man von im ußgebe, er schewen
sol, dretten und ir leer oder glauben beschützen.

a) Euuangeli. - b) sampt fehlt im Originaldruck der Kautzschen Artikel (Or.). -
c) seinen lieben Sun. Amen. (Or.). - d) und von der (Or.). - e) zu bezeugen
(Or.). - f) eerlich (Or.). - g) uns zu beweisen (Or.).

6. Vgl. Gal 1,7.
 
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