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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0557
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552

SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528

vßgehencket 39 alle Messen vnnd gesang, vß genomen fier fron Messen v
ynn den fier stifften, die wir darumb vff das mal stohn liessen, das vffs
beldest w die stift personen sichx bedechten einer bestendigen y kirchen
vbung, die der schrift gemeß zvnd beßerlichen z were, deren sy sich an
stat der vorigen agebruchen mochten a. Do zu haben die Erfaren b 5
cErwyrdigen, hohen vnd wolgeporenen herren des Dumbcapitels c, der
hohenstift, vff die zit, angesehen 40 die schweren leuff, so do zumal
schwebten, bewilliget. dIst geschen anno 25 d41.

Als sich aber hernaher die Stift personen keiner anderen kirchen
vbung, noch auch zur vertedigung durch götlich schrift der alten 10
begeben wolten, darumb wir vff vnßer prediger ernstlich bitt vnnd
flehen by vnßerem g.h. vonn Straßburg 42, auch edem erwurtigen e
thumbcapitel fil mal angesucht f vnnd aber alle zyt die antwort erlanget
habeng, das yren f.g., auch den stifts personen solchs zuthun oder zu-
thun verordenen on K.Mt. vnnd gemeyner rychs ständ erlaubnuß nit 15
gepüren wölle; demnach aber solichs antriben 43 ist by dry jorenn 44,
ynn welcher zyt die prediger für vnnd für hvon rechtschaffner gotts
Eer h wider solichen vermeinten gots dienst dringlichi gepredigt vnnd
durch schrift hellj angezeigt haben, das keiner Christlichen Stat in einig
weg solche erkante schmach gottes vnnd ergernuß zu dulden sye, sich 20
178 v auch des tods begebenn, wo sy nit mit | heller schrift kvnd glichmessig-
keit des glaubens k45 gnugsam darthun vnnd bewyßen, das lder mesß
gleichen l46 greulichem gotslesterung in die welt ingekommen sye. Do
her dann auch vnßere Burger zu mermalenn vmb abstellung solicher
fier Messen gar flehlich vnnd geflissenn suppheiret ovnd vnß angesücht o 25
habenn 47. Sytenmal dann vnß ie billich hat sollen schwer syn 48, dasp

v) urspr.: + vnnd gesang. - w) urspr.: sich. — x) Einfügung. — y) Einfügung. -
z)—z) Einfügung. — a)—a) urspr.: gebruchten. — b) Einfügung am Rande in die
Randglosse von späterer Hand — c)-c) Randglosse, statt urspr.: + thumherren
(gestrichen). - d)—d) Einfügung. — e)-e) Einfügung. — f) urspr.: + haben. —
g) Einfügung. - h)-h) Randeinfügung. - i) Einfügung. - j) Einfügung. -

k)-k) Randglosse. - l)-l) Einfügung. - m) urspr.: greulichen. - n) urspr. ernst-
lich. — o)—o) Einfügung. — p) Einfügung.

39. Suspendieren. 40. In Anbetracht.

41. Am 10. April 1525 (Adam, S. 134f.). Von Bewilligung kann aber keine Rede
sein. Die Stifter mußten einfach, wie die Dinge lagen, die Verordnung des Magistrates
hinnehmen und konnten sie nur auf den Bischof abschieben.

42. Bischof Wilhelm von Honstein (Hohenstein).

43. Andauernd wiederholt (worden).

44. 1526-1528.

45. analogia fidei.

46. Entsprechend, gleichsam.

47. Vgl. Anm. 37.

48. Beschwerde, Herzeleid sein.
 
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