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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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I. Das akademische Jahr 2013
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Kleusberg, Alfred: Philipp Hartl (14.12.1928 – 7.12.2013)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55655#0178
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Philipp Hartl

201


PHILIPP HARTL
(14.12. 1928-7.12.2013)

Philipp Hartl wurde in Viechtach im Bayerischen Wald geboren und verbrachte seine
Kindheit und Jugend in Niederbayern. Als er 1 1 Jahre alt war, wurde sein Vater, ein
Polizeibeamter, im Dienst erschossen. Fortan lebte er mit seiner Mutter und seinen
drei Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen. Er besuchte die damalige Oberre-
alschule in Deggendorf und schloss im Jahr 1 948 mit dem Abitur die Schulausbil-
dung ab.
Gleich danach konnte er das Studium der Nachrichtentechnik an der Techni-
schen Hochschule München aufnehmen; parallel dazu besuchte er Vorlesungen der
Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität. Nach dem Abschluss als Diplom-
ingenieur verbrachte er zweieinhalb Jahre im Zentrallabor von Siemens und wech-
selte dann 1955 zum damaligen Flugforschungsinstitut Oberpfaffenhofen (FFO),
einer Vorgängerinstitution des heutigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raum-
fahrt (DLR).
Es war die Zeit der Einführung der integrierten Halbleitertechnik, der Com-
putertechnik, und die Zeit der Anfänge der Raumfahrt. Philipp Hartl führte am
FFO Forschungsarbeiten zu Methoden der Radartechnik, der Funksprechtechnik
und der Hyperbelnavigation durch. Seine Arbeiten zum Thema Systemanalyse für
Funkortungssysteme fasste er in einer Dissertation zusammen, die er bei Professor
Ramsayer am Institut für Flugnavigation der Technischen Hochschule Stuttgart ein-
reichte; im Jahr 1961 wurde er in Stuttgart zum Dr.-Ing. promoviert.
Bei anschließenden Forschungsaufenthalten am California Institute of Tech-
nology und am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, California arbeitete Philipp
Hartl an ganz neuen Methoden für die Datencodierung und Datenübertragung für
Telemetriesysteme, die später für die Mond- und Planetenmissionen der NASA
genutzt wurden.
 
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