78 | SITZUNGEN
natalen Phase der Entwicklung. Laut Parkington lieferte diese Inanspruchnahme
neuer hochwertiger Nahrungsquellen in Küstenbereichen Afrikas einen bedeuten-
den Impuls für die Entstehung der anatomischen und der kulturellen Modernität.
Obwohl sich die Mehrheit der Fachkollegen sicherlich für eine Entstehung der
anatomischen und kulturellen Modernität in Afrika ausspricht und die zahlreichen
bedeutenden Fossilfunde wie Herto (White u.a. 2003) und Omo-Kibish (Fleagle
u. a. 2008), beide in Äthiopien, sowie wichtige südafrikanische Artefaktinventare, z.B.
Blombos (Henshilwood u.a. 2002, 2004, 2011), Diepkloof (Texier u.a. 2010; Igreja
und Porraz 2013) und Sibudu (Lombard und Phillipson 2010;Wadley u.a. 2011)
betont, plädieren einige Kollegen dafür, dass Neandertaler auch völlig unabhängig
von Kontakten mit frühen modernen Menschen symbolische Artefakte entwickel-
ten. Damit hätten die späten Neandertaler nach den Meinungen z.B. von Francesco
d’Errico undjoäo Zilhäo selbstständig die sogenannte kulturelle Modernität erreicht
(Zilhäo 2001; d’Errico 2003; Zilhäo und d’Errico 2003; Zilhäo u.a. 2010). Diese
Logik steht und fällt mit der Glaubwürdigkeit und der Datierung vermeintlicher
symbolischer Artefakte der Neandertaler und bleibt sehr heftig umstritten (z.B.
Mellars 2005; White 2007; Hublin 2012).
Alle diese Argumente beziehen sich auf diverse Artefaktformen und kontex-
tuelle Argumente, welche teilweise umstritten sind. Daher ist es sinnvoll festzustel-
len, wo die ersten Belege für innovative symbolische Artefakte vorkommen, die bis-
lang nie bei Neandertalern oder anderen archaischen Menschen belegt wurden.
Abb. 1: Karte der Schwäbischen Alb mit wichtigen Aurignacienfundstellen im Ach- und Lonetal.
natalen Phase der Entwicklung. Laut Parkington lieferte diese Inanspruchnahme
neuer hochwertiger Nahrungsquellen in Küstenbereichen Afrikas einen bedeuten-
den Impuls für die Entstehung der anatomischen und der kulturellen Modernität.
Obwohl sich die Mehrheit der Fachkollegen sicherlich für eine Entstehung der
anatomischen und kulturellen Modernität in Afrika ausspricht und die zahlreichen
bedeutenden Fossilfunde wie Herto (White u.a. 2003) und Omo-Kibish (Fleagle
u. a. 2008), beide in Äthiopien, sowie wichtige südafrikanische Artefaktinventare, z.B.
Blombos (Henshilwood u.a. 2002, 2004, 2011), Diepkloof (Texier u.a. 2010; Igreja
und Porraz 2013) und Sibudu (Lombard und Phillipson 2010;Wadley u.a. 2011)
betont, plädieren einige Kollegen dafür, dass Neandertaler auch völlig unabhängig
von Kontakten mit frühen modernen Menschen symbolische Artefakte entwickel-
ten. Damit hätten die späten Neandertaler nach den Meinungen z.B. von Francesco
d’Errico undjoäo Zilhäo selbstständig die sogenannte kulturelle Modernität erreicht
(Zilhäo 2001; d’Errico 2003; Zilhäo und d’Errico 2003; Zilhäo u.a. 2010). Diese
Logik steht und fällt mit der Glaubwürdigkeit und der Datierung vermeintlicher
symbolischer Artefakte der Neandertaler und bleibt sehr heftig umstritten (z.B.
Mellars 2005; White 2007; Hublin 2012).
Alle diese Argumente beziehen sich auf diverse Artefaktformen und kontex-
tuelle Argumente, welche teilweise umstritten sind. Daher ist es sinnvoll festzustel-
len, wo die ersten Belege für innovative symbolische Artefakte vorkommen, die bis-
lang nie bei Neandertalern oder anderen archaischen Menschen belegt wurden.
Abb. 1: Karte der Schwäbischen Alb mit wichtigen Aurignacienfundstellen im Ach- und Lonetal.