Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2010
DOI Kapitel:
Wissenschaftliche Sitzungen
DOI Kapitel:
Gesamtsitzung am 30. Oktober 2010
DOI Artikel:
Kind, Matthias: Stoffströme in Natur und Technik
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0123
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
1
2 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
30. Oktober 2010

139


Abb. 4: Pazifischer ,,Erguss des peruanischen Küstenstromes kalten Wassers“ (Humboldt-Strom)
und atlantische „Äquatorial Strömung“ (Berghaus, 1845)

Auch in der Technik gibt es vielfältige als reibungsfrei und stationär zu
beschreibende Strömunssituationen. Eine erste technische Anwendung war die
„Turbinenformel“ von Leonhard Euler (1707—1783), die zur Berechnung der För-
derkennlinie von Turbinenlaufrädern herangezogen werden kann. Später entwickel-
ten Martin W. Kutta (1867-1944) und Nikolai E.Joukowski (1847—1921) unabhän-
gig voneinander die nach ihnen benannte Auftriebsformel für Tragflächen.
Als reibungsfreie Strömung in der Natur ist in Abb. 1 ist der Golfstrom einge-
tragen. Man erkennt, welchen immensen Stoffstrom er darstellt. Auch seine Stoff-
stromdichte ist erheblich. Sie liegt jedoch um etwa 2 Größenordnungen unter der in
der Technik möglichen Stoffstromdichte. Eine besonders hohe Stoffstromdichte
weist beispielsweise die bekannte Wasserfontäne „Jet d'Eau“ im Genfer See au. Sie
wird durch zwei 4-stufige Kreiselpumpen betrieben, die näherungsweise durch die
Turbinenformel von Euler beschrieben werden können.

Viskose Strömung
Unter anderem durch Claude-Louis Navier (1785—1836), Georg G. Stokes (1819—
1903) und Ludwig Prandtl (187 -1930) wurden die wissenschaftlichen Grundlagen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften