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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2000 — 2001

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Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten

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Frau Dr. Spazier, Berlin: Datierung von germanischen Rennfeueröfen aus Wolkenberg,
Niederlausitz (3)
Prof. Stahlhacke, Dinslaken: Datierung von Holzproben einer Grubenauskleidung bei
Dinslaken, Wesel (2)
Dr. Stäuble, Dresden: Datierung verschiedener Proben aus Sachsen (3)
Prof. Uerpmann, Tübingen: Datierung verschiedener Knochenproben (10)
Dr. Urz, Frankfurt: Datierung spätglazialer Proben im Rahmen des DFG-Schwer-
punkts ‘Wandel der Geo-Biosphäre’ (8)
Kontinentale Klimaarchive
Das Wachstum von sekundären Karbonaten, im speziellen von Höhlensintern ist
streng an klimatische und hydrologische Parameter, wie die Niederschlagsmenge, die
Jahresmitteltemperatur und den Mineralisationsgrad der Grundwässer gebunden.
Systematische Untersuchungen von stabilen Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotopen
entlang der Wachstumsachse von Stalagmiten ermöglichen es, Veränderungen der
Wachstumsbedingungen und damit der klimatischen und hydrologischen Randbedin-
gungen zu rekonstruieren. Entscheidend für die Rekonstruktion von Klimazuständen
ist hierbei eine präzise Bestimmung des zeitlichen Verlaufs des Stalagmitenwachstums.
Seit 1999 wurde das Th/U-Datierungsverfahren an Sintern verschiedener geologischer
Herkunft angewandt.
In Zusammenarbeit mit Prof. C. Spötl (Universität Innsbruck) und mit Prof. D.
Richter (Universität Bochum) werden Stalagmiten aus alpinen Höhlen und aus Karst-
gebieten nahe Iserlohn datiert. Ziel dieser Untersuchungen ist die räumliche und zeit-
lich Kartierung von sekundärem Karbonatwachstum und die Erfassung der Textur-,
Isotopie- und geochemischen Zusammensetzung der Stalagmiten.
Darüberhinaus soll im Rahmen eines neuen Projektes (E. Wiedner, DFG Ma
821—20/1) Sinter im Labor unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet werden, um
die Beeinflussung der Isotopien durch Reaktionskinetik, Verdunstung sowie Aus-
tauschprozesse mit der Umgebung zu bestimmen.
Alpine Stalagmiten (Dr. N. Frank, DFG - Ma 821/16-1)
Das Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck hat zum Ziel, neue
quartäre Archive der Klimageschichte für den Alpenraum zu gewinnen, da die Alpen
als Klimascheide zwischen Süd- und Nordeuropa eine wichtige regionale Bedeutung
haben. Gut erhaltene quartäre Archive sind aufgrund der starken Gebirgserosion
jedoch selten, so dass Stalagmiten und Flowstones nicht nur hinsichtlich ihrer Eigen-
schaften als zeitlich hochauflösende Archive bedeutend wären.
Die Untersuchungen haben sich im Jahr 2000 auf zwei komplexe Höhlensysteme
konzentriert. Die Spannagelhöhle als hochalpine Höhle (ca. 2500 m ü. N.N.) mit einer
bisherigen Länge von 8 km und Höhendifferenz von ca. 500 m stellte sich wegen der
sehr hohen Uran-Konzentration (> 10 pg/g) der Stalagmiten als wichtigstes Höhlen-
system heraus. Diese begünstigen eine präzise Altersbestimmung mit der Th/U-
Methode.
Die Obir Höhle (ca. 1.500 m ü. N.N.) war ein weiterer Schwerpunkt. Klimatische
Einflüsse wie Niederschläge und Luftmassentransport stammen an dieser Lokalität
 
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