19.Juli 2013
93
4.2. Wahl eitles Vorsitzenden in der Kommission „Melanchthon“
Herr Maissen, dem für die geleistete Arbeit als Kommissionsvorsitzender
gedankt wird, tritt, da er zum 1. September 2013 das Amt des Direktors des
Deutschen Historischen Instituts in Paris antritt, als Kommissionsvorsitzen-
der zurück. Zum neuen Vorsitzenden wird Herr Leppin gewählt.
4.3. Wahl eines neuen Vorsitzenden und Stellvertreters sowie Nachwahl eines Mitglieds in
die Kommission „Klöster“
Für die interakademische Kommission wird zum neuen Vorsitzenden Herr
Huschner (Leipzig), zum Stellvertreter Herr Wolgast gewählt. Als Kommis-
sionsmitglied wird Herr Werner (Jena) gewählt.
5. Publikationsvorschlag
Der von Herrn Quack in der Januar-Sitzung vorgelegte Publikationsvorschlag „Die
badischen Grabungen in Qarara und El-Hide (1913/4)“ wurde von Herrn Hölscher
und Herrn Maul begutachtet. Herr Hölscher würdigt kurz den Publikationsvor-
schlag. Die Klasse stimmt der Publikation zu.
6. Mitteilungen
Herrn Maissen wird zu der ehrenvollen neuen Aufgabe in Paris gratuliert.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
HERR JENS HALFWASSEN HÄLT EINEN VORTRAG:
„Gott im Denken: Warum die Philosophie auf die Frage nach Gott nicht verzichten
kann.“
Die Philosophie versucht seit ihrem Anfang bei den Vorsokratikern, das Ganze des
Wirklichen oder Seienden zu denken. Dieser Ausgriff auf das Ganze erfolgt schon
bei den frühesten Vorsokratikern so, dass nach einem letzten Grund und Ursprung
des Ganzen gefragt wird, von dem her sich das Ganze überhaupt erst thematisieren
lässt. Die Frage nach dem Ursprung oder „Urgrund“ ist darum die ursprünglichste
und grundlegendste Frage der Philosophie überhaupt — und zwar nicht nur histo-
risch, sondern auch sachlich, weil sie den Ausgriff auf das Ganze, der philosophisches
Denken charakterisiert, erst ermöglicht. Schon die frühesten vorsokratischen
Ursprungsdenker, angefangen mit Anaximander, konzipieren den Ursprung als das
eigentlich Göttliche und entwickeln damit zum ersten Mal in der Menschheitsge-
schichte einen Begriff des Göttlichen, der sich von den anthropomorphen Göttern
des mythologischen Polytheismus, der die Götter als bestimmende Mächte unserer
menschlichen Lebenswelt vorstellt, grundlegend unterscheidet. Dieser neue, nicht-
mythologische Begriff des Göttlichen führt bereits bei Xenophanes zur Ausbildung
eines philosophischen Monotheismus, der Gott als den einen und einzigen Ursprung
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4.2. Wahl eitles Vorsitzenden in der Kommission „Melanchthon“
Herr Maissen, dem für die geleistete Arbeit als Kommissionsvorsitzender
gedankt wird, tritt, da er zum 1. September 2013 das Amt des Direktors des
Deutschen Historischen Instituts in Paris antritt, als Kommissionsvorsitzen-
der zurück. Zum neuen Vorsitzenden wird Herr Leppin gewählt.
4.3. Wahl eines neuen Vorsitzenden und Stellvertreters sowie Nachwahl eines Mitglieds in
die Kommission „Klöster“
Für die interakademische Kommission wird zum neuen Vorsitzenden Herr
Huschner (Leipzig), zum Stellvertreter Herr Wolgast gewählt. Als Kommis-
sionsmitglied wird Herr Werner (Jena) gewählt.
5. Publikationsvorschlag
Der von Herrn Quack in der Januar-Sitzung vorgelegte Publikationsvorschlag „Die
badischen Grabungen in Qarara und El-Hide (1913/4)“ wurde von Herrn Hölscher
und Herrn Maul begutachtet. Herr Hölscher würdigt kurz den Publikationsvor-
schlag. Die Klasse stimmt der Publikation zu.
6. Mitteilungen
Herrn Maissen wird zu der ehrenvollen neuen Aufgabe in Paris gratuliert.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
HERR JENS HALFWASSEN HÄLT EINEN VORTRAG:
„Gott im Denken: Warum die Philosophie auf die Frage nach Gott nicht verzichten
kann.“
Die Philosophie versucht seit ihrem Anfang bei den Vorsokratikern, das Ganze des
Wirklichen oder Seienden zu denken. Dieser Ausgriff auf das Ganze erfolgt schon
bei den frühesten Vorsokratikern so, dass nach einem letzten Grund und Ursprung
des Ganzen gefragt wird, von dem her sich das Ganze überhaupt erst thematisieren
lässt. Die Frage nach dem Ursprung oder „Urgrund“ ist darum die ursprünglichste
und grundlegendste Frage der Philosophie überhaupt — und zwar nicht nur histo-
risch, sondern auch sachlich, weil sie den Ausgriff auf das Ganze, der philosophisches
Denken charakterisiert, erst ermöglicht. Schon die frühesten vorsokratischen
Ursprungsdenker, angefangen mit Anaximander, konzipieren den Ursprung als das
eigentlich Göttliche und entwickeln damit zum ersten Mal in der Menschheitsge-
schichte einen Begriff des Göttlichen, der sich von den anthropomorphen Göttern
des mythologischen Polytheismus, der die Götter als bestimmende Mächte unserer
menschlichen Lebenswelt vorstellt, grundlegend unterscheidet. Dieser neue, nicht-
mythologische Begriff des Göttlichen führt bereits bei Xenophanes zur Ausbildung
eines philosophischen Monotheismus, der Gott als den einen und einzigen Ursprung