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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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I. Das akademische Jahr 2013
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Bautz, Ekkehard K. F.: Eugen Seibold (11.5.1918 – 23.10.2013)
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Eugen Seibold | 199


EUGEN SEIBOLD
(11.5.1918-23.10.2013)

Am 23. Oktober 2013 verstarb im Alter von 95 Jahren in Freiburg der Geologe
Eugen Seibold. Eugen Seibold wurde am 11. Mai 1918 in Stuttgart geboren und
begann 1938 sein Studium der Naturwissenschaften an der Universität Tübingen,
das durch den Krieg und seinen Dienst in der Wehrmacht von 1939 bis 1945 unter-
brochen wurde. Seibold promovierte 1948 an der Universität Tübingen, wo er dann
am Institut für Geologie und Paläontologie als Wissenschaftlicher Assistent arbeitete
und 1951 habilitierte. Von 1951 bis 1954 war Seibold Dozent an der Technischen
Hochschule in Karlsruhe und von 1954 bis 1958 Außerordentlicher Professor für
Allgemeine und Angewandte Geologie an der Universität Tübingen. Seit 1958 war
er Ordentlicher Professor am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität
Kiel und seit 1985 Honorarprofessor an der Tongji-Universität in Shanghai und an
der Universität Freiburg.
Der Geologe Eugen Seibold war eine Ikone der deutschen Nachkriegsfor-
schung. Sein Arbeitsgebiet war die Meeresgeologie und umfasste vor allem die
Nord- und Ostsee, den Atlantischen Ozean vor Nordwestafrika sowie den Indischen
Ozean. Als Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität
Kiel brachte er die deutsche Sedimentforschung und Tektonik der Meeresboden zu
internationalem Ansehen. Dafür wurde er, zusammen mit dem Amerikaner Lester
Brown, 1994 mit dem weltweit höchstdotierten Umweltpreis der japanischen Asahi-
Glas-Stiftung ausgezeichnet.
Seine Präsidentschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1980—1985)
war geprägt von seinem Leitmotiv „Fördern und Fordern“, wobei ihm die Förde-
rung der Spitzenforscher als auch des wissenschaftlichen Nachwuchses ein besonde-
res Anliegen war. Als wirksame Instrumente dafür führte er das Leibnitz-Programm
ein, in dem jährlich 10 Wissenschaftler mit einem hohen Förderbetrag ausgezeichnet
 
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