5. Forschungsschwerpunkt
Neue Wege der Verflechtung
von Natur- und Geisteswissenschaften
ZEITEN DES UMBRUCHS? GESELLSCHAFTLICHER UND
NATURRÄUMLICHER WANDEL AM BEGINN DER BRONZEZEIT
Sprecher: PD Dr. Philipp W. Stockhammer
Kollegiaten: Prof. Dr. Johannes Krause1, PD Dr. Philipp W. Stockhammer2
Mitarbeiter: Fabian Wittenborn3, M.A.
1 Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie und Senckenberg Centre for
Human Evolution and Palaeoenvironment, Universität Tübingen
2 Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“ und Institut für Ur- und
Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie, Universität Heidelberg
3 Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie, Universität
Heidelberg
Hintergrund und Ziele
Die Frage nach der Bedeutung technischer Innovationen in der Entwicklung
menschlicher Gemeinschaften spielt seit dem Beginn archäologischer Forschungen
eine zentrale Rolle. Bereits 1925 sah V. Gordon Childe in technologischen Innova-
tionen einen entscheidenden Faktor für gesellschaftliche Umbrüche in der Urge-
schichte. Besonders deutlich zeigt sich die aus dem Fortschrittsdenken der Moderne
resultierende Annahme der unbedingten Akzeptanz technologischer Neuerungen
bei der Erforschung der frühen Bronzezeit.
Der Übergang von der Steinzeit, dem Neolithikum, zur Bronzezeit in Mitte-
leuropa im späten 3. und frühen 2. Jt. v. Chr. wird von der Mehrheit der Forscher
bislang als überregional einheitlicher Prozess imaginiert, in dessen Verlauf man einer-
seits die neue Technologie des Bronzehandwerks immer besser beherrschte und es
andererseits zur Herausbildung einer überregionalen Elite kam, deren Macht auf
weiträumigen Netzwerken und der Kontrolle des Metallhandwerks und seiner Pro-
dukte basierte. Offenbar spielte sich dieser Wandel jedoch in regionaler, ökologischer,
chronologischer und sozialer Hinsicht weitaus differenzierter ab. Ziel unseres WIN-
Kollegs ist es, für Südwestdeutschland zwischen Lech, Rhein und Neckarmündung
zu zeigen, in welchem Umfang endneolithische und frühbronzezeitliche Gesell-
schaften zeitgleich nebeneinander existierten und inwiefern sich die verschiedenen
Neue Wege der Verflechtung
von Natur- und Geisteswissenschaften
ZEITEN DES UMBRUCHS? GESELLSCHAFTLICHER UND
NATURRÄUMLICHER WANDEL AM BEGINN DER BRONZEZEIT
Sprecher: PD Dr. Philipp W. Stockhammer
Kollegiaten: Prof. Dr. Johannes Krause1, PD Dr. Philipp W. Stockhammer2
Mitarbeiter: Fabian Wittenborn3, M.A.
1 Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie und Senckenberg Centre for
Human Evolution and Palaeoenvironment, Universität Tübingen
2 Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“ und Institut für Ur- und
Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie, Universität Heidelberg
3 Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie, Universität
Heidelberg
Hintergrund und Ziele
Die Frage nach der Bedeutung technischer Innovationen in der Entwicklung
menschlicher Gemeinschaften spielt seit dem Beginn archäologischer Forschungen
eine zentrale Rolle. Bereits 1925 sah V. Gordon Childe in technologischen Innova-
tionen einen entscheidenden Faktor für gesellschaftliche Umbrüche in der Urge-
schichte. Besonders deutlich zeigt sich die aus dem Fortschrittsdenken der Moderne
resultierende Annahme der unbedingten Akzeptanz technologischer Neuerungen
bei der Erforschung der frühen Bronzezeit.
Der Übergang von der Steinzeit, dem Neolithikum, zur Bronzezeit in Mitte-
leuropa im späten 3. und frühen 2. Jt. v. Chr. wird von der Mehrheit der Forscher
bislang als überregional einheitlicher Prozess imaginiert, in dessen Verlauf man einer-
seits die neue Technologie des Bronzehandwerks immer besser beherrschte und es
andererseits zur Herausbildung einer überregionalen Elite kam, deren Macht auf
weiträumigen Netzwerken und der Kontrolle des Metallhandwerks und seiner Pro-
dukte basierte. Offenbar spielte sich dieser Wandel jedoch in regionaler, ökologischer,
chronologischer und sozialer Hinsicht weitaus differenzierter ab. Ziel unseres WIN-
Kollegs ist es, für Südwestdeutschland zwischen Lech, Rhein und Neckarmündung
zu zeigen, in welchem Umfang endneolithische und frühbronzezeitliche Gesell-
schaften zeitgleich nebeneinander existierten und inwiefern sich die verschiedenen