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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2000 — 2001

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Archäometrie

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Messtechniken durch ihre vielseitigen, flexiblen Einsatzmöglichkeiten zur thermi-
schen und optischen Stimulation. Um in Zukunft auf den Gebrauch von Flusssäure
zum Abätzen der «-bestrahlten Schicht von Quarzen verzichten zu können, wurde
eine Abrasionszelle gebaut, in der die Durchmesser der Mineralkörner durch mecha-
nische Beanspruchung kontrolliert verringert werden können.
Unsere Lumineszenzdatierungen im DFG-Schwerpunkt „Wandel der Geo-Bio-
sphäre während der letzten 15.000 Jahre“ sind ein wichtiger Beitrag zur Erstellung
zuverlässiger Chronologien. Bei den aquatisch beeinflussten kontinentalen Prozessen
gilt dies neben limnischen Sedimenten vor allem für Kolluvien, die unter Einfluss des
wirtschaftenden Menschen seit dem Neolithikum das Landschaftsbild in erheblichem
Maße mitgestalten. Dagegen bestehen bei der Datierung fluvial umgelagerten Materi-
als noch immer erhebliche Schwierigkeiten, die es systematisch zu untersuchen und
methodologisch zu bearbeiten gilt.
Datierungen wurden in zahlreichen, von außen angeregten Projekten durchgeführt.
Burkina Faso und Namibia: An überwiegend äolischen Ablagerungen wurden mittels
blauer Stimulation der Quarzfraktion Sedimentationsalter bestimmt (gemeinsam
mit den Geographischen Instituten der Universitäten Frankfurt bzw. Passau).
Tunesien: Unter dem Aspekt geomorphologisch-genetischer und geoarchäologischer
Fragestellungen wurden im Einzugsgebiet der Medjerda fluviale Sedimente für
OSL-Datierung beprobt (gemeinsam mit dem Geographischen Institut der Univer-
sität Eichstätt).
Nepal: Fluviale Sedimente im Umfeld paläo- und mesolithischer Grabungsstätten
wurden datiert (gemeinsam mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Uni-
versität Erlangen).
Pakistan: Mit dem Ziel der Landschaftsgenese wurden feinkörnige Sedimente aus der
archäologisch interessanten Hochgebirgsregion Chilas datiert (gemeinsam mit der
Forschungsstelle Felsbilder).
Schweiz: Die Datierungen im Umfeld archäologischer Grabungen auf der Westseite
des Neuenburger Sees wurden fortgesetzt (gemeinsam mit dem Archäologischen
Dienst des Kantons Neuchatel).
Bonner Raum: Die Datierungen haben zur Unterscheidung von kolluvial und soliflui-
dal verlagertem Sediment beigetragen und liefern somit einen wesentlichen Beitrag
zur Abschätzung würmzeitlicher und holozäner Landschaftsgenese (gemeinsam
mit dem Geographischen Institut der Universität Bonn).
Troia: Die Datierung der am Fuße des Burghügels erbohrten Schwemmsedimente
wurde fortgeführt. Die ersten Ergebnisse bestätigen die Vermutung, dass die Sedi-
mente ein aussagekräftiges Archiv für die Verlandungsgeschichte der Ebene von
Troia und Zerstörungsereignisse auf dem Burghügel darstellen (gemeinsam mit dem
Troia-Projekt der Universität Tübingen).
China: Die frühneolithischen Plätze Jiahu und Xishan in der Provinz Henan/China
wurden beprobt mit dem Ziel einer chronologischen Absicherung (gemeinsam mit
dem Department of Archaeometry der USTG Hefei, Chinesische Akademie der
Wissenschaften).
Das innerhalb des BMBF-Schwerpunkts „Neue Naturwissenschaftliche Methoden
und Technologien in den Geisteswissenschaften“ geförderte und gemeinsam mit dem
Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Heidelberg durchgeführte Projekt
Landschaftsentwicklung auf der Nordost-Peloponnes hat zum Ziel, die nacheiszeit-
 
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