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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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18. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55655#0246
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Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens

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Stefan Baumann, M.A., erweiterte im letzten Kalendegahr das ursprünglich
für die Akten der HAW-Tagung „Altägyptische Enzyklopädien: Die Soubassements
in den Tempeln der griechisch-römischen Zeit“ (Heidelberg, 29.5—1.6. 2012, s. dazu
auch weiter unten) geplante Kompendium an Grundrissplänen, sodass nun von
den meisten Tempeln dieser Epoche ein solcher überarbeiteter Plan vorliegt. Die
Arbeit an den Bergwerkstexten, die in seine Dissertation über die Schatzkammern
der griechisch-römischen Zeit einfließt, konnte weitgehend abgeschlossen werden.
Ein kurzer Überblick zu diesen Texten wurde für den Heidelberger Tagungsband
zusammengestellt.
Die Bearbeitung der Soubassements, die sich auf der Innenseite der Um-
fassungsmauer des Edfu-Tempels befinden (s. Jahrbuch 2011), wurde von Dr. Emma-
nuel Jambon im Berichtsjahr fortgeführt. Einige der ersten gewonnenen Ergebnisse,
die im Mai 2012 während der Soubassement-Tagung in Heidelberg vorgestellt wor-
den sind, konnten weiter ausgearbeitet werden; sie werden in Form einer Synthese
in den Akten des Kolloquiums erscheinen (Soubassementstudien I). Dieser Beitrag
präsentiert zunächst die Quellen mit besonderem Augenmerk auf Form und Inhalt
und skizziert überdies die Geschichte ihres jeweiligen Themengegenstandes. Der
zweite Abschnitt untersucht die ersten neun Figuren des östlichen Defiles mit einer
genaueren Analyse ihrer Texte; auf diese Weise sollen bestimmte, besondere Pro-
blemstellungen, die sich in diesen Dekorationseinheiten vorfinden, ins Blickfeld
gerückt werden ebenso wie einige der Fäden, welche die endgültige Studie verfol-
gen wird (in Vorbereitung als Soubassementstudien X). Als Grundlagenforschung
fußt Letztere im Wesentlichen auf einer philologischen Untersuchung mit Über-
prüfung der vorhandenen Textausgaben sowie einer Analyse der Ikonographie und
Gesamtstruktur der betreffenden Soubassements. Weiterhin hat Herr Jambon Frau
Rickerts und Frau Ventkers Editionsarbeit an Soubassementstudien I unterstützt
(s. unten), insbesondere die Revision der französischen Aufsätze für den Druck samt
Korrespondenz mit den jeweiligen Autoren.
Wie in den letzten Jahren legte Dr. Holger Kockeimann im Rahmen seiner
Tätigkeit für das Projekt „Edition der hieroglyphischen Inschriften von Philae“
(Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien) einen Forschungsaufenthalt
auf Philae ein. Mit Hilfe eines vom Edfu-Projekt der Göttinger Akademie der Wis-
senschaften entliehenen Hochstativs fertigte er über 8000 digitale Detailfotos von
Inschriften der oberen Tempelbereiche an, auf welche die Projektmitarbeiter als
Arbeitsmaterial zugreifen können. Seine Analyse der „Fremdvölkerlisten in den
Soubassements der griechisch-römischen Tempel“ wird in naher Zukunft in Druck
gehen (zusammen mit einer Studie Alexa Rickerts in Soubassementstudien V). Eine
Kurzfassung der Untersuchung erscheint unter dem Titel „Zu den Fremdvölker-
listen in den Soubassements der griechisch-römischen Tempel: Onomastika und
Instrumente der rituellen Feindvernichtung“ in Soubassementstudien I; ein weiterer
Aufsatz für die Heidelberger Tagungsakten behandelt das Thema „Das Soubassement
der griechisch-römischen Tempel als Ort hymnischer Rede“. Auf der Grundlage
von gut 70 Texten werden darin typische inhaltliche und strukturelle Merkmale
erläutert, Anbringungsorte der Hymnen aufgezeigt sowie die Frage nach der Funk-
 
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