Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2000 — 2001

Zitierlink: 
https://digi.hadw-bw.de/view/jbhadw2000/0041
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
52

Jahresfeier

6 Dekaden, d.h. er ist in der Lage, Lichtintensitäten zwischen 3 Milliwatt pro Qua-
dratmeter und 3 Kilowatt pro Quadratmeter aufzunehmen. Dies wird durch eine loga-
rithmische Kompression erreicht, welche die einfallende Intensität direkt im Pixel in
eine dazu logarithmisch variierende Spannung umwandelt. Leider führen aber unver-
meidbare, durch den Herstellungsprozeß bedingte Variationen der einzelnen Transi-
storen zu deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Pixeln. Diese Unterschie-
de, die im Bild durch ein festes Muster von zufällig verteilten helleren und dunkleren
Bildpunkten hervortreten (sogenanntes Fixed Pattern Noise), wurden durch ein
neuartiges Schaltungskonzept (in dem ist die im Titel erwähnte automatische Kali-
brierung enthalten) stark reduziert, und zwar so, daß die Standardabweichung der ver-
bleibenden Pixel-zu-Pixel-Variationen nur mehr 3,8 % einer Intensitätsdekade beträgt,
was eine Reduktion um den Faktor 25 im Vergleich zu nicht kalibrierten Systemen
bedeutet.
Der Sensor beinhaltet darüber hinaus alle Strukturen, die für den Einsatz als „Ein-
Chip-Kamera“ erforderlich sind, wie beispielsweise digitale Kontrollogik oder Ausle-
severstärker. Die Bilddaten können wahlweise analog (als Videosignal) oder digital (ein
Analogzudigital-Wandler ist auf dem Chip integriert) ausgelesen werden. Zusätzlich
wurden weitere Funktionen wie eine automatische Blendenregelung, die Mittelung
von benachbarten Pixeln und eine digitale Zoomfunktion eingebaut.
Der Sensor wurde - und es geht deswegen nicht nur einfach um eine neue Technik,
sondern um sehr konkrete Hilfe für den Menschen - für den Einsatz in einem ertast-
baren (taktilen) Sehersatzsystem für Blinde entwickelt und erfüllt auch die damit ver-
bundenen Anforderungen. Das Gesamtsystem besteht dabei aus drei Komponenten:
der Bildaufnahme durch den vorhin gekennzeichneten Kamerachip, der Bildverarbei-
tung zur Reduktion der Daten und zur Herausfilterung der relevanten Information,
und der tastbaren (taktilen) Ausgabe durch eine elektrische oder mechanische Stimu-
lation des Tastsinns.
[Verleihung der Preise]
Ich kann meinen Bericht nicht schließen, ohne den vielen Mitarbeitern der Akade-
mie für die Arbeit zu danken, die auch im vergangenen Jahr wieder über das zu erwar-
tende Maß hinaus vielfältig geleistet wurde. Mein besonderer Dank gilt Herrn Kolle-
gen zur Hausen, der uns nach der musikalischen Darbietung den Festvortrag halten
wird. Ihnen allen danke ich für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Geduld.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften