Altgaskognisches und Altokzitanisches Wörterbuch
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intensive Bearbeitung gebührt der Themengruppe der „Schafe“. Die Dominanz des
Schafs als wichtigstes Nutztier im südfranzösischen Raum spiegelt sich in großer For-
menvielfalt und Belegdichte im Altokzitanischen wider. Von 56 im DAO/DAG erfas-
sten Varianten (davon 14 rein gaskognische) um das Lemma apr. ovella „brebis“ (< lat.
OVICULA) finden sich lediglich 8 Formen in den Wörterbüchern zum Altprovenza-
lischen und Altgaskognischen belegt (M. Raynouard, Lexique roman, 1836-1845;
E. Levy, Provenzalisches Supplement-Wörterbuch, 1894; V. Lespy/P. Raymond,
Dictionnaire bearnais ancien et moderne, 1886; 21998; W. von Wartburg, Französisches
etymologisches Wörterbuch'). Dies zeigt, in welchem Umfang der DAO und DAG bis-
her nicht erschlossenes Vokabular zugänglich machen. Auch zahlreiche Neudatierun-
gen sind für die Wort- und Kulturgeschichte von Interesse: agasc. aolhe „brebis“
konnte z. B. um 3 Jahrhunderte - von 1520 auf ca. 1205 - vordatiert werden. Die
Berücksichtigung aller im okzitanischen Bereich verwendeten Idiome, neben Okzita-
nisch/Gaskognisch auch Mittellatein und Regionalfranzösisch, verschafft nicht nur
einen Gesamtüberblick über die südfranzösische mittelalterliche Sprachlandschaft,
sondern fördert auch die Hebung mancher Funde: so die ältest erhaltene Form zu
„brebis“ agasc. ouelhas, gefunden in einem mittellateinischen Text von ca. 860.
Die Durchführung eines Redaktionsunternehmens wie der DAO/DAG durch eine
einzige Arbeitskraft birgt Nachteile: der fachliche Austausch ist unterbunden, bei
Wegfall einer Arbeitskraft ist die Kontinuität in der Weiterführung der Redaktion
gefährdet. Durch Teilung der einzigen Redaktionsstelle in 2/3- und 1/3-Teilzeitstellen
ab dem 1.1.2000 wurde Abhilfe geschaffen. Für die freiwerdende Teilzeitredaktoren-
stelle konnte Frau Tiana Shabafrouz, M.A. gewonnen werden.
Durch die einmalige Ausschüttung frei gewordener Mittel konnte mit Frau Dr.
Petra Burckhardt eine zusätzliche Kraft für einen kurzen Zeitraum per Werkvertrag
verpflichtet werden. Sie hat begonnen, unter Auswertung der neuesten Fachbibliogra-
phien den Redaktionsbestand der altokzitanischen und altgaskognischen Materialien
zu aktualisieren.
Die Kommission für den DAO/DAG traf sich am 25. November 2000 in Heidel-
berg zu ihrer jährlichen Sitzung.
Für den 3. Band der Etymologien wurde die Aufnahme von wissenschaftlichen
Publikationen und Vorschlägen im April 2000 durch Frau Dr. D. Diekmann-Sammet
abgeschlossen. In den folgenden Monaten war das Hauptanliegen, die wissenschaft-
liche Redaktion des Bandes inkl. Erstellung eines Registers so voranzutreiben, daß die
fertiggestellte Diskette für den 3. Band in der ersten Hälfte des Monats Dezember zur
Erstellung der 1. Korrekturfahne an den Verlag abgeschickt werden konnte.
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intensive Bearbeitung gebührt der Themengruppe der „Schafe“. Die Dominanz des
Schafs als wichtigstes Nutztier im südfranzösischen Raum spiegelt sich in großer For-
menvielfalt und Belegdichte im Altokzitanischen wider. Von 56 im DAO/DAG erfas-
sten Varianten (davon 14 rein gaskognische) um das Lemma apr. ovella „brebis“ (< lat.
OVICULA) finden sich lediglich 8 Formen in den Wörterbüchern zum Altprovenza-
lischen und Altgaskognischen belegt (M. Raynouard, Lexique roman, 1836-1845;
E. Levy, Provenzalisches Supplement-Wörterbuch, 1894; V. Lespy/P. Raymond,
Dictionnaire bearnais ancien et moderne, 1886; 21998; W. von Wartburg, Französisches
etymologisches Wörterbuch'). Dies zeigt, in welchem Umfang der DAO und DAG bis-
her nicht erschlossenes Vokabular zugänglich machen. Auch zahlreiche Neudatierun-
gen sind für die Wort- und Kulturgeschichte von Interesse: agasc. aolhe „brebis“
konnte z. B. um 3 Jahrhunderte - von 1520 auf ca. 1205 - vordatiert werden. Die
Berücksichtigung aller im okzitanischen Bereich verwendeten Idiome, neben Okzita-
nisch/Gaskognisch auch Mittellatein und Regionalfranzösisch, verschafft nicht nur
einen Gesamtüberblick über die südfranzösische mittelalterliche Sprachlandschaft,
sondern fördert auch die Hebung mancher Funde: so die ältest erhaltene Form zu
„brebis“ agasc. ouelhas, gefunden in einem mittellateinischen Text von ca. 860.
Die Durchführung eines Redaktionsunternehmens wie der DAO/DAG durch eine
einzige Arbeitskraft birgt Nachteile: der fachliche Austausch ist unterbunden, bei
Wegfall einer Arbeitskraft ist die Kontinuität in der Weiterführung der Redaktion
gefährdet. Durch Teilung der einzigen Redaktionsstelle in 2/3- und 1/3-Teilzeitstellen
ab dem 1.1.2000 wurde Abhilfe geschaffen. Für die freiwerdende Teilzeitredaktoren-
stelle konnte Frau Tiana Shabafrouz, M.A. gewonnen werden.
Durch die einmalige Ausschüttung frei gewordener Mittel konnte mit Frau Dr.
Petra Burckhardt eine zusätzliche Kraft für einen kurzen Zeitraum per Werkvertrag
verpflichtet werden. Sie hat begonnen, unter Auswertung der neuesten Fachbibliogra-
phien den Redaktionsbestand der altokzitanischen und altgaskognischen Materialien
zu aktualisieren.
Die Kommission für den DAO/DAG traf sich am 25. November 2000 in Heidel-
berg zu ihrer jährlichen Sitzung.
Für den 3. Band der Etymologien wurde die Aufnahme von wissenschaftlichen
Publikationen und Vorschlägen im April 2000 durch Frau Dr. D. Diekmann-Sammet
abgeschlossen. In den folgenden Monaten war das Hauptanliegen, die wissenschaft-
liche Redaktion des Bandes inkl. Erstellung eines Registers so voranzutreiben, daß die
fertiggestellte Diskette für den 3. Band in der ersten Hälfte des Monats Dezember zur
Erstellung der 1. Korrekturfahne an den Verlag abgeschickt werden konnte.