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Josef Eibl:
Fritz Leonhardt
(11.7.1909-30.12.1999)
Prof. Dr. Ing. Dr. Ing. E. h. mult. Fritz Leonhardt, ein Ehrenmitglied der Akademie,
ist am 30. Dezember 1999 im Alter von 90 Jahren verstorben.
Leonhardt studierte in den Jahren von 1927 bis 1931 Bauingenieurwesen an der
Technischen Hochschule Stuttgart, wo er noch Vorlesungen bei Emil Mörsch hörte,
den er als den Vater des Eisenbetonbaues, des heutigen Stahlbetonbaues, bezeichnete.
Nach einer Reihe von Lehrjahren und als Austauschstudent in den USA, u. a. bei
Betlehem Steel, und nach Wanderjahren durch ganz Europa wurde er als junger Inge-
nieur bald nach dem Studium in die Gruppe des Autobahnbauers und vormaligen
Brückendezernenten der Reichsbahn Schaechterle aufgenommen. Dieser war für den
Bau und die Gestaltung von Brücken bei den neuen Reichs-Autobahnen verantwort-
lich. Auf Veranlassung von Todt, der mit der bis dahin erreichten ästhetischen Gestal-
tung dieser Bauwerke in keiner Weise zufrieden war, erhielt er von Schaechterle den
Auftrag, sich gemeinsam mit Architekten dieser relevanten Frage an zu nehmen. Todt
hatte als ein erster „Grüner“ gefordert, Brücken in die Landschaft zu integrieren bzw.
einzubeziehen.
Diese Aufgabe war neben seiner Ausbildung bei Mörsch in Stuttgart für Leonhardt
wohl der entscheidende Meilenstein in seiner beruflichen Laufbahn. Er bestimmte
maßgebend den Sohn eines Architekten in seinem dann zeitlebens anhaltenden
Bemühen um eine ästhetisch befriedigende Gestaltung all seiner Bauwerke. Die
Zusammenarbeit mit den Architekten Paul Schmidthenner, Paul Bonatz, Tiedje und
Tamms bei den Brücken der Reichsautobahn war prägend. Tamms hat nach dem Krie-
Josef Eibl:
Fritz Leonhardt
(11.7.1909-30.12.1999)
Prof. Dr. Ing. Dr. Ing. E. h. mult. Fritz Leonhardt, ein Ehrenmitglied der Akademie,
ist am 30. Dezember 1999 im Alter von 90 Jahren verstorben.
Leonhardt studierte in den Jahren von 1927 bis 1931 Bauingenieurwesen an der
Technischen Hochschule Stuttgart, wo er noch Vorlesungen bei Emil Mörsch hörte,
den er als den Vater des Eisenbetonbaues, des heutigen Stahlbetonbaues, bezeichnete.
Nach einer Reihe von Lehrjahren und als Austauschstudent in den USA, u. a. bei
Betlehem Steel, und nach Wanderjahren durch ganz Europa wurde er als junger Inge-
nieur bald nach dem Studium in die Gruppe des Autobahnbauers und vormaligen
Brückendezernenten der Reichsbahn Schaechterle aufgenommen. Dieser war für den
Bau und die Gestaltung von Brücken bei den neuen Reichs-Autobahnen verantwort-
lich. Auf Veranlassung von Todt, der mit der bis dahin erreichten ästhetischen Gestal-
tung dieser Bauwerke in keiner Weise zufrieden war, erhielt er von Schaechterle den
Auftrag, sich gemeinsam mit Architekten dieser relevanten Frage an zu nehmen. Todt
hatte als ein erster „Grüner“ gefordert, Brücken in die Landschaft zu integrieren bzw.
einzubeziehen.
Diese Aufgabe war neben seiner Ausbildung bei Mörsch in Stuttgart für Leonhardt
wohl der entscheidende Meilenstein in seiner beruflichen Laufbahn. Er bestimmte
maßgebend den Sohn eines Architekten in seinem dann zeitlebens anhaltenden
Bemühen um eine ästhetisch befriedigende Gestaltung all seiner Bauwerke. Die
Zusammenarbeit mit den Architekten Paul Schmidthenner, Paul Bonatz, Tiedje und
Tamms bei den Brücken der Reichsautobahn war prägend. Tamms hat nach dem Krie-