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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2010 — 2011

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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5. Deutsches Rechtswörterbuch
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https://doi.org/10.11588/diglit.55658#0252
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268 | TÄTIGKEITSBERICHTE
sind (in alphabetischer Ordnung, Angabe anhand des zentralen Wortes der Strecke):
Schilling, Schimpf, schinden, Schirm, schlachten, Schlaf, Schlag, schlecht/schlicht,
schleifen, schleißen, schleppen, Schleuse, schlichten, schließen, Schloss, schlupfen,
Schluss, Schmach, schmal, schmelzen, Schmerz, Schmied, schmieren, Schnad/Schnat
und schnappen.
Erneut gestalteten sich Lemmatisierung und Belegzuordnung im Bereich des
„Sch“ besonders schwierig: Weil die Wörter mit „Sch“ in ihrer historischen Schrei-
bung im ersten Vokal stark variieren, waren wiederholt Belege in den Zettelkästen
falsch einsortiert und mussten vor der Bearbeitung aufgefunden, umsortiert und
gegebenenfalls vorgezogen werden. BeiWörtern, in denen nach neuhochdeutscher
Schreibung auf das „Sch“ ein Konsonant folgt, waren vor allem mittelniederländi-
sche und niederdeutsche Belege fehlerhaft abgelegt, da in diesen Sprachvarietäten
der Konsonant in der Regel unmittelbar auf das „S“ folgt. Erheblichen Aufwand
bereitete beispielsweise die korrekte Zuordnung der Belege mit „snade-“, „snede-“,
„snyde-“, „snat-“, „snet-“, snyt-“ usw. Ohne vertiefte etymologische Recherchen
wäre auch die Zuordnung der belegten Schreibformen rund um „schleißen“ (z.B.
sliten, slyt, schlyßet, schleitze, gesleten, geschliszen), „schließen“ (z.B. slyeßen,
schleust, sletene, sluuten, geslaten) und „schlitzen“ (z.B. slitzen, schlitzti, geschlitten)
nicht möglich gewesen. In rechtlich-semantischer Hinsicht erwies sich insbesondere
„Schirm“ mit Komposita als besonders kompliziert.
Die Gesamtzahl der gedruckten Wortartikel beläuft sich auf 88.626. Mit dem
dritten Doppelheft von Band XII kommen nochmals über 1000 Wörter hinzu. Das
vierte Doppelheft des Bandes soll turnusgemäß nach zwölf bis dreizehn Monaten,
also etwa im März 2012 fertiggestellt werden.
Die Onlineversion enthält derzeit die Wortartikel von „Aachenfahrt“ bis
„Schauamt“ und wird in Kürze um alle Artikel bis „Schilf ‘ erweitert. Neu hinzu-
gekommene Artikel werden mit einer gut einjährigen zeitlichen Verzögerung
gegenüber der Druckversion ins Internet gestellt. Wie in den Vorjahren zählt die
digitale Version des DRW in der Statistik des Rechenzentrums der Universität
Heidelberg zu den meistgenutzten Internetseiten, die hier angeboten werden. Nicht
nur in diesen erfreulichen Nutzerzahlen spiegelt sich das breite Interesse am DRW.
Es zeigt sich auch in den vielfältigen an die Forschungsstelle gerichteten Anfragen -
zumeist zu einzelnen Rechtswörtern aus dem noch nicht publizierten Buchstaben-
bereich.
Das vom ehemaligen Forschungsstellenleiter Dr. Hemo Speer und von Almuth
Bedenbender betriebene Online-Projekt „DRQEdit — Deutschsprachige Rechts-
quellen in digitaler Edition“ wurde am 1 .Juli 2010 freigeschaltet (http://drqedit.de).
Dieses vom DRW in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Max-Planck-Institut für
europäische Rechtsgeschichte und dem Institut für Historisch-Kulturwissenschaft-
liche Informationsverarbeitung der Universität zu Köln getragene Projekt ist von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Es stellt die im 15. und 16. Jahr-
hundert gedruckte deutschsprachige juristische Literatur (durch einige zusätzliche
Kriterien eingeschränkt auf etwa 450 Drucke) in einer virtuellen Bibliothek zusam-
men. Die Werke sind weitestgehend als Faksimile der Originaldrucke eingebunden,
 
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