Das WIN-Kolleg
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Wissenschaften, teilweise durch Entwicklung neuer Methoden und Fragen.3 Jenseits
des umrissenen Fragehorizontes wurde daher auch kein methodischer Rahmen vor-
definiert; jedes Teilprojekt hatte die Aufgabe, sich den für seinen Gegenstand und
Fragenkomplex geeigneten Ansatz in Auseinandersetzung mit bestehenden Theorie-
angeboten selbst zu erarbeiten. Thematisch und methodisch war die Gruppe damit
bewusst breit aufgestellt. Verbunden waren die Teilprojekte untereinander erstens
durch die komparatistische Perspektive, die durch die Fächer- und epochenübergrei-
fende Architektur des Gesamtprojektes gegeben war und sich in allen Arbeiten nie-
dergeschlagen hat. Zudem wurden die Teilprojekte so ausgewählt, dass die Einzel-
studien mit anderen aus dem Gesamtprojekt sachliche Übereinstimmungen
und/oder methodische Ansätze teilten und damit ein enger interner Austausch
gewährleistet war.
2. Projektarchitektur und Arbeitsprogramm
Damit zur Architektur des Projektes: Im Rahmen des skizzierten Fächer- und epo-
chenübergreiFenden Ansatzes wurden als Vergleichspunkte sechs (im Ergebnis durch
einen Personalwechsel — dazu u. — sieben) Fallstudien aus unterschiedlichen Kultu-
ren der europäischen und vorderorientalischen Antike bearbeitet. Den Kollegiaten
war jeweils eine Epoche als Arbeitsgebiet zugeordnet, in dem er selbst und ein Mit-
arbeiter Forschten; dabei handelte es sich erstens um den Alten Vorderen Orient in
den ersten vier vorchristlichen Jahrtausenden (Kollegial: Claus Ambos / Mitarbeiter:
Camille Lecompte); zweitens der Bereich der griechischen Geschichte, wobei mit
der minoischen Kultur im 2. Jahrtausend v. Chr. ein Bereich integriert war, der sehr
eigenständige Züge auFweist und damit noch eine weitere Vergleichskultur ein-
brachte (Sebastian Schmidt-EIoFner/Noach Vander Beken), sowie drittens die römi-
sche Geschichte (Peter Eich/John Dillon/Rachele Dubbini). Innerhalb der Arbeits-
gebiete wurde bei der Zusammenstellung der Projekte darauF geachtet, dass in einer
Epoche verschiedene Zeitabschnitte und Räume, aber auch unterschiedliche Frage-
stellungen behandelt und unterschiedliche methodische Zugänge verwandt wurden,
3 Aus der sehr vielgestaltigen Rezeption dieser Debatte in den Altertumswissenschaften seien beispiel-
halber genannt Tonio Hölscher, Öffentliche Räume in frühen griechischen Städten. Heidelberg 1998;
Karl-Joachim Hölkeskamp, Institutionalisierung durch Verortung. Die Entstehung der Öffentlichkeit im
frühen Griechenland, in: ders. u.a. (Hrsg.), Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und
Wertkonzepte im Altertum. Mainz 2003, 81—104; Joseph Maran u.a. (Hrsg.), Constructing Power:
Architecture, Ideology and Social Practice. Hamburg/Münster 2006; Ralph M. Rosen/Ineke Sluiter
(Hrsg.), City, Countryside, and the Spatial Organization of Value in Classical Antiquity. Leiden 2006;
Ray Laurence, Roman Pompeii: Space and Society, 2. Aufl. London/New York 2007; Albrecht Mattha-
ei/Martin Zimmermann (Hrsg.), Stadtbilder im Hellenismus. Berlin 2009 mit der programmatischen Ein-
leitung von Martin Zimmermann, Stadtraum, Architektur und öffentliches Leben in der hellenistischen
Stadt, 23—40; Michael Scott, Delphi and Olympia: the Spatial Politics of Panhellenism in the Archaic and
Classical Period. Oxford 2010; Diana Spencer, Roman Landscape: Culture and Identity. Cambridge
2010.
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Wissenschaften, teilweise durch Entwicklung neuer Methoden und Fragen.3 Jenseits
des umrissenen Fragehorizontes wurde daher auch kein methodischer Rahmen vor-
definiert; jedes Teilprojekt hatte die Aufgabe, sich den für seinen Gegenstand und
Fragenkomplex geeigneten Ansatz in Auseinandersetzung mit bestehenden Theorie-
angeboten selbst zu erarbeiten. Thematisch und methodisch war die Gruppe damit
bewusst breit aufgestellt. Verbunden waren die Teilprojekte untereinander erstens
durch die komparatistische Perspektive, die durch die Fächer- und epochenübergrei-
fende Architektur des Gesamtprojektes gegeben war und sich in allen Arbeiten nie-
dergeschlagen hat. Zudem wurden die Teilprojekte so ausgewählt, dass die Einzel-
studien mit anderen aus dem Gesamtprojekt sachliche Übereinstimmungen
und/oder methodische Ansätze teilten und damit ein enger interner Austausch
gewährleistet war.
2. Projektarchitektur und Arbeitsprogramm
Damit zur Architektur des Projektes: Im Rahmen des skizzierten Fächer- und epo-
chenübergreiFenden Ansatzes wurden als Vergleichspunkte sechs (im Ergebnis durch
einen Personalwechsel — dazu u. — sieben) Fallstudien aus unterschiedlichen Kultu-
ren der europäischen und vorderorientalischen Antike bearbeitet. Den Kollegiaten
war jeweils eine Epoche als Arbeitsgebiet zugeordnet, in dem er selbst und ein Mit-
arbeiter Forschten; dabei handelte es sich erstens um den Alten Vorderen Orient in
den ersten vier vorchristlichen Jahrtausenden (Kollegial: Claus Ambos / Mitarbeiter:
Camille Lecompte); zweitens der Bereich der griechischen Geschichte, wobei mit
der minoischen Kultur im 2. Jahrtausend v. Chr. ein Bereich integriert war, der sehr
eigenständige Züge auFweist und damit noch eine weitere Vergleichskultur ein-
brachte (Sebastian Schmidt-EIoFner/Noach Vander Beken), sowie drittens die römi-
sche Geschichte (Peter Eich/John Dillon/Rachele Dubbini). Innerhalb der Arbeits-
gebiete wurde bei der Zusammenstellung der Projekte darauF geachtet, dass in einer
Epoche verschiedene Zeitabschnitte und Räume, aber auch unterschiedliche Frage-
stellungen behandelt und unterschiedliche methodische Zugänge verwandt wurden,
3 Aus der sehr vielgestaltigen Rezeption dieser Debatte in den Altertumswissenschaften seien beispiel-
halber genannt Tonio Hölscher, Öffentliche Räume in frühen griechischen Städten. Heidelberg 1998;
Karl-Joachim Hölkeskamp, Institutionalisierung durch Verortung. Die Entstehung der Öffentlichkeit im
frühen Griechenland, in: ders. u.a. (Hrsg.), Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und
Wertkonzepte im Altertum. Mainz 2003, 81—104; Joseph Maran u.a. (Hrsg.), Constructing Power:
Architecture, Ideology and Social Practice. Hamburg/Münster 2006; Ralph M. Rosen/Ineke Sluiter
(Hrsg.), City, Countryside, and the Spatial Organization of Value in Classical Antiquity. Leiden 2006;
Ray Laurence, Roman Pompeii: Space and Society, 2. Aufl. London/New York 2007; Albrecht Mattha-
ei/Martin Zimmermann (Hrsg.), Stadtbilder im Hellenismus. Berlin 2009 mit der programmatischen Ein-
leitung von Martin Zimmermann, Stadtraum, Architektur und öffentliches Leben in der hellenistischen
Stadt, 23—40; Michael Scott, Delphi and Olympia: the Spatial Politics of Panhellenism in the Archaic and
Classical Period. Oxford 2010; Diana Spencer, Roman Landscape: Culture and Identity. Cambridge
2010.