168 | VERANSTALTUNGEN
Mit Hilfe eines Stockes sondiert eine Gonllafrau die Tiefe eines Gewässers und watet darauf
gestützt hindurch (aus Breuer et al. 2005. First observation in tool use in wild gorillas.
PLoS Biology 3/11, e380. DOI: 10.1371/journal.pbio.0030380.g001)
Gras durch ein Zebra stellt der Gebrauch von Werkzeug immer eine Problemlösung
mit Umweg dar. Beim Knacken einer Nuss mit einem Stein z.B. muss em Schim-
panse zur Lösung des Problems seine Aufmerksamkeit kurzzeitig vom eigentlichen
Ziel „Nuss“ abwenden, um ein geeignetes Werkzeug „Stein“ zu finden und es nach
Hinwendung zum eigentlichen Ziel auf dieses anzuwenden. Das Aufspüren von
Unterschieden der Problem-Lösung-Distanz im Werkzeugverhalten einer Art oder
zwischen Arten bedarf einer systematischen Codierung der beteiligten Aufmerksam-
keitsfoki, Handlungsschritte und Wirkungen in Kognigrammen und Effektivketten1.
Mit diesen Hilfsmitteln kann sichergestellt werden, dass unterschiedliche Formen der
Beschreibung von Verhaltensweisen sowie verschiedene Schwerpunkte bei For-
schung und Publikation nur eine geringstmögliche Bedeutung erlangen. Außerdem
erlauben sie einen Vergleich beobachteter tierischer Werkzeugverhaltensformen mit
archäologischen Artefakten, die Zeugnis geben über die Entwicklung der menschli-
chen Werkzeugnutzung.
1 Haidle, Miriam Noel 2010. Working memory capacity and the evolution of modern cognitive
capacities — implications from animal and early human tool use. Current Anthropology 51/S1,
Working memory: beyond language and symbolism, Wenner-Gren Symposium Supplement 1,
S149-S166.
Mit Hilfe eines Stockes sondiert eine Gonllafrau die Tiefe eines Gewässers und watet darauf
gestützt hindurch (aus Breuer et al. 2005. First observation in tool use in wild gorillas.
PLoS Biology 3/11, e380. DOI: 10.1371/journal.pbio.0030380.g001)
Gras durch ein Zebra stellt der Gebrauch von Werkzeug immer eine Problemlösung
mit Umweg dar. Beim Knacken einer Nuss mit einem Stein z.B. muss em Schim-
panse zur Lösung des Problems seine Aufmerksamkeit kurzzeitig vom eigentlichen
Ziel „Nuss“ abwenden, um ein geeignetes Werkzeug „Stein“ zu finden und es nach
Hinwendung zum eigentlichen Ziel auf dieses anzuwenden. Das Aufspüren von
Unterschieden der Problem-Lösung-Distanz im Werkzeugverhalten einer Art oder
zwischen Arten bedarf einer systematischen Codierung der beteiligten Aufmerksam-
keitsfoki, Handlungsschritte und Wirkungen in Kognigrammen und Effektivketten1.
Mit diesen Hilfsmitteln kann sichergestellt werden, dass unterschiedliche Formen der
Beschreibung von Verhaltensweisen sowie verschiedene Schwerpunkte bei For-
schung und Publikation nur eine geringstmögliche Bedeutung erlangen. Außerdem
erlauben sie einen Vergleich beobachteter tierischer Werkzeugverhaltensformen mit
archäologischen Artefakten, die Zeugnis geben über die Entwicklung der menschli-
chen Werkzeugnutzung.
1 Haidle, Miriam Noel 2010. Working memory capacity and the evolution of modern cognitive
capacities — implications from animal and early human tool use. Current Anthropology 51/S1,
Working memory: beyond language and symbolism, Wenner-Gren Symposium Supplement 1,
S149-S166.