240
NACHRUFE
Einblick in die römische Sozialstruktur bot. Von seinem Weitblick zeugen seine
wichtigen Arbeiten über so verschiedene Themen wie die römischen Streitkräfte am
Niederrhein, die militärische Besetzung der nordwestlichen Provinzen des Römer-
reiches in der späteren Kaiserzeit, die Spezialisierung des römischen Handwerks, aber
auch die Erfassung der gesamten Forschungstradition und der antiken literarischen
Quellen über Arminius und die Varusschlacht, womit er die Grundlage für die
moderne Erforschung dieses komplizierten Themas schuf, die Impulse, die er der
Erforschung des keltisch-germanischen Matronenkultes gab, seine weit gespannte
Studie über die römischen Provinzen am Rhein sowie an der oberen und mittleren
Donau im 5. Jahrhundert n. Chr. im Vergleich — eine Schrift, die er bei der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften vorgelegt hat. Nicht zu vergessen sind seine
zahlreichen Lexikon-Artikel, so z.B. in der Realencyclopädie der classischen Alter-
tumswissenschaft über den Kaiser Macrinus oder über das Legionslager Vetera bei
Xanten, außerdem seine Inschriftenpublikationen. Er hat auch im römischen Nord-
afrika geforscht. Er hörte auch im hohen Alter nicht auf zu arbeiten: Bis zum Ende
schrieb er an einer monumentalen römischen Kulturgeschichte, die in einer überar-
beiteten und etwas gekürzten Form hoffentlich bald erscheinen kann.
Harald von Petnkovits genoss ein sehr hohes Ansehen. Er war Mitglied des
Deutschen und des Österreichischen Archäologischen Instituts, der Nordrhein-
Westfälischen, der Göttinger und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
der British Academy; er war Träger des Bundesverdienstkreuzes, Ehrenmitglied des
Bonner Kunstvereins und Ehrendoktor der Universität Würzburg. Sem Einfluss auf
die Forschung wird noch lange ausstrahlen.
GEZA ALFÖLDY
NACHRUFE
Einblick in die römische Sozialstruktur bot. Von seinem Weitblick zeugen seine
wichtigen Arbeiten über so verschiedene Themen wie die römischen Streitkräfte am
Niederrhein, die militärische Besetzung der nordwestlichen Provinzen des Römer-
reiches in der späteren Kaiserzeit, die Spezialisierung des römischen Handwerks, aber
auch die Erfassung der gesamten Forschungstradition und der antiken literarischen
Quellen über Arminius und die Varusschlacht, womit er die Grundlage für die
moderne Erforschung dieses komplizierten Themas schuf, die Impulse, die er der
Erforschung des keltisch-germanischen Matronenkultes gab, seine weit gespannte
Studie über die römischen Provinzen am Rhein sowie an der oberen und mittleren
Donau im 5. Jahrhundert n. Chr. im Vergleich — eine Schrift, die er bei der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften vorgelegt hat. Nicht zu vergessen sind seine
zahlreichen Lexikon-Artikel, so z.B. in der Realencyclopädie der classischen Alter-
tumswissenschaft über den Kaiser Macrinus oder über das Legionslager Vetera bei
Xanten, außerdem seine Inschriftenpublikationen. Er hat auch im römischen Nord-
afrika geforscht. Er hörte auch im hohen Alter nicht auf zu arbeiten: Bis zum Ende
schrieb er an einer monumentalen römischen Kulturgeschichte, die in einer überar-
beiteten und etwas gekürzten Form hoffentlich bald erscheinen kann.
Harald von Petnkovits genoss ein sehr hohes Ansehen. Er war Mitglied des
Deutschen und des Österreichischen Archäologischen Instituts, der Nordrhein-
Westfälischen, der Göttinger und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
der British Academy; er war Träger des Bundesverdienstkreuzes, Ehrenmitglied des
Bonner Kunstvereins und Ehrendoktor der Universität Würzburg. Sem Einfluss auf
die Forschung wird noch lange ausstrahlen.
GEZA ALFÖLDY