Weltkarte der tektonischen Spannungen
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soll zum einen dem Nutzer eine möglichst gute und aktuelle Datenbasis zu Verfügung
gestellt werden, zum anderen macht dieser schnelle Service die WSM-Datenbank zu
einer unverzichtbaren Datenquelle.
Ein wichtiges Element der Internet-Präsentation der WSM ist das Kartenprogramm
CASMO, mit dem sich jeder Nutzer seine eigene Spannungskarten erstellen kann.
Aufgrund der positiven Resonanz aus der Erdölindustrie wird nun daran gearbeitet,
das Kartenprogramm CASMO in seiner Funktionalität zu erweitern. Auf der Basis
des Geoinformationssystems (GIS) wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kar-
tographie und Fernerkundung der Universität Karlsruhe eine interakive Version
erstellt, um die Leistungsfähigkeit der „On-line-WSM“ weiter zu erhöhen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde eine Methode zur Bestimmung des
tektonischen Regimes (abschiebend, aufschiebend oder blattverschiebend; alle in
Abhängigkeit der Magnituden der drei aufeinander senkrecht stehenden Hauptspan-
nungsrichtungen) weiterentwickelt und in zwei Projekten angewandt: In Zusammen-
arbeit mit Frau Maria Teresa Mariucci (Instituto Nationale di Geofisica, Rom) konn-
ten erste Bestimmungen des tektonischen Regimes anhand von Bohrlochgeomentrie-
daten in italienischen Bohrungen erfolgen. In Zusammenarbeit mit dem Sonderfor-
schungsbereich 461 „Starkbeben“ hat die Gastwissenschaftlerin Mihaela Neguts
(PETROM, Rumänien) Daten aus ca. 100 Bohrungen in Rumänien bearbeitet. Für
beide Untersuchungen werden derzeit Veröffentlichungen vorbereitet.
Das Forschungsvorhaben hat zwei Projektanträge eingereicht. Ein Projektantrag
befasst sich mit Spannungsuntersuchungen der ICDP (International Continental Dril-
ling Program)-Bohrungen am Golf von Korinth. Ein weiterer Antrag mit einem Bei-
trag zum „Tight Gas Reservoir“ Projekt der DGMK (Deutsche Wissenschaftliche
Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V) besteht aus einer Datenkompilation
von Spannungsinformationen von verschiedenen Erdöl/Erdgas-Firmen in Nord-
deutschland und der Vorhersage von Spannungsanomalien in der Nähe tektonischer
Störkörper zur Vorhersage von z. B. Stabilitätsproblemen in Bohrungen.
Seit November 2000 ist Dr. Oliver Heidbach Mitglied des WSM-Teams. Seine
Schwerpunkte liegen im Bereich der numerischen Modellierung mit Finiten Elemen-
ten unter Einbeziehung von Beobachtungen aus der Satellitengeodäsie. Aus den
Modellen und geodätisch bestimmten Geschwindigkeitsfeldern kann das Deformati-
onsfeld (strain field) bestimmt werden. Die beobachtete bzw. modellierte Deformati-
on steht in direktem physikalischem Zusammenhang mit dem Spannungsfeld. Dies
unterstützt die Absicht, die WSM in Kombination mit anderen grundlegenden geo-
wissenschaftlichen Datensätzen, z.B. die World Strain Rate Map, zu interpretieren.
Dr. Heidbach wird auch den Kontakt zu der Erdöl-Industrie intensivieren.
Die World Stress Map wurde auf verschiedenen internationalen Konferenzen u. a.
mit Beteiligung der Erdölindustrie vorgestellt. Da die Erdölindustrie der größte Liefe-
rant für neue Spannungsdaten für die WSM ist, ist die Beteiligung an den Konferenzen
der Erdölindustrie besonders wichtig, da nur so der bestehende Kontakt ausgebaut
und gepflegt werden kann.
Veröffentlichungen
Fuchs, K., F. Wenzel: Erdbeben - Instabilität von Megastädten. Schriften der
Mathern.-naturw. Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Nr. 6
(2000), 35 Seiten.
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soll zum einen dem Nutzer eine möglichst gute und aktuelle Datenbasis zu Verfügung
gestellt werden, zum anderen macht dieser schnelle Service die WSM-Datenbank zu
einer unverzichtbaren Datenquelle.
Ein wichtiges Element der Internet-Präsentation der WSM ist das Kartenprogramm
CASMO, mit dem sich jeder Nutzer seine eigene Spannungskarten erstellen kann.
Aufgrund der positiven Resonanz aus der Erdölindustrie wird nun daran gearbeitet,
das Kartenprogramm CASMO in seiner Funktionalität zu erweitern. Auf der Basis
des Geoinformationssystems (GIS) wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kar-
tographie und Fernerkundung der Universität Karlsruhe eine interakive Version
erstellt, um die Leistungsfähigkeit der „On-line-WSM“ weiter zu erhöhen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde eine Methode zur Bestimmung des
tektonischen Regimes (abschiebend, aufschiebend oder blattverschiebend; alle in
Abhängigkeit der Magnituden der drei aufeinander senkrecht stehenden Hauptspan-
nungsrichtungen) weiterentwickelt und in zwei Projekten angewandt: In Zusammen-
arbeit mit Frau Maria Teresa Mariucci (Instituto Nationale di Geofisica, Rom) konn-
ten erste Bestimmungen des tektonischen Regimes anhand von Bohrlochgeomentrie-
daten in italienischen Bohrungen erfolgen. In Zusammenarbeit mit dem Sonderfor-
schungsbereich 461 „Starkbeben“ hat die Gastwissenschaftlerin Mihaela Neguts
(PETROM, Rumänien) Daten aus ca. 100 Bohrungen in Rumänien bearbeitet. Für
beide Untersuchungen werden derzeit Veröffentlichungen vorbereitet.
Das Forschungsvorhaben hat zwei Projektanträge eingereicht. Ein Projektantrag
befasst sich mit Spannungsuntersuchungen der ICDP (International Continental Dril-
ling Program)-Bohrungen am Golf von Korinth. Ein weiterer Antrag mit einem Bei-
trag zum „Tight Gas Reservoir“ Projekt der DGMK (Deutsche Wissenschaftliche
Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V) besteht aus einer Datenkompilation
von Spannungsinformationen von verschiedenen Erdöl/Erdgas-Firmen in Nord-
deutschland und der Vorhersage von Spannungsanomalien in der Nähe tektonischer
Störkörper zur Vorhersage von z. B. Stabilitätsproblemen in Bohrungen.
Seit November 2000 ist Dr. Oliver Heidbach Mitglied des WSM-Teams. Seine
Schwerpunkte liegen im Bereich der numerischen Modellierung mit Finiten Elemen-
ten unter Einbeziehung von Beobachtungen aus der Satellitengeodäsie. Aus den
Modellen und geodätisch bestimmten Geschwindigkeitsfeldern kann das Deformati-
onsfeld (strain field) bestimmt werden. Die beobachtete bzw. modellierte Deformati-
on steht in direktem physikalischem Zusammenhang mit dem Spannungsfeld. Dies
unterstützt die Absicht, die WSM in Kombination mit anderen grundlegenden geo-
wissenschaftlichen Datensätzen, z.B. die World Strain Rate Map, zu interpretieren.
Dr. Heidbach wird auch den Kontakt zu der Erdöl-Industrie intensivieren.
Die World Stress Map wurde auf verschiedenen internationalen Konferenzen u. a.
mit Beteiligung der Erdölindustrie vorgestellt. Da die Erdölindustrie der größte Liefe-
rant für neue Spannungsdaten für die WSM ist, ist die Beteiligung an den Konferenzen
der Erdölindustrie besonders wichtig, da nur so der bestehende Kontakt ausgebaut
und gepflegt werden kann.
Veröffentlichungen
Fuchs, K., F. Wenzel: Erdbeben - Instabilität von Megastädten. Schriften der
Mathern.-naturw. Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Nr. 6
(2000), 35 Seiten.