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TÄTIGKEITSBERICHTE
tion innerhalb des Dekorationssystems untersucht. Gegen Jahresende ist die Druck-
fassung eines Vortrages erschienen, den Herr Kockeimann im Rahmen seiner
von der HAW finanziell geforderten Teilnahme an der Hamburger Ägyptischen
Tempeltagung 2011 gehalten hatte („Zur Kultpraxis auf Philae. Aussagen der Tem-
peldekoration und dokumentarischer Befund im Vergleich“, in: H. Beinlich (Hg.),
9. Ägyptologische Tempeltagung: Kultabbildung und Kultrealität, Hamburg, 27. Sep-
tember — 1. Oktober 2011, KSG 3.4,Wiesbaden 2013, 99—129).
Daniel von Recklinghausen, M.A., konnte seine Arbeit über die Zusatzgaue in
den Soubassements erfolgreich vorantreiben. Ein Vorbericht findet sich in den Akten
zu der 2012 in Heidelberg veranstalteten Tagung über die Soubassement-Dekorati-
on. Neben einer allgemeinen Einführung in die Thematik wird am Beispiel des
Ortes Hut-Snofru (heute Asfun al-Mat’anah) herausgearbeitet, welche Aussagen zur
Lokaltheologie sich den Texten der Zusatzgaue entnehmen lassen. DesWeiteren wird
der Frage nachgegangen, wie man das Phänomen der Zusatzgaue innerhalb der Gau-
prozessionen verstehen kann. Für den Tagungsband wurde ebenfalls ein Beitrag über
die Monographien verfasst. Bei solchen Texten handelt es sich um kultmythologische
Beschreibungen eines Tempels bzw. einer Region und seiner Gottheiten. Darüber
hinaus enthalten diese Inschriften oft listenartige Aufzählungen von Bezeichnungen
des Tempels, seiner Priester, der res sacrae, der Feste etc. Neben einer Übersicht über
die im Soubassement angebrachten Textvertreter wird kurz auf ihre funktionale und
inhaltliche Bedeutung eingegangen. Inhaltlich stark verbunden mit der Arbeit über
die Zusatzgaue und ihren kulttopographischen Inhalten ist die Bearbeitung der frag-
mentarischen Reste der Soubassement-Dekoration des Tempels von Naukratis aus
der Regierungszeit Ptolemaios I. Aufgrund ihrer Datierung in den Beginn der
frühen Ptolemäerzeit und von Parallelen aus dem Tempel von Edfu aus der Zeit von
Ptolemaios IX. fast 200 Jahre später stellen sie ein bedeutendes Objekt für die Frage
von Kanonisierung und Dekorationssystematik in den späten Tempeln dar. Erste
Ergebnisse wurden auf dem Workshop „Religious Naukratis in Context: Cults,
sanctuaries and offerings“, der vom 22.—23.06.2013 im British Museum, London
stattfand, vorgestellt (eine Publikation befindet sich in Vorbereitung).
Neben ihrer Tätigkeit als Herausgeberin (s. unten) verfasste Alexa Rickert,
M.A., für den Heidelberger Tagungsband einen Überblicksartikel zu den ökonomi-
schen Prozessionen, da sie sich in Zusammenhang mit ihrer Monographie „Gottheit
und Gabe“ bereits mit diesem Textmaterial beschäftigt hatte. Der Beitrag besteht aus
einem deskriptivem Teil, der die Charakteristika der Prozessionsart in Hinblick auf
Aufbau, Inhalt und Form zu bestimmen versucht, sowie aus einer kommentierten
Belegübersicht in tabellarischer Form. Einen weiteren Beitrag lieferte sie in Form
eines kurzen Überblicks über die Rolle der Festkalender im Soubassement, wobei
die Beschäftigung mit dieser Textgruppe durch die Arbeit an ihrem Dissertations-
projekt zum Neujahrsfest in Dendara bedingt ist. Festkalender sind auf dem Mauer-
fuß nur in Kom Ombo (drei Belege) sowie einmal auf dem Tor des Mut-Bezirkes in
Karnak vertreten. Im Zuge des Artikels wird einerseits eine kommentierte Beleg-
übersicht gegeben, auf der anderen Seite wird aber auch den Fragen nachgegangen,
welchen Bedingungen die Anbringung von Festkalendern im Tempel unterworfen
TÄTIGKEITSBERICHTE
tion innerhalb des Dekorationssystems untersucht. Gegen Jahresende ist die Druck-
fassung eines Vortrages erschienen, den Herr Kockeimann im Rahmen seiner
von der HAW finanziell geforderten Teilnahme an der Hamburger Ägyptischen
Tempeltagung 2011 gehalten hatte („Zur Kultpraxis auf Philae. Aussagen der Tem-
peldekoration und dokumentarischer Befund im Vergleich“, in: H. Beinlich (Hg.),
9. Ägyptologische Tempeltagung: Kultabbildung und Kultrealität, Hamburg, 27. Sep-
tember — 1. Oktober 2011, KSG 3.4,Wiesbaden 2013, 99—129).
Daniel von Recklinghausen, M.A., konnte seine Arbeit über die Zusatzgaue in
den Soubassements erfolgreich vorantreiben. Ein Vorbericht findet sich in den Akten
zu der 2012 in Heidelberg veranstalteten Tagung über die Soubassement-Dekorati-
on. Neben einer allgemeinen Einführung in die Thematik wird am Beispiel des
Ortes Hut-Snofru (heute Asfun al-Mat’anah) herausgearbeitet, welche Aussagen zur
Lokaltheologie sich den Texten der Zusatzgaue entnehmen lassen. DesWeiteren wird
der Frage nachgegangen, wie man das Phänomen der Zusatzgaue innerhalb der Gau-
prozessionen verstehen kann. Für den Tagungsband wurde ebenfalls ein Beitrag über
die Monographien verfasst. Bei solchen Texten handelt es sich um kultmythologische
Beschreibungen eines Tempels bzw. einer Region und seiner Gottheiten. Darüber
hinaus enthalten diese Inschriften oft listenartige Aufzählungen von Bezeichnungen
des Tempels, seiner Priester, der res sacrae, der Feste etc. Neben einer Übersicht über
die im Soubassement angebrachten Textvertreter wird kurz auf ihre funktionale und
inhaltliche Bedeutung eingegangen. Inhaltlich stark verbunden mit der Arbeit über
die Zusatzgaue und ihren kulttopographischen Inhalten ist die Bearbeitung der frag-
mentarischen Reste der Soubassement-Dekoration des Tempels von Naukratis aus
der Regierungszeit Ptolemaios I. Aufgrund ihrer Datierung in den Beginn der
frühen Ptolemäerzeit und von Parallelen aus dem Tempel von Edfu aus der Zeit von
Ptolemaios IX. fast 200 Jahre später stellen sie ein bedeutendes Objekt für die Frage
von Kanonisierung und Dekorationssystematik in den späten Tempeln dar. Erste
Ergebnisse wurden auf dem Workshop „Religious Naukratis in Context: Cults,
sanctuaries and offerings“, der vom 22.—23.06.2013 im British Museum, London
stattfand, vorgestellt (eine Publikation befindet sich in Vorbereitung).
Neben ihrer Tätigkeit als Herausgeberin (s. unten) verfasste Alexa Rickert,
M.A., für den Heidelberger Tagungsband einen Überblicksartikel zu den ökonomi-
schen Prozessionen, da sie sich in Zusammenhang mit ihrer Monographie „Gottheit
und Gabe“ bereits mit diesem Textmaterial beschäftigt hatte. Der Beitrag besteht aus
einem deskriptivem Teil, der die Charakteristika der Prozessionsart in Hinblick auf
Aufbau, Inhalt und Form zu bestimmen versucht, sowie aus einer kommentierten
Belegübersicht in tabellarischer Form. Einen weiteren Beitrag lieferte sie in Form
eines kurzen Überblicks über die Rolle der Festkalender im Soubassement, wobei
die Beschäftigung mit dieser Textgruppe durch die Arbeit an ihrem Dissertations-
projekt zum Neujahrsfest in Dendara bedingt ist. Festkalender sind auf dem Mauer-
fuß nur in Kom Ombo (drei Belege) sowie einmal auf dem Tor des Mut-Bezirkes in
Karnak vertreten. Im Zuge des Artikels wird einerseits eine kommentierte Beleg-
übersicht gegeben, auf der anderen Seite wird aber auch den Fragen nachgegangen,
welchen Bedingungen die Anbringung von Festkalendern im Tempel unterworfen