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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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7. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
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https://doi.org/10.11588/diglit.55655#0208
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Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache

231

habil. Jean-Paul Chauveau, Nancy; Prof. Dr. Thomas T. Field, Baltimore; Prof. Dr.
Martin-D. Gießgen, Zürich; Prof. Dr. Dr. h. c. Gerold Hilty, Zürich; Dr. habil. Gilles
Roques, Nancy; Prof. Dr. Maria Selig, Regensburg; Prof. Dr. Achim Stein, Stuttgart
Wissenschaftliche Berater:
Prof. Dr. Jean-Pierre Chambon, Dr. habil. Jean-Paul Chauveau, Prof. Dr. Thomas
T. Field
Leitung der Forschungsstelle: Prof. Dr. Martin-Dietrich Gießgen
Redaktion:
Tiana Shabafrouz, M.A. (halbe Stelle), Dr. Nicoline Winkler (stellvertretende For-
schungsstellenleiterin; halbe Stelle).
Mitarbeiterin: Dr. Petra Burckhardt (viertel Stelle)
Planmäßig ging Faszikel 16 an den Verlag und erschien im November des Berichts-
jahres. Es enthält 104 Artikel, von 2037 „menacer“ bis 2140 „contrevenir ä“, zu den
onomasiologischen Bereichen B II g „Gefühlswelt“ und erste Kapitel von B II h
„Wille und Wollen“. Die insgesamt 300 behandelten Lemmata, die sich wiederum
inVarianten verzweigen, verschärfen das lexikographische Profil der mittelalterlichen
Gaskogne durch neue Erkenntnisse, insbesondere im Bereich des juristischen Fach-
wortschatzes. Derzeit in Überarbeitung und Druckvorbereitung ist die sich an-
schließende Themengruppe um „Handeln, Tat“ (B II h3), die sich mit der Verwirk-
lichung und Umsetzung des Willens befasst.
Die Redaktion setzt ihre Bearbeitung der Domäne B III „Mensch und Gesell-
schaft“ fort. Nach den Kapiteln um „Landwirtschaft“ (B III b2) und zur „Berufswelt
des Menschen“ (B III b3/4) werden als diesjährige Forschungsschwerpunkte die stark
dokumentierten Bereiche von „Handel und Finanzen“ (B III b3) und „Besitz und
Eigentum“ (B III b6) aufgearbeitet.
Als Teil des südfranzösischen Kulturkreises leistet die Gaskogne, deren Urkun-
denwortschatz im DAG von den Anfängen bis 1300 aufgearbeitet wird, der okzita-
nischen Sprachforschung gute Dienste. Fachsprachlich untersucht zeigt sich, dass ihr
Fachvokabular nicht hinter ihren okzitanischen Nachbarvarietäten zurücksteht, son-
dern im Gegenteil zum juristischen Wortschatz des historischen Midi maßgeblich
beiträgt, andererseits aber auch signifikante Eigenheiten aufweist, die ihre gesonderte
Betrachtung immer wieder aufs Neue rechtfertigen. Einige ausgewählte Beispiele
sollen Ergebnisse aus den laufenden Arbeiten zeigen.
Menschliches Zusammenleben ohne Rechtsnormen ist nicht denkbar. Die
Gesetzesflut, die mit dem Aufkommen der Stadtrechte einsetzte, bietet wort- und
sachgeschichtlichen Forschungen eine reich fundierte Quellenlage. Auf dem Sektor
der gaskognischen „Criminalia“,Tatort Mittelalter, veranschaulicht die Lexik um das
Delikt der Gesetzesübertretung und -Verstoßes sowie des Handelns wider Vorschrif-
ten, in welch geringem Maße die altgaskognischen Quellen bislang ausgeschöpft
sind. Lexikalische „Neufunde“, die sich nicht nur für die Gaskogne, sondern für den
gesamten südfranzösischen Sprachraum noch nicht belegt finden, sind — im Bereich
 
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