Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

DOI chapter:
I. Das Geschäftsjahr 2010
DOI chapter:
Wissenschaftliche Sitzungen
DOI chapter:
Gesamtsitzung am 30. Oktober 2010
DOI article:
Kind, Matthias: Stoffströme in Natur und Technik
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0125
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
30. Oktober 2010 | 141


Abb. 5: Gustave Caillebotte (1848-1894): Trocknende Wäsche am Ufer der Seine

(1903—1973) erworben. Ersterer stellte die Proportionalität des Diffusionsstromes
einer Komponente zu ihrem Konzentrationsgradienten fest. Letzterer legte die prak-
tischen Grundlagen zum Verständnis des in der Thermischen Trenntechnik besonders
wichtigen Stoffiibergangs von einer Phasengrenze in das Kontinuum. Ein besonders
anschauliches Beispiel eines Stoffströms durch Diffusion ist die Verdunstung und
Trocknung. Sie findet in der Natur in großem Umfang statt. Der globale Verdun-
stungsstrom an Wasser ist einer der ganz großen Stoffströme, obwohl seine über die
gesamte Erdoberfläche gemittelte Intensität nicht sehr hoch ist, siehe Abb. 1. In den
privaten Haushalten und in der Technik ist das Trocknen ein vielfältig eingesetzter
Verfahrensschritt, der unter anderem zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, aber
auch beispielsweise in der Beschichtungs- und Lackiertechnik eine große Bedeutung
hat.
Um em Gut zu trocknen, muss die Feuchtigkeit aus dem Gutsinneren an seine
Oberfläche und schließlich als Dampf in die Gasphase abtransportiert werden. Häu-
fig erfolgt dieser Transport durch Diffusion. In porösen Trocknungsgüter spielt auch
der kapillare Feuchtetransport eine große Rolle. Zur Verdunstung der Gutsfeuchte
an der Oberfläche muss aus der Umgebung Wärme zugeführt und die verdunstete
Feuchte an die Umgebung abtransportiert werden. Somit handelt es sich bei der
Trocknung also um ein gekoppeltes Wärme- und Stoffübergangsproblem. Die tradi-
tionelle Praxis zur Intensivierung dieser Vorgänge, nämlich die Nutzung der Son-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften